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Intelligente digitale Seniorenbetreuung in China auf dem Vormarsch

  ·   2018-04-19  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Smartwatch;Seniorenbetreuung;Big Data
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Die 67-jährige Diao Yanfen lebt im Wohnbezirk Dongli in Beijing. Immer, wenn sie nach draußen geht, trägt sie eine intelligente Armbanduhr. „Klicken Sie hier, dann werden Blutdruck und Puls gemessen. Die Bedienung ist sehr einfach“. Die Uhr hat Diao im Rahmen des Pilotprojekts „Gesunde Familien und Rentenplan mittels Internet“ im Jahr 2016 im Wohnbezirk Balizhuang erhalten. Sie gehörte damit zu den ersten Rentnern in ganz China, die von der intelligenten digitalen Seniorenbetreuung profitierten. In den letzten Jahren ist die intelligente Seniorenbetreuung dank der schnellen Entwicklung der Internet-Technologien zu einem neuen, schnell wachsenden Trend geworden. Durch eine neue Generation von Informationstechnologien wie dem Internet der Dinge, Cloud-Computing, Big Data und intelligenten Geräten konnten die Ressourcen für die Seniorenbetreuung optimiert und die Qualität der Pflegedienste verbessert werden.  

Im 13. Fünfjahresplan (2016-2020) wird drauf hingewiesen, dass man „ein mehrstufiges Dienstleistungssystem für Seniorenbetreuung aufbauen soll, in dem die Seniorenbetreuung im Wohnhaus als Grundlage, die in Wohnvierteln als Unterstützung und die in Institutionen als Ergänzung “ dient. Demnach sollten mehr als 90 Prozent der älteren Menschen ihren Lebensabend in ihren eigenen Wohnvierteln bzw. Wohnungen verbringen können. Aus diesem Grund spielen Wohnviertel, die eng mit den Haushalten der Bewohner verbunden sind, bei der intelligenten Seniorenbetreuung eine wichtige Rolle.  

Die Verwaltung Balizhuang-Straße im Bezirk Chaoyang, die Diao und vielen anderen Senioren die intelligenten Uhren zur Verfügung gestellt hat, ist einer der Vorreiter beim Aufbau der intelligenten Seniorenbetreuung in Wohnvierteln in Beijing. Im September 2016 führte die Verwaltung der Balilizhuang-Straße in drei Wohnvierteln Pilotversuche zur „Intelligenten Seniorenbetreuung“ durch und verteilte 350 intelligente Uhren an ältere Menschen in den Wohnvierteln. 

Die Smartwatch kann jederzeit die grundlegenden Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Blutsauerstoff und Herzfrequenz des Trägers überwachen und verfügt über einfach zu bedienende Funktionen wie One-Touch-Calling und Familienwahl, wodurch älteren Menschen mehr Sicherheit geboten wird. „Einmal bin ich draußen auf der Straße hingefallen. Ich hatte große Schwierigkeiten, wieder aufzustehen. Das hat zwei Minuten gedauert“, sagte Diao Yanfen. „Es wäre viel einfacher gewesen, wenn ich diese Uhr schon zum damaligen Zeitpunkt gehabt hätte“. 

Die Smartwatch kann auch eine „Cloud-Synchronisation“ mit den Geräten der Verwandten vornehmen oder die Gesundheitszentren der Wohnviertel durch mobiles Internet über Notfälle informieren. Laut Yi Dali, Direktor des Gesundheitszentrums in der Bailizhuang-Straße, kann das medizinische Team des Gesundheitszentrums die Gesundheitsdaten der älteren Menschen jederzeit überwachen und bei abnormalen Werten sofort mit den Senioren in Kontakt treten. „Wenn ältere Menschen durch die Uhr Hilfe rufen, kann das medizinische Team der Wohnviertel die älteren Menschen in maximal 15 Minuten erreichen, um eine rechtzeitige Rettung zu gewährleisten, die Lebenssicherheit älterer Menschen zu schützen und die Verknüpfung von medizinischer Versorgung und Gesundheitsfürsorge mit der Seniorenbetreuung zu fördern“, sagte Yi. 

Neben den intelligenten Uhren setzt die Verwaltung der Balizhuang-Straße auch auf eine Erlebnishalle für moderne Gesundheitstechnologien, die mit virtuellen Trainingsgeräten, Selbstbedienungs-Gesundheitsmanagementtabellen und anderen Geräten ausgestattet ist, um die Aktivitäten älterer Menschen zu erleichtern und mit intelligenten Mitteln die Risikobewertung und das Interventionsmanagement für die Gesundheit älterer Menschen zu übernehmen. Laut Yi Dali wird die Balizhuang-Straße im nächsten Jahr in einem weiteren Pilotprojekt 100 intelligente Matratzen verteilen, um so zum Beispiel den Herzschlag und die Qualität des Schlafs der älteren Leute in Echtzeit zu überwachen. In diesem Jahr werden auch intelligente Kits mit Erinnerungsfunktionen auf den Markt kommen. „Wir haben gezielte Programme für die Altenpflege in verschiedenen Altersgruppen gestartet. Intelligente Matratzen richten sich zum Beispiel an behinderte, kranke Senioren und auch Alte mit Halbpflegekräften, doch intelligente Kits werden für ältere Menschen mit schwacher Gedächtnisleistung konstruiert. Außerdem wurden für alleinstehende Senioren Verhaltensüberwachungsgeräte, die am Gürtel angebracht werden, vorgestellt“, sagte Yi. 

Inzwischen haben viele Gemeinden im ganzen Land damit begonnen, das Modell der intelligenten Seniorenbetreuung einzuführen. Zum Beispiel hat die Stadt Haining in der Provinz Zhejiang Positionsarmbänder an mehr als 1.200 demente ältere Menschen ausgegeben und auch eine Datenbank für diese Leute eingerichtet – um so zu verhindern, dass sich die dementen Senioren verirren und erst wieder gefunden werden, wenn es zu spät ist. Im Kreis Manasi des Autonomen Bezirks Changji der Hui-Nationalität im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang sollen Senioren einen „One-Touch-Custom-Service für ältere Menschen“ von der Regierung bekommen: wenn sie Hilfe oder Vor-Ort-Service benötigen, können sie die Zivil- oder Hilfsdienstmitarbeiter per Knopfdruck anrufen. Die Provinz Anhui ermutigt Unternehmen dazu, fortschrittliche Roboter zu entwickeln, die sich mit den Senioren unterhalten und ihnen dienen können.  

Zuo Meiyun, Direktorin des Instituts für intelligente Seniorenbetreuung an der Renmin-Universität von China, meinte, dass die intelligente Altenpflege von großer Bedeutung für die Entwicklung der alternden chinesischen Wirtschaft und den Aufbau eines Rentensystems sei. Ihrer Meinung nach beinhalte eine intelligente Altenpflege drei Aspekte: man müsse die Senioren gut betreuen, ihnen Raum für eigene Aktivitäten lassen und sie pietätvoll behandeln. Doch es gibt noch mehr Praktiken, mit denen ältere Menschen unterstützt werden können. „Intelligente Informationstechnologie ist gut, aber es ist ebenso wichtig, mit älteren Menschen auf spiritueller Ebene zu kommunizieren“, sagte Zuo. 

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