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Kein „De-Risking“: Deutsche Unternehmen bleiben weiter in China aktiv |
· 2024-02-29 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Unternehmen;Deutschland | Druck |
Ein Konzeptfahrzeug von Mercedes-Benz wird am 18. April 2023 auf der 20. Internationalen Automobilausstellung in Shanghai ausgestellt. (Xinhua/Xin Mengchen)
Jede Verschärfung der protektionistischen Maßnahmen der Europäischen Union (EU) gegenüber China werde sich nachteilig auf Volkswirtschaften wie Europa auswirken, sagte Ola Kallenius, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-Benz Gruppe, bei der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse des Unternehmens.
Seine Äußerungen decken sich mit denen zahlreicher anderer deutscher und europäischer Unternehmen. Nach einer Reihe von Berichten und Daten zu urteilen, die kürzlich von der deutschen Regierung, Think Tanks und Handelskammern veröffentlicht wurden, ist die chinesisch-deutsche Investitionszusammenarbeit von der „De-Risking“-Rhetorik nicht betroffen.
Während einige Politiker in den USA und einigen anderen westlichen Ländern lautstark ein „De-Risking" in China fordern, investieren deutsche Unternehmen weiterhin verstärkt in China und erschließen den chinesischen Markt.
Das Institut der deutschen Wirtschaft wies kürzlich in einem Bericht auf der Grundlage von Daten der Deutschen Bundesbank darauf hin, dass die Direktinvestitionen aus Deutschland in China im Jahr 2023 ein Rekordhoch von 11,9 Milliarden Euro (12,9 Milliarden US-Dollar) erreicht hätten und damit um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigen seien.
Dem Bericht zufolge entsprachen die Investitionen deutscher Unternehmen in China in den letzten drei Jahren in etwa der Summe der Jahre 2015 bis 2020. Darüber hinaus machten die deutschen Investitionen in China im letzten Jahr 10,3 Prozent der gesamten Auslandsinvