Zwei Besucher informieren sich bei einem chinesischen Aussteller. (Foto: Xinhua) 

Die Messe, deren Geschichte bis ins Jahr 1957 zurückreicht, war ursprünglich auf Kleinwaren und landwirtschaftliche Produkte spezialisiert. Inzwischen nehmen hochwertige Produkte einen großen Anteil ein. Auf der diesjährigen Canton Fair wurden beispielsweise NEV-Autos, Solarzellen, Serviceroboter, hochwertige Maschinen und intelligente Haushaltsgeräte präsentiert. In Phase 1 waren insgesamt 10.898 Aussteller vertreten, darunter mehr als 3.000 Unternehmen, die national ausgezeichnet wurden, was einer Steigerung von 33 Prozent gegenüber der Vorjahresmesse entspricht. Auch die Zahl der High-Tech-Unternehmen stieg im Vergleich zur Messe 2023 um 24,4 Prozent.

Im Zuge der industriellen und technologischen Modernisierung Chinas seien zahlreiche nationale High-Tech-Unternehmen entstanden, so Peng Peng, geschäftsführender Vorsitzender der Guangdong Society of Economic Reform. Die Förderung von führenden Unternehmen in einzelnen Fertigungssektoren und solchen, die sich auf Spitzentechnologien spezialisieren, sei unter anderem ein Schwerpunkt der chinesischen Industriepolitik.

Mao Yanhua, Direktorin des Instituts für regionale Öffnung und Zusammenarbeit an der Sun-Yat-sen-Universität, sagte, die Canton Fair habe ein klares Signal an die Außenwelt gesendet und die Ergebnisse der hochwertigen Entwicklung der chinesischen Fertigungsindustrie präsentiert. Während der Phase 1 der Canton Fair besuchten ausländische Einkäufer aus 212 Ländern und Regionen, darunter die USA, Großbritannien und Indonesien, die Messe. Die Zahl der Offline-Besucher stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23,2 Prozent auf über 125.000.

Ein großer Vorteil der Messe ist ihre hohe Effizienz. Sobald die Unternehmen während der Messe Aufträge erhalten, beginnen sie sofort mit der Produktion und liefern die Produkte pünktlich an die ausländischen Käufer aus.

Mit diesem Beispiel widerspricht Mao den jüngsten Spekulationen im Westen über die sogenannte „Überkapazität der chinesischen Fertigungsindustrie“. „Diese Behauptungen entbehren jeder Grundlage“, so die Expertin. Chinas Exportvorteile seien das Ergebnis des globalen Wettbewerbs. Sie beruhten nicht auf Subventionen, sondern auf Skaleneffekten, einer vollständigen Industriekette und einer großen Anzahl hoch qualifizierter Arbeitskräfte.

Laut Peng hat sich Chinas komparativer Exportvorteil inzwischen von arbeitsintensiven Industrien zu High-Tech-Industrien verlagert. Chinesische Produkte wie neue Elektroautos, Lithiumbatterien und Photovoltaikprodukte decken nicht nur die Nachfrage im Inland, sondern füllen auch Lücken auf ausländischen Märkten. Dies trage auch dazu bei, die weltweiten CO2-Reduktionsziele frühzeitig zu erreichen, so Peng.

Viele ausländische Unternehmen haben über die Canton Fair Verbindungen nach China geknüpft und sich parallel zu Chinas Entwicklung weiterentwickelt, was zu gegenseitigem Nutzen und Win-Win-Ergebnissen geführt hat. Laut einem Bericht von Chinanews ist die Zahl der globalen Partner der Canton Fair auf 198 gestiegen, die 103 Länder und Regionen abdecken.

Die Phasen 2 und 3 der 135. Canton Fair werden in Guangzhou fortgesetzt. Angesichts der zunehmenden Unsicherheiten in Bezug auf die Auslandsnachfrage und der schwachen Erholung der Weltwirtschaft ist die Ausrichtung der Canton Fair ein weiterer Beweis für Chinas Entschlossenheit und Zuversicht, seine Öffnung zu erweitern und Entwicklungsmöglichkeiten mit der Welt zu teilen", sagte Chu Shijia, Direktor des China Foreign Trade Center.