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Produktivkräfte neuer Qualität: Chinas Landwirtschaft holt international auf

Von Wang Hongru*  ·   2025-01-24  ·  Quelle:german.chinatoday.com.cn
Stichwörter: Landwirtschaft;Produktivkräfte neuer Qualität
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Das Schlagwort Agrarwissenschaft und -technologie ist in den letzten Jahren immer wieder in wichtigen Dokumenten der chinesischen Regierung aufgetaucht. So auch im Bericht des XX. Parteitags. Darin wird betont, dass die Unterstützung durch moderne Agrarwissenschaft und -technologie sowie entsprechende Gerätschaften weiter intensiviert werden soll. China plant zudem, die Mechanismen zur Gewinnabsicherung der Getreidebauern und zur Interessenkompensation für die Hauptgetreideanbaugebiete weiter zu vervollständigen. So soll gewährleistet werden, dass die Chinesen stets ihre gefüllte Reisschale in der Hand halten. 

 

Ingenieure justieren Monitore für intelligenten Anbau auf einem Reisfeld in der Stadt Chuzhou in der Provinz Anhui. (Foto: Xinhua)  

2024 formulierte das Zentralkomitee der KP Chinas in seinem „Dokument Nummer 1“ die Forderung, Agrarwissenschaft und fortschrittliche Agrartechnologie zu einer noch stärkeren Stütze der heimischen Landwirtschaft zu machen. Es sei notwendig, wissenschaftliche und technologische Innovationen in diesem Bereich strategisch besser anzuordnen und den Aufbau von Innovationsplattformen zu unterstützen. 

Denn fest steht: Wissenschaft und Technologie sind auch in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum primäre Produktivkräfte. Dass in Dokumenten der Zentralregierung also immer wieder die Agrarwissenschaft und -technologie hervorgehoben wird, hängt eng mit den Produktivkräften neuer Qualität zusammen. 

Ye Xingqing, Mitglied des Expertenbeirats zur Wiederbelebung des ländlichen Raums des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten, sagt: „Die Modernisierung der chinesischen Landwirtschaft fördert neue Innovationen. Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktivkräfte ist letztlich untrennbar mit der Unterstützung durch Wissenschaft und Technologie verbunden. Und Fortschritte in Wissenschaft und Technologie wiederum sind eine entscheidende Triebkraft für die Agrarmodernisierung.“ Zur Entwicklung neuartiger Produktivkräfte im Agrarsektor gelte es, so Ye, vermehrt neue Technologien und innovative Modelle auf die tatsächliche Produktion und das Leben auf dem Land anzuwenden, damit alle Landbewohner davon profitierten. „So kann eine hochwertige Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums gelingen.“ 

Wie aber lassen sich neuartige Produktivkräfte im Agrarsektor ganz konkret entwickeln? Fan Shenggen, Direktor der Academy of Global Food Economics and Policy (AGFEP) an der Chinesischen Landwirtschaftsuniversität, erklärt, dass die Entwicklung solcher Produktivkräfte im Allgemeinen durch moderne Wissenschaft und Technologie unterstützt werden müsse. „Wir sollten Innovationen in Agrarwissenschaft und -technologie als Kern, die Umgestaltung der landwirtschaftlichen Produktionsweise als Schlüssel, die Erhöhung der landwirtschaftlichen totalen Faktorproduktivität als Ziel und die Förderung einer qualitativ hochwertigen Entwicklung als Orientierung begreifen“, sagt Fan, „um moderne landwirtschaftliche Produktivkräfte herauszubilden, die durch neue Technologien, neue Elemente, neue Modelle, neue Geschäftsformen und neue Triebkräfte gekennzeichnet sind.“ 

  

Düngen per Drohnen: Landwirte in Chuzhou in der Provinz Anhui setzen neueste Technologie zum Besprühen der Reisfelder ein. (Foto: Xinhua)  

Es bedürfe aber auch gezielter Weiterbildung unter den Landwirten, betont Fan. „Wir brauchen mehr hoch qualifizierte Landwirte, wenn wir Produktivkräfte neuer Qualität verbreiten wollen“, so der Experte. Darüber hinaus sei es notwendig, einen Sprung bei den Arbeitsmitteln von konventionellen zu neuen Inputs, einen Sprung bei den Arbeitsgegenständen von konventionellen Pflanzen- und Tiersorten zu ertragreicheren, hochwertigeren und stresstoleranteren Pflanzen- und Tiersorten und einen Sprung bei der traditionellen Kombination von Ackerbau, Geflügelzucht, Aquakultur und Viehzucht zur Kombination von neuen Industrien, neuen Geschäftsformen und neuen Geschäftsmodellen zu erreichen. 

