Auf seiner dritten Plenartagung hat das XX. Zentralkomitee der KP Chinas seinen Beschluss über die weitere umfassende Vertiefung der Reform zum Vorantreiben der Chinesischen Modernisierung verabschiedet. In dem Papier hat das ZK klare Anforderungen für die Verbesserung der institutionellen Rahmenbedingungen zur Förderung einer qualitativ hochwertigen Wirtschaftsentwicklung gestellt. Einen Schwerpunkt soll dabei die Schaffung besserer institutioneller Rahmenbedingungen zur ortsorientierten Entwicklung von Produktivkräften neuer Qualität bilden. 

Eine Arbeiterin pflanzt Hydrokulturgemüse in einem Demonstrationspark für moderne Landwirtschaft im Kreis Guantao in der nordchinesischen Provinz Hebei. (Foto: Wang Xiao/Xinhua)  

Die Landwirtschaft gehört zu Chinas grundlegenden Industrien. Der Schlüssel zu ihrer Modernisierung liegt in wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt und Innovation. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Erforschung und Entwicklung landwirtschaftlicher Produktivkräfte neuer Qualität. Sie spielen eine wichtige Rolle dafür, China rasch zu einer starken Agrarnation aufzubauen und die umfassende Wiederbelebung des ländlichen Raums zu fördern. 

Der Mensch ist einer der aktivsten Faktoren für die Produktivität. Bei der Entwicklung neuartiger Produktivkräfte im Agrarsektor muss die innovationsgetriebene Entwicklung folglich im Wesentlichen talentorientiert sein. 

Wang Shichao, Geschäftsführer der Firma Haidaohong Agrartechnologie, gilt als junger Pionier bei der Wiederbelebung des ländlichen Raums. Er besitzt profunde Einblicke, was die Talentförderung in diesem Bereich ausmacht. Wang sagt: „Für die Entwicklung neuartiger Produktivkräfte im Agrarsektor ist Technologie das A und O, während Talente als treibende Kraft fungieren. Als junge Wissenschaftler und Techniker sind wir bereit, mehr Zeit und Energie in die wissenschaftliche Forschung zu investieren. Aber insgesamt sind heute immer weniger junge Menschen in China bereit, in der Landwirtschaft zu arbeiten, da dieser Broterwerb als hart, anstrengend und nicht rentabel gilt.“ 

Der Jungunternehmer gibt daher seine persönlichen Erfahrungen aus der Praxis gerne an junge Leute weiter, um ein Umdenken zu bewirken. Wang sagt: „Gegenwärtig erleben wir in China einen Wandel von traditioneller Landwirtschaft mit geringem Technologielevel hin zu moderner Agrarwirtschaft. Die Landwirtschaft von gestern, die nur auf menschlicher Knochenarbeit beruhte, ist also mehr und mehr Geschichte.“ Er hoffe, dass der Staat die Jugend verstärkt durch seine Politik dazu anleite, sich aktiv bei der umfassenden Wiederbelebung des ländlichen Raums einzubringen. 

Die vom Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten im Oktober 2024 veröffentlichten „Perspektiven zur energischen Entwicklung einer intelligenten Landwirtschaft“ sind ein Schritt in diese Richtung. Sie sehen unter anderem den Aufbau eines größeren Fachkräftekontingents vor. Das Strategiepapier ermutigt Hochschulen, Forschungsinstitute und intelligente Agrarunternehmen zudem, ihre Zusammenarbeit zu verstärken und praxisorientierte, innovative und interdisziplinäre Talente heranzubilden, die den Bedürfnissen der Industrie entsprechen. Zudem spornt das Papier die lokalen Regierungen an, innovative Schulungsmethoden auszuarbeiten und verschiedene Schulungsprogramme für Landwirte zu kombinieren, um die Ausbildung von Talenten in der intelligenten Landwirtschaft zu fördern und das Bewusstsein und die Fähigkeit von Kleinbauern zur Teilnahme an der intelligenten Landwirtschaft zu stärken. Darüber hinaus strebt die Regierung an, die Karriereentwicklung und die Anerkennung beruflicher Qualifikationen im Bereich intelligente Landwirtschaft stärker zu fördern, um relevante Talente für die Arbeit in diesem Sektor zu gewinnen. 

Per Smartphone-App: Ein Arbeiter überprüft per Handy die Zuchtbedingungen einer Hühnerfarm im Kreis Guantao in Hebei. (Foto: Wang Xiao/Xinhua)  

Auch Wang Sangui, Professor an der Fakultät für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Renmin-Universität, sagt: „Die Entwicklung landwirtschaftlicher Produktivkräfte neuer Qualität steht und fällt mit dem Aufbau eines entsprechenden Fachkräftekontingents.“ Das Strategiepapier der Regierung sehe vor, Talente in allen Bereichen und auf allen Ebenen für die Wiederbelebung des ländlichen Raums heranzubilden. Davon versprechen sich die Verantwortlichen eine stetige Verbesserung der Talentqualität und eine kontinuierliche Optimierung der Fachkräftestruktur auf dem Land, was die umfassende Wiederbelebung des ländlichen Raums und die Beschleunigung der Modernisierung der Landwirtschaft stark unterstütze, so Wang. 

Fan Shenggen, Direktor der Academy of Global Food Economics and Policy (AGFEP) an der Chinesischen Landwirtschaftsuniversität, schlägt vor, den Mechanismus für die Ausbildung und den Einsatz von Talenten in Agrarwissenschaft und -technologie zu erneuern. „Hier wäre etwa die Einführung eines Schulungsprogramms für Spitzentalente in den Bereichen Agrarwissenschaft und -technologie denkbar, um sich auf die Ausbildung einer Gruppe führender wissenschaftlicher und technologischer Talente von weltweitem Spitzenniveau zu konzentrieren. Was wir brauchen sind Menschen mit einer internationalen Vision und strategischem Weitblick.“ Darüber hinaus bedürfe es eines soliden Talentbewertungs- und Anspornmechanismus, um die Aktivität und Schaffenskraft der Beschäftigten voll zu mobilisieren. „Wir sollten die Ausbildung hoch qualifizierter Landwirte beschleunigen, die landwirtschaftliche Berufsausbildung energisch ausbauen, die fachlichen und kulturellen Kenntnisse der Landwirte verbessern und die Fähigkeit zur Anwendung moderner Errungenschaften aus Wissenschaft und Technologie steigern“, so Fans Fazit. 

*Wang Hongru ist Reporterin der „China Economic Weekly“. 

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