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Lehrbuch soll chinesische Jungs zu „echten" Männern machen

  ·   2016-11-02  ·  Quelle:Radio China International
Stichwörter: Lehrbuch;China
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Sind Jungs bzw. Männer in China verweichlicht? Diese Frage würden einige Bildungsexperten und sicherlich auch externe Beobachter mit einem festen Ja beantworten. Und die im Vergleich zu weiblichen Mitschülern schlechteren Leistungen in der Schule sehen die Vertreter der national diskutierten „Jungen-Krise" als ein Zeichen für fehlende Maskulinität. Ein neues Lehrbuch soll den kleinen Chinesen nun helfen, sich gegen ihre Konkurrentinnen erst in der Schulklasse und später im Leben besser durchsetzen zu können.

Xiaoxiao Nanzhihan, frei übersetzt „Kleiner Mann", heißt das Werk einer Grundschuldirektorin – das erste dieser Art in China –, dass ein lokales Bildungsamt in Shanghai für die 4. und 5. Stufe in Auftrag gegeben hat. Zehn Jahre Feldarbeit in der eigenen Bildungsinstitution sollen laut einem Zitat von You Rui in der China Daily gezeigt haben, dass Sexualkundeunterricht, der speziell auf männliche Schüler konzipiert ist, den Jungs mehr Rollen-Bewusstsein und Selbstvertrauen gibt.

So würden beispielsweise Fragen diskutiert, die sonst im Alltag gar keine Artikulation fänden – zur Vaterrolle, zu den Unterschieden zwischen Mädchen und Jungen physiologisch wie psychologisch, aber auch zum Thema finanzielle Investments und Kontrolle. Um zu verstehen, was das mit Sexualkunde und Männlichkeit zu tun hat, braucht es ein tieferes Verständnis für die lokale Kultur, insbesondere die geschlechtsspezifischen Identitäten von Menschen in Partnerschaften.

Wer schon einmal in China war, der hat vielleicht gesehen, dass viele Männer die Taschen ihrer Frauen tragen oder sich bereitwillig im mitunter sehr kindlichen Partnerlook zeigen. Was von außen betrachtet manchmal schwer zu erkennen ist: Frauen haben in der Familie meist das Sagen. Sie entscheiden oft, was mit dem Haushaltsgeld passiert, halten ihre Männer dazu an, sich zu verbessern bzw. verlangen schon von vornherein ein gewisses Paket geschnürt aus einer Kombination diverser Besitztümer, dass es mit in die Beziehung zu bringen gilt.

Der verweichlichte Mann ist ein universal kulturelles Phänomen, das unter anderen Vorzeichen auch im Westen existiert. Schon 2012 schrieb die ZEIT von den neuen ängstlichen, melancholischen und ratlosen Männern und auf Spiegel Online wurde im gleichen Jahr eine daraus geborene Sehnsucht der Frauen nach mehr Machos thematisiert. Frauen, die sich in den vielen Jahren davor vielleicht genau das Gegenteil gewünscht hatten.

In China dürfte das neue Buch für mehr Männlichkeit eher als ein weiterer Schritt zur institutionellen sexuellen Aufklärung eingeordnet werden, denn Sexualkunde fristet hier nach wie vor ein Schattendasein. Eltern wünschen sich mehr und mehr, dass ihren Sprösslingen in der Schule Wissen über Geschlechter, Sex und körperliche Entwicklung vermittelt wird. Viele empfinden diese Thematik als peinlich und können nur schwer selbst darüber sprechen.

Laut dem Artikel in der China Daily, der das neue Buch, das im Raum Shanghai bereits angewendet wird, vorstellt, wird bereits an einer Ausgabe für Mädchen gearbeitet. Inwieweit dieser neue Vorstoß zu einem landesweiten Einzug pädagogischer Aufklärung in den chinesischen Lehrplan führt, bleibt abzuwarten. Bisher sind laut dem Shanghaier Auftraggeber von Lehrern, Schülern und Eltern gleichermaßen positive Bewertungen eingegangen.

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