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Smarte Landwirtschaft: China holt auf

Von Wang Hongru*  ·   2025-01-24  ·  Quelle:german.chinatoday.com.cn
Stichwörter: Smarte Landwirtschaft
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Produktionsanlagen auf Hunderten Hektar Anbaufläche verwalten und steuern? Das geht in China heute mancherorts mit einem handelsüblichen Smartphone. Die tägliche Feldbewässerung und Düngung erledigen? Erledigt mit wenigen Klicks. Reispflanzmaschinen, Bodenfräsen, maschinelle Erntehelfer, selbstfahrende Pflanzenschutzmaschinen – mit Hilfe intelligenter Gerätschaften wie dieser vollziehen sich in China gerade die Mechanisierung und smarte Wende in der gesamten landwirtschaftlichen Produktion. Durch die breite Anwendung intelligenter Technologien wie dieser hat sich die Präzision und Effizienz der Abläufe erheblich verbessert, was für eine enorme Steigerung der Agrarproduktion und des Einkommens der Landwirte gesorgt hat. Dank immer neuer Durchbrüche der intelligenten Landwirtschaft wird die Modernisierung der Landwirtschaft im Reich der Mitte gerade vom Traum zur Wirklichkeit. 

  

Alles automatisch: Maschinen bei der Reisernte im Kreis Fangzheng von Harbin in Heilongjiang. (Foto: Wang Song/Xinhua)  

In den letzten Jahren hat das Zentralkomitee der KP Chinas in seinem „Dokument Nummer 1“ mehrmals wichtige Anordnungen für das Fortkommen der intelligenten Landwirtschaft getroffen. Und auch das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten fördert energisch den Aufbau einer intelligenten Landwirtschaft. Es führte etwa eine Reihe von Richtlinien und Maßnahmen ein, auch mehrere Großprojekte wurden gestartet. In integrierter Weise kommt in verschiedensten Bereichen der Agrarindustrie Informationstechnologie immer stärker zur Anwendung, wobei man schrittweise Erfolge erzielt. 

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums erreichte die Informatisierungsrate der nationalen Agrarproduktion 2022 rund 27,6 Prozent. Damit liefert die Informatisierung clevere Lösungen für die Frage, wer das Land in Zukunft bewirtschaften und wie dies geschehen soll. Ein wichtiger Schritt zur Umwandlung der traditionellen Agrarwirtschaft in moderne Landwirtschaft also. 

Doch trotz der vielversprechenden Aussichten steht die Verbreitung der smarten Technologie auch noch vor vielen Herausforderungen. Man ist noch weit davon entfernt, sich entspannt zurücklehnen zu können. 

„China verfügt über eine riesige Bevölkerung und eher unzureichende Landressourcen“, sagt hierzu ein Verantwortlicher der Abteilung für Markt und Informatisierung des Landwirtschaftsministeriums. „Die landwirtschaftliche Produktionseffizienz beträgt nur etwa ein Viertel der nichtlandwirtschaftlichen Industrie. Die komparative Effizienz des Sektors ist also noch immer gering und die Engpässe bei Ressourcen und Umwelt verschärfen sich sogar weiter, sodass es dringend notwendig ist, bei der Entwicklung einer intelligenten Landwirtschaft aufs Gas zu drücken.“ 

Um die Herausforderungen in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum anzugehen, hat die Partei in ihrem jüngsten ZK-Beschluss über die weitere umfassende Reformvertiefung zum Vorantreiben der Chinesischen Modernisierung dazu aufgerufen, „die Politiksysteme zur Förderung der Industrialisierung digitaler Technologien sowie der Digitalisierung verschiedener Branchen zu vervollkommnen“. Sie betont die Notwendigkeit, „die Popularisierung und Anwendung der Informationstechnologie neuer Generation allseitig und in allen Abläufen zu beschleunigen“. 

„Die energische Entwicklung einer intelligenten Landwirtschaft ist eine strategische Entscheidung, um die neuen Chancen der jüngsten Runde der wissenschaftlich-technologischen Revolution und des industriellen Wandels in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum zu ergreifen“, sagt auch Wang Sangui, Professor an der Fakultät für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Renmin-Universität. Dies werde nicht nur dazu beitragen, die Arbeitsproduktivität, den Nutzeffekt der Ressourcen, die Bodenertragsfähigkeit und die totale Faktorproduktivität der chinesischen Landwirtschaft zu erhöhen, sondern auch die umfassende Modernisierung der Landwirtschaft fördern, ebenso wie allgemeinen Fortschritt im ländlichen Raum und die umfassende Entwicklung der Landwirte. „Und das wiederum wird den gemeinsamen Wohlstand vorantreiben“, ist Wang überzeugt. 

Um die strategischen Anordnungen von ZK und Staatsrat weiterhin gut umzusetzen, hat das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten im Oktober 2024 die „Vorschläge für die energische Entwicklung einer intelligenten Landwirtschaft“ und den „Nationalen Aktionsplan für die intelligente Landwirtschaft (2024-2028)“ herausgegeben, wodurch ein großartiger Plan für die Umwandlung und Niveauhebung sowie die hochqualitative Entwicklung der chinesischen Landwirtschaft entworfen wurde. 

  

 Fliegende Helfer: Eine Drohne versprüht Pflanzenschutzmittel auf einem Feld. (Foto: Xiao Yijiu/Xinhua)  

Was die politische Unterstützung betrifft, so wird im Vorschlagspapier angeregt, „bei den bestehenden Projekten und Richtlinien die intelligente Landwirtschaft verstärkt zu bevorzugen sowie die Subventionen für den Kauf und die Anwendung von hochwertigen intelligenten Landmaschinen und -geräten zu erhöhen“. Auch wird die gezielte Aufnahme intelligenter Landwirtschaftsprojekte auf die Liste für Projekte zur Finanzierung der landwirtschaftlichen und ländlichen Infrastruktur aufgerufen. Finanzinstitute sollen dazu angeleitet werden, die Finanzierungsunterstützung für Bauprojekte der smarten Landwirtschaft zu erhöhen. So will man den Sektor entwicklungsmäßig auf die Überholspur bringen. 

Im Hinblick auf eine umfassende Verbesserung des Anwendungsniveaus der intelligenten Landwirtschaft plädiert das Papier außerdem für eine Förderung des Präzisionsanbaus wichtiger Nutzpflanzen und der Digitalisierung der geschützten Landwirtschaft. Gefördert werden sollen zudem die intelligente Viehzucht, Fischerei- und Saatgutproduktion. Es gelte, die landwirtschaftliche Produktionskette stärker zu digitalisieren und digitale Dienstleistungen in der landwirtschaftlichen und ländlichen Verwaltung zu fördern. 

Wang Sangui drückt seine Wertschätzung für diese Vorstöße aus. Er sagt: „Intelligente Landwirtschaft ist untrennbar mit der rasanten Entwicklung der Informationstechnologie verbunden, insbesondere mit der weit verbreiteten Anwendung digitaler, vernetzter und intelligenter Technologien, die wichtige Voraussetzungen bieten.“ Als Nächstes müsse die Digitaltechnik nun in vollem Umfang genutzt werden, um die landwirtschaftliche und ländliche Entwicklung zu unterstützen. Dazu gehörten eine tiefe Integration von Digital- und Landwirtschaft und eine rasche Umgestaltung und Niveauhebung der traditionellen Landwirtschaft, so der Experte. 

Um die Vorbildfunktion der smarten Agrarwirtschaft voll zur Geltung zu bringen, weist der genannte nationale Aktionsplan auf die Wichtigkeit hin, „intelligente Landwirtschaft zuerst und als Pilotprojekt zu fördern“. Das Dokument ruft zum Aufbau spezieller Demonstrationszonen für intelligente Landwirtschaft in Zhejiang auf, die gezielt technologische Innovationen, Talenteinführung sowie finanzielle und steuerliche Unterstützung fördern sollen. Zudem gelte es, Finanzdienstleistungen umfassend anzuwenden und die Einrichtung von Sonderfonds für intelligente Landwirtschaft auszuloten. Ziel müsse es sein, zentrale Behörden und Provinzen insgesamt besser zu vernetzen, um Wege zur gemeinsamen Förderung einer intelligenten Landwirtschaft zu ebnen. 

Was die künftige Ausrichtung des Bereichs angeht, unterstreicht der Aktionsplan der Regierung zudem die Notwendigkeit, wissenschaftliche Forschungseinrichtungen stärker zu unterstützen, nicht nur um die iterative Innovation des Technologiemodells weiter zu fördern, sondern auch um die Forschung und Entwicklung sowie die Systemintegration von Spitzentechnologien zu stärken und so die künftige Entwicklung anzuleiten. 

„Derzeit bringt eine neue Runde der agrarwissenschaftlich-technologischen Revolution, die von Biotechnologie und Informationstechnologie geprägt ist, große Durchbrüche hervor. Da möchten sich natürlich alle Länder möglichst gut an der internationalen Wissenschaftsfront platzieren“, erklärt ein Verantwortlicher der Markt- und Informatisierungsabteilung des Landwirtschaftsministeriums. Derzeit trieben alle großen Länder der Welt den Aufbau einer intelligenten Landwirtschaft energisch voran, sagt er. China aber hinke im Vergleich zu Europa und den USA noch immer deutlich hinterher – sowohl im Hinblick auf Schlüsseltechnologien und zentrale Ausrüstung als auch bei Anwendungsbreite und -tiefe neuer Technologien.  

China sollte daher seine Anstrengungen zur Förderung der intelligenten Landwirtschaft verstärken, um den bestehenden Rückstand aufzuholen, und sich bemühen, mit dem Schnellzug der Informatisierung Schritt zu halten, um noch schneller zu den starken Landwirtschaftsnationen aufzuschließen. 

  

*Wang Hongru ist Reporterin der „China Economic Weekly“. 

Die Meinung der Autorin spiegelt nicht unbedingt die Position unserer Website wider.  

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