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Die Gaotie macht’s möglich: Trend zum Pendeln in Chinas Metropolregionen |
Von Hu Yue · 2016-01-12 · Quelle:China Heute |
Stichwörter: Metropolregionen;Pendeln;Hochgeschwindigkeitsbahn;Arbeitsplatz | Druck |
Schnelle und bequeme Alternative
Am 20. September 2015 wurde die neue U-Bahnstation Yujiaopu im Zentrum des neuen Tianjiner Industrieviertels Binhai in Betrieb genommen. Chinas Hochgeschwindigkeitszüge sind gut an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen.
Die Verbindung zwischen Beijing und Tianjin wurde im August 2008 pünktlich zur Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele als erste zwischenstädtische Hochgeschwindigkeitsverbindung Chinas in Betrieb genommen. Die gesamte Strecke betrug damals 115 Kilometer, einen Monat später wurde sie dann um einige Kilometer bis zum neuen Tianjiner Industrieviertel Binhai verlängert. Damit wurde die Verbindung zu einer neuen Lebensader zwischen der Hauptstadt und den Tianjiner Häfen. Auch hat die Bahnverbindung die wirtschaftliche Integration der beiden Großstädte weiter vorangetrieben. In den darauf folgenden Jahren hat sich Chinas Gaotie-Netz für den Personenfernverkehr immer weiter verdichtet. Den Kern bilden heute jeweils vier Hauptstrecken von Nord nach Süd bzw. Ost nach West. Chinas Gaotie-Netz misst heute eine Gesamtlänge von 11.028 Kilometern. Die neuen Hochgeschwindigkeitsverbindungen haben auch die Mobilität der Arbeitskräfte beflügelt. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich heute für ein Pendlerdasein.
Herr Guo erinnert sich noch gut an die Zeit ohne Hochgeschwindigkeitsbahn: „Damals, bevor ich nach Beijing versetzt worden war, fuhr ich oft mit einem Interregio nach Beijing. Die Fahrt nahm damals 75 Minuten in Anspruch, was für die damalige Zeit schon nicht schlecht war. Denn zuvor ist nur ein D-Zug zwischen Tianjin und Beijing verkehrt. Die Fahrt dauerte damals noch ganze drei Stunden. Im klirrendkalten Winter und in der Sommerhitze war die Fahrt eine echte Strapaze“, sagt er.
Viele Einwohner Tianjins teilen Guos Einschätzung. So zum Beispiel auch Zhang Limin, die im neuen Wohnviertel Binhai in Tianjin wohnt. Damit sie sich um ihr Enkelkind kümmern kann, verbringt die Rentnerin die meiste Zeit unter der Woche in Beijing. 2001 nahm ihre Tochter ein Hochschulstudium in der Hauptstadt auf und nach dem Abschluss fand sie dort auch eine Anstellung. Nach der Heirat folgte dann schnell das erste Kind. Vor Inbetriebnahme der Gaotie pendelte Zhang Limin in der Regel per Fernbus zwischen Beijing und Tianjin. „Denn die Zugfahrt war damals äußerst unangenehm. Der Zug K215, der von Beijing aus über Tianjin fuhr, hielt fast an jeder Station und war zudem sehr langsam. Auch waren die Waggons immer gerammelt voll und sehr stickig. Wenn man allerdings mit dem Fernbus auf der Autobahn fuhr, hatte man Sicherheitsbedenken. Immer wenn meine Tochter mit dem Bus nach Hause fuhr, machte ich mir stundenlang Sorgen, dass es vielleicht einen Verkehrsunfall geben könnte.“
Heute fährt Zhang am Freitagnachmittag bequem mit der Hochgeschwindigkeitsbahn zurück nach Tianjin, um mit ihrem Mann das Wochenende zu verbringen. Am Sonntagnachmittag geht es dann wieder zurück nach Beijing, damit sie sich in der kommenden Woche um ihr Enkelkind kümmern kann. „Mein Mann und ich führen also auch eine Art Pendlerleben wie die jungen Leute“, scherzt sie.
Am 25. November 2015 lud Chinas Ministerpräsident Li Keqiang im Anschluss an den Fourth Summit of China and Central and Eastern European (CEE) Countries die anwesenden Regierungschefs zu einer Fahrt mit der Hochgeschwindigkeitsbahn von Suzhou nach Shanghai ein. Die Gäste sollten das „chinesische Tempo“ am eigenen Leib erfahren.
Auch in der Region Shanghai wird die Hochgeschwindigkeitsbahn als Verbindung zu vielen umliegenden Städten immer wichtiger und entfaltet zunehmend ihr Potential. Am 25. November 2015 lud Chinas Ministerpräsident Li Keqiang im Anschluss an den Fourth Summit of China and Central and Eastern European (CEE) Countries die anwesenden Regierungschefs der mittel- und osteuropäischen Länder zu einer Fahrt mit der Hochgeschwindigkeitsbahn von Suzhou nach Shanghai ein, damit die Gäste das „chinesische Tempo“ am eigenen Leib erfahren konnten. Für die Entfernung von 100 Kilometern vom Suzhouer Nordbahnhof bis zum Shanghaier Hongqiao-Bahnhof benötigte der Zug nicht einmal eine halbe Stunde.
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