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Müll bedroht den Qinghai-See

Von Chen Jie  ·   2015-10-12  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Qinghai-See;Müll
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Nach den Ferien des Nationalfeiertages beenden viele Menschen ihre Reisen und kehren nach Hause zurück. Ob jemand daran denkt, was in den Landschaften hinterlassen wird, wenn die Touristen sie verlassen? In einer berühmten Gegend findet ein Journalist nur Müllberge. 

Müllsäcke fliegen um die Häuser der Hirten 

Der Qinghai-See befindet sich im Nordosten der Provinz Qinghai. Berühmt wegen seiner verschiedenen Landschaften in den vier Jahreszeiten, hat er während des Nationalfeiertages eine große Anzahl von Touristen angezogen. Offiziellen Angaben zufolge haben am 1. Oktober zwischen 0 Uhr und 18 Uhr 5.343 Menschen den See besucht, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Ein 50-jähriger Hirt erzählt, als er jung war, gab es um den See viele Feuchtgebiete, wo Gräser und Bäume wuchsen. Im Sommer blühten die verschiedensten bunten Blumen. 

Aber heute sind solche Szenen nur mehr schwer zu finden. Fährt man den See entlang und besucht mehrere Orte, sieht man zahlreiche Schuttabladeplätze auf dem Land oder den Gebieten der Kreisverwaltungen. Die Orte in der Nähe von Landstraßen und Wasser sind in Unordnung, während die Müllplätze auf dem Land gar nicht funktionieren und auch die der Kreisverwaltungen nur dürftig sind. 

In der Gemeinde Jiangxigou des Kreises Gonghe ist ein Müllplatz in einer Grube, die nur 200 Meter entfernt von einem Wohngebiet liegt. Ein Dorfbewohner sagt, die Grube wurde vor vier Jahren gegraben, um Material für Gebäude zu holen, danach blieb sie es so. Später begannen die Dorfbewohner Müll in die Grube zu werfen. In den letzten Jahren verdoppelte sich die Zahl der Touristen jährlich, was dazu geführt hat, dass die Abfälle ebenfalls stark stiegen. Infolgedessen wurden diese hierhin geworfen. 

Sobald der Wind weht, fliegen die Müllbeutel am Himmel, in die Häuser der Hirten, auf die Weiden. Häufig findet man in den Mägen toter Rinder Müll.  

Abfall fliegt über Weide 

In der Gemeinde Heimahe des Kreises Gonghe, hängen auf Rundgattern, nicht weit von der Landstraße um den See, Plastikabfälle vom Müllplatz. 

Auf dem Müllplatz in der Gemeinde Heimahe herrschen spürbare Gerüche des Abfalls vor. Darin sind mehr als zehn Mu (1/15 Hektar))Medizin-und Hausratsabfälle. Wenn der Wind weht, fliegen weiße Müllbeutel in alle Richtungen. 

Die Flüssigkeiten aus dem stinkendem Müll fließen in die Weide unweit des Unterlaufs des Heimahe direkt in den Qinghai-See. 

Bei einem Müllplatz im Kreis Gangcha ist das Tor verschlossen. Innerhalb des Geländes gibt es einige Erdhügel, doch keinen Abfall. Aber an der Staatsstraße 315 findet man dann zwei Gruben mit Müll gefüllt. Hier gibt es keine Abfallverwertung! 

Freiwillige räumen die Abfälle kostenlos 

Seit Jahrzehnten leistet eine von dem bekannten Umweltschützer Nanjia organisierte freiwillige Gruppe große Beiträge zur Beseitigung des Mülls. Während des Nationalfeiertages hat ein Journalist der Beijing News mit ihnen gemeinsam den Müll in einem Feuchtgebiet beseitigt. 

Das Feuchtgebiet liegt ungefähr 500 Meter vom Qinghai-See entfernt. Auf der Weide und im Sandboden gibt es viele Abfälle und Plastikmüll. Zahlreiche Tüten fliegen in dem Feuchtgebiet herum, anderer Müll liegt in der Erde. Dieser Abfall wird laufend mehr und mehr und blockiert so langsam die Quelle, wodurch das Wasser im Feuchtgebiet weniger wird. Daher ist es so dringend, das Wasser von den Abfällen zu reinigen.  

Am 5. Oktober führte Nanjia sechs Freiwillige und seinen 11-jährigen Sohn dorthin, um die Abfälle am Ufer und im Wasser aufzusammeln. 

Auch wenn der Sonnenschein sehr stark ist, liegt die Temperatur nur bei 8℃, im Wasser ist sie noch niedriger. Innerhalb einer Stunde sammeln sieben Erwachsene und ein Kind etwa 300 Kilo Abfälle, inklusive Dosen, Fastfoodbehälter, Plastikbeutel und so weiter, ein.  

Nanjia appelliert an die Regierung, den Aufbau von offiziellen Müllplätzen zu finanzieren und gemeinsam mit Unternehmen für die Kontrolle der Landschaftszonen zusammen zu arbeiten, um diese Müllkrise zu lösen. Darüber hinaus muss die Werbung dafür erweitert werden, um das Umweltschutzbewusstsein bei den Touristen und Hirten zu erhöhen. 

Müllmänner werden beschimpft 

Basang Caixiang ist Manager der Abteilung für Kooperationen bei der Qinghai-See Tourismus Group und erklärte dem Journalisten der Beijing News, sie seien in erster Linie verantwortlich für die Kontrolle der Abfälle in einem Raum von 327 Kilometer rund um den See, ohne die Umgebung der Gemeinden sowie der Weiden und der direkt zum See führenden Bereiche. Die schweren Abfallprobleme liegen nicht an der Straße oder in Hauptzone, aber bei den privaten Empfangsstellen. Die Managementabteilung der Landschaftszone wird sich jedes Jahr mit den lokalen Abteilungen in jedem Landkreis, jeder Gemeinde und jedem Dorf koordinieren, jedoch werden praktische Maßnahmen oft in den Dörfern nicht immer ausgeführt. 

Basang Caixiang denkt, dass die meisten der Touristen sehr bewusst und rücksichtsvoll sind. Einige aber werfen die Abfälle willkürlich fort und wenn die Mitarbeiter der lokalen Straßenreinigung ihnen davon abraten, werden sie oft sogar dafür beschimpft. 

Basang Caixiang sagt weiter, der Abfall sollte regelkonform gesammelt werden und zu bestimmten Mülldeponien transportiert werden. Da die Qinghai-See Tourismus Group selbst keine Abfallentsorgungskapazitäten hat, kann sie den Müll nur gegen Gebühren der Lokalregierung übergeben. Das Unternehmen plant daher eine Recyclingdeponie aufzubauen und hat auch schon mit den zuständigen Behörden gesprochen, kann jedoch noch kein Land für die Deponie kaufen. 

  

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