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Medizin-Nobelpreis: Tu Youyou verhilft TCM zu neuem Weltruhm

Von Li Wenzong  ·   2015-12-08  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Nobelpreis;Tu Youyou;TCM
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Zwar wurde Artemisinin als Arzneimittel in den folgenden Jahren im In- und Ausland großflächig zur Bekämpfung von Malaria eingesetzt, die Schöpfer des Wirkstoffes, Tu Youyou und ihr Team, gerieten aber lange in Vergessenheit. Ändern sollte sich das erst 2011, als der Amerikaner Louis Miller, ein Experte für Infektionskrankheiten am National Institut of Health der USA, aufgrund eingehender Recherchen in Zusammenarbeit mit seinen Kollegen im einflussreichen Wissenschaftsblatt „Cell“ einen Artikel über Tu Youyous Beitrag zur Entdeckung des Wirkstoffes veröffentlichte. Darin schrieb Miller: „Ohne jeglichen Zweifel stellen wir fest, dass der größte Beitrag zur Entdeckung von Artemisinin Tu Youyou zuzuschreiben ist.“ Noch im gleichen Jahr wurde der chinesischen TCM-Forscherin daraufhin der amerikanische Lasker Medical Research Award verliehen, der als „Wetterfahne“ für die Vergabe des Medizin-Nobelpreises gilt. 

„Ruhm aller chinesischer Wissenschaftler“  

Vor Tus bahnbrechender Entdeckung kämpften vor allem viele Entwicklungsländer lange mit den schlimmen Auswirkungen der Malaria. Die Situation spitze sich zu, als in den 1960er Jahren die Einzeller, die Malaria im Körper auslösen, eine Resistenz gegen den Wirkstoff Chinin entwickelten, damals das einzige wirkungsvolle Arzneimittel gegen die Krankheit. Die Folgen waren verheerend für die Menschen in den betroffenen Ländern. In China wurde als Reaktion am 23. Mai 1967 eine ranghohe Arbeitskonferenz einberufen, auf der man beschloss, 500 Wissenschaftler aus mehr als 60 Institutionen zur Erforschung eines neuen Arzneimittels gegen Malaria abzustellen. Die damals 39-jährige Tu Youyou wurde dabei zur Leiterin eines Forschungsteams ernannt. Tu hatte zuvor im Jahr 1955 ihr pharmazeutisches Studium am Beijing Medical College erfolgreich absolviert und verfügte schon damals über reiche Erfahrungen im Bereich der TCM-Forschung. 

Zuvor waren in China und auch in den USA zahlreiche Versuche gescheitert, der Krankheit etwas entgegenzusetzen. Von 1967 an veranlasste die chinesische Regierung Forschungsvorhaben über ein neues Malariamittel in sieben Provinzen. Dabei wurden mehr als 40.000 chinesische Heilkräuter untersucht. Ein positives Ergebnis blieb allerdings aus. Tu und ihr Team beschäftigten sich derweil mit klassischen Werken der Traditionellen Chinesischen Medizin und suchten zudem zahlreiche Heilpraktiker auf. Sie studierten mehr als 600 TCM-Rezepte, einschließlich eines Rezepts über die Anwendung des Einjährigen Beifusses, dem eine Wirkung gegen Malaria nachgesagt wurde. Das Team isolierte 380 Stoffe aus mehr als 200 Arten chinesischer Heilkräuter, untersuchte sie und führte zudem Studien an Mäusen durch. Doch auch Tu und ihrem Team gelang lange kein Durchbruch. 

Das Luofushan-Gebirge vor den Toren Guangzhous: Hier wirkte einst der berühmte TCM-Meister Ge Hong, dessen aus nur gerade einmal 15 chinesischen Schriftzeichen bestehendes Rezept Nobelpreisträgerin Tu Youyou als wichtige Inspiration diente.  

Später nahm die Forschungsgruppe ihre Studien chinesischer TCM-Klassiker wieder auf. Dabei fiel ihnen ein altes Rezept ins Auge, das im „Handbuch der klinischen Praxis und der Heilmittel für akute Erkrankungen“ (Manual of Clinical Practice and Emergency Remedies) des taoistischen Alchemisten der Östlichen Jin-Dynastie Ge Hong verzeichnet war. Die darin enthaltene Anweisung zur Zubereitung der Arznei war denkbar einfach: „Eine Handvoll Einjähriger Beifuss in zwei Liter Wasser einlegen; anschließend den Saft auspressen und trinken.“ Forscherin Tu erinnert sich noch gut an den Moment, an dem ihr der entscheidende Gedanke kam: „Uns ging förmlich ein Licht auf, als wir plötzlich erkannten, dass es um ,auspressen′ und nicht um ,auskochen′ ging, wie es sonst in der TCM üblich ist. Das war der springende Punkt! Denn durch das Kochen werden die Wirkstoffe des Einjährigen Beifusses zerstört. Wir verwendeten also ein Ether mit niedrigem Siedepunkt, um den Wirkstoffe zu gewinnen. Angesichts der ,Kulturrevolution′ (1966 – 1976) war damals jedoch die Produktion in allen pharmazeutischen Fabriken eingestellt worden. So blieb uns nicht anders übrig, als die alte volkstümliche Methode anzuwenden. Wir wässerten die Pflanze, wickelten sie anschließend in Blätter ein und legten sie dann in Ether ein.“ Nach 191 Experimenten gelang es dem Team schließlich, einen Wirkstoff zu isolieren. „Der Stoff, den wir fanden, zeigte bei Versuchen an malariainfizierten Mäusen und Affen eine hundertprozentige Wirkung. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, führten wir am Schluss auch selbst Proben an unserem eigenen Körper durch. Keiner aus unserem Team zögerte damals, diesen Schritt zu unternehmen“, erzählt die Forscherin. Zu diesem Teamgeist betont Tu immer wieder: „Die hohe Auszeichnung ist letztlich der Ruhm aller chinesischen Wissenschaftler.“ 

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