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WHO: Antibiotika werden in China viel zu häufig eingesetzt |
· 2015-11-19 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Antibiotika;WHO;Antibiotikaresistenz | Druck |
In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als der Hälfte der ambulanten Patienten in China Antibiotika verschrieben. Diese Menge liegt deutlich über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wie die Organisation am 16. November in einem Bericht mitteilte.
Eine neue Umfrage, die die WHO zur ersten Weltwoche für den richtigen Gebrauch von Antibiotika, die am 16. November begann, in Auftrag gegeben hat, zeigt, dass die Öffentlichkeit in China wenig über Antibiotika und ihre Verwendung aufgeklärt ist.
Rund 61 Prozent der Befragten in China glauben, dass Antibiotika bei Erkältungen und Grippe helfen, obwohl sie bei Viruserkrankungen wirkungslos sind.
Rund 35 Prozent der Umfrageteilnehmer meinten, dass Antibiotika ein geeignetes Mittel gegen Kopfschmerzen sind.
“Antibiotika sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Medizin, aber sie sind ihrem eigenen Erfolg zum Opfer gefallen. Infolge des übermäßigen Gebrauchs und Missbrauchs durch Ärzte und Patienten hat sich die Antibiotikaresistenz weltweit und auch in China zu einem schwerwiegenden Problem entwickelt“, erklärte Dr. Bernhard Schwartländer, WHO-Beauftragter in China.
“Die Antibiotikaresistenz betrifft uns alle. Das bedeutet, dass Infektionen, die vorher leicht heilbar waren, nun schwieriger zu behandeln sind. Häufig vorgenommene chirurgische Eingriffe wie Kaiserschnitte und Blinddarmoperationen könnten wegen des Risikos unbehandelbarer Infektionen lebensbedrohlich werden“, erklärte Schwartländer.
Chinas Nationale Gesundheits- und Familienplanungskommission greift seit 2011 mit regelmäßigen Kampagnen gegen den unangemessenen Einsatz von Antibiotika im klinischen Gebrauch durch. Ärzte, die gegen die Vorschriften verstoßen, werden verwarnt oder ihnen wird die Praxiserlaubnis entzogen.
Es müsse jedoch noch mehr von Seiten des medizinischen Personals und der Patienten unternommen werden, um dieses Problem zu bekämpfen, erklärte die WHO. (Quelle: german.china.org.cn)
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