Seit dem XVIII. Parteitag betrachtet das ZK der KP Chinas die Lösung der Herausforderungen im ländlichen Raum stets als Chefsache. Die Partei hat einen in der Menschheitsgeschichte beispiellosen Kampf gegen die Armut organisiert, der einer riesigen Bevölkerung zugutekommt. Auch haben die Verantwortlichen eine gezielte Strategie zur Wiederbelebung des ländlichen Raums umgesetzt, was zu historischen Errungenschaften und Veränderungen in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum geführt hat. Es gelang China, die umfassende landwirtschaftliche Produktionskapazität kontinuierlich zu steigern und die Getreideproduktion auf dem Niveau von mehr als 1,3 Billionen Jin (1 Jin = 0,5 Kilogramm) zu stabilisieren. Zudem konnte das Land im Kampf gegen die Armut einen umfassenden Sieg verbuchen. Bei der Wiederbelebung des ländlichen Raums gelangen umfassende Fortschritte, was dem ländlichen Raum in China ein völlig neues Antlitz verschafft hat. 

Warum aber ist es so zentral, Produktivkräfte neuer Qualität zu entwickeln, um bei der umfassenden Wiederbelebung des ländlichen Raums solide Fortschritte zu machen? Fan erklärt: „Derzeit gibt es einfach noch viele Schwächen und Defizite in der landwirtschaftlichen und ländlichen Entwicklung.“ Und genau hier könnten neuartige Produktivkräfte Abhilfe schaffen. 

Er legt eine Reihe von Daten vor, aus denen hervorgeht, dass zwar die Ertragsfähigkeit von Chinas Ackerland insgesamt höher liegt als die von anderen großen Agrarnationen, man in Sachen landwirtschaftliche Arbeitsproduktivität dem durchschnittlichen Niveau der großen Agrarländer der Welt aber noch immer deutlich hinterherhinke. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Agrarprodukte sei unzureichend. „Die Preise für inländisches Getreide und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse liegen im Allgemeinen über denen auf dem internationalen Markt“, sagt Fan. „Darüber hinaus bleiben die ländliche Infrastruktur und das Niveau der öffentlichen Dienstleistungen im ländlichen Raum hinter dem der Städte zurück.“ Hinzu komme eine Einkommens- und Konsumkluft zwischen Stadt und Land. „Das Verhältnis der Einkommen von Stadt- und Landbewohnern lag im Jahr 2023 bei 2,39:1, das Verhältnis der Konsumausgaben bei 1,82:1“, so der Experte.  

„Um China rasch zu einer starken Agrarnation aufzubauen, ist es dringend erforderlich, die Schwächen und Mängel der modernen Landwirtschaft auszugleichen,“ sagt auch Wang Sangui, Professor an der Fakultät für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Renmin-Universität. Man dürfe sich beim raschen Aufbau eines starken Agrarlandes dabei nicht nur auf bessere traditionelle Produktivität verlassen, sondern müsse eben auch stärker auf neuartige Produktivkräfte setzen, rät er.  

Wang sagt: „Die Entwicklung solcher Produktivkräfte erfordert zwar Hochtechnologie, hohe Effizienz und hohe Qualität, doch letztlich wird sie die Ressourcenallokation optimieren, die Erforschung und Entwicklung dringend benötigter, fortschrittlicher und anwendbarer Technologien sowie die Umsetzung und Förderung der gewonnenen Ergebnisse voranbringen, was dann wiederum die totale Faktorproduktivität erhöhen dürfte. So wird die Modernisierung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums erfolgreich vorankommen.“ 

 

*Wang Hongru ist Reporterin der „China Economic Weekly“.  

Die Meinung der Autorin spiegelt nicht unbedingt die Position unserer Website wider. 

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