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Experten: Erleichterung für Unternehmen, aber kein schneller Durchbruch

  ·   2025-08-14  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: USA;Zollpause
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China und die USA haben die Aussetzung geplanter Zollerhöhungen auf gegenseitige Importe um weitere 90 Tage verlängert. Experten und Exporteure sehen darin einen Beitrag zur Beruhigung der Märkte und eine Chance für längere Verhandlungsfristen — doch ein dauerhaftes Abkommen dürfte Zeit brauchen.

   

Archivbild vom Yangshan-Hafen in der Freihandelszone Shanghai (Foto: Xinhua)  

China und die USA bestätigten am Dienstag die Verlängerung der Zollmoratorien um drei Monate und lösten damit sofort positive Reaktionen aus: Marktbeobachter und exportorientierte Unternehmen erwarten, dass der Schritt Spannungen abbaut, Raum für Dialog schafft und die Planbarkeit der Lieferketten verbessert.

Aus Sicht der Industrie ist Planungssicherheit von vitaler Bedeutung. Brad Lich, Executive Vice President des US-Spezialchemiekonzerns Eastman, betont, stabile Beziehungen stärkten das Vertrauen der Firmen und sicherten den reibungslosen Fluss von Waren, Dienstleistungen und Technologie über den Pazifik. Eastman selbst hatte im Juni zwei Produktionslinien für Automobilfolien im Werk in Dalian, Provinz Liaoning, in Betrieb genommen – ein Zeichen dafür, dass Unternehmen trotz Unsicherheiten investieren, wenn Rahmenbedingungen verlässlich sind.

Zhang Enhui, Betriebsleiter des Rasenmäherherstellers Ningbo Lingyue Intelligent Equipment aus der Provinz Zhejiang, bezeichnete die Verlängerung als „echten Vertrauensschub“: Mehr als die Hälfte seines Absatzes entfällt auf die USA. „Trotz der Zollunsicherheiten haben wir jede Gelegenheit genutzt, eng mit unseren amerikanischen Kunden zusammenzuarbeiten und die Exporte stabil zu halten“, sagte er.

Tu Xinquan, Direktor des China Institute for WTO Studies an der University of International Business and Economics, sagte, die Entscheidung der USA sei letztlich alternativlos gewesen. Die Auswirkungen der Strafzölle seien bereits im April deutlich geworden und hätten im Mai die Verhandlungsrunde in Genf nach sich gezogen.

Die jüngsten Zollsätze hatten für viele US-Unternehmen bereits reale Kostensteigerungen zur Folge: Laut Zhang Monan, stellvertretender Direktor des Instituts für amerikanische und europäische Studien am China Center for International Economic Exchanges, waren Unternehmen gezwungen, Zwischenprodukte über Drittländer zu beziehen. Das führte zu zusätzlichen Logistik- und Zeitkosten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit schmälern. „Die wahren Kosten des Handelsstreits tragen am Ende sowohl die Unternehmen als auch die Verbraucher“, so Zhang.

Die Wirtschaftsverbände in Washington begrüßten die Verlängerung: Sean Stein, Präsident des US-China Business Council, nannte diesen Schritt „entscheidend“, weil er beiden Regierungen Zeit für Verhandlungen verschaffe und Unternehmen die notwendige Sicherheit für mittel- und langfristige Planungen biete.

Die Verlängerung der Zollaussetzung verschafft beiden Seiten nun politischen und wirtschaftlichen Spielraum, beseitigt aber nicht die tieferliegenden Differenzen. Zwar beruhigt die Maßnahme kurzfristig die Märkte, doch ein umfassender, dauerhaft wirksamer Kompromiss erfordert Zeit, Verhandlungswille und Kompromissbereitschaft.

Chen Wenling, die frühere Chefökonomin des China Center for International Economic Exchanges, ist der Ansicht, dass die Verflechtungen beider Volkswirtschaften auf langfristigen Marktbedürfnissen und gegenseitigem wirtschaftlichem Nutzen beruhen und nicht aufgrund von einseitigem Druck entstehen. „Die komplementären Stärken beider Länder und das große Kooperationspotenzial sind offensichtlich“, sagte Chen. „Entscheidend ist jedoch, am Verhandlungstisch auf echte Gleichberechtigung und guten Glauben zu setzen, um neue Kooperationsmodelle zu finden.”

Wang Wen, Dekan des Chongyang Institute for Financial Studies an der Chinesischen Renmin-Universität, wies darauf hin, dass die Verhandlungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften voraussichtlich langwierig sein werden. „Ein abschließendes Abkommen lässt sich nicht so zügig erreichen wie manche bilateralen Verträge der USA mit anderen Partnern“, sagte er.

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