Die Polizei in Changchun, Provinz Jilin, bat die Staatsanwaltschaft am Sonntag, die formelle Verhaftung von 18 Leuten von Changchun Changsheng Biotech Co. zu genehmigen, die des Fälschens der Produktion und der Prüfprotokolle für einen minderwertigen Tollwutimpfstoff beschuldigt wurden. 

Zu den 18 gehören die Vorsitzende des Impfstoffherstellers, Frau Gao, und andere, die wegen des Verdachts der Beteiligung an der Herstellung und dem Verkauf minderwertiger Arzneimittel inhaftiert wurden. 

In einer Erklärung, die am Sonntagabend veröffentlicht wurde, sagte die Polizei von Changchun, dass die Ermittler Verstöße gegen das Gesetz bei der Produktion des Tollwutimpfstoffs entdeckt hätten. 

Eine Inspektion durch Chinas staatliche Lebens- und Arzneimittelbehörde (SFDA) am 15. Juli ergab, dass das Unternehmen gefälschte Produktions- und Inspektionsunterlagen angefertigt hatte, um illegale Praktiken zu vertuschen. 

Obgleich die Verwaltung sagte, dass alle Tollwutimpfstoffe der Firma zurückgerufen worden seien und keine Qualitätsprobleme in den Impfstoffen gefunden wurden, die bereits auf den Markt gewesen seien, erregte der Vorfall allgemeines Aufsehen und Entsetzen wegen der 100-Prozent-Mortalitätsrate der Tollwut. 

Darüber hinaus fand die Polizei 60 Computer-Festplatten, die das Unternehmen zu zerstören beabsichtigt hatte. Dies ergaben Recherchen eines vom chinesischen Staatsrat beauftragten Ermittlungsteams. 

Das Unternehmen mischte mehrere Chargen Impfstoffflüssigkeit, um die Kosten zu senken, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag. Ein Teil dieser Flüssigkeit sei überdies nicht mehr haltbar gewesen. 

Es wurde außerdem festgestellt, dass das Verfallsdatum der Flüssigkeit gefälscht und ein Experiment an Mäusen mit unverarbeiteter Flüssigkeit durchgeführt wurde – ein Verfahren, das nur mit dem Endprodukt durchgeführt werden sollte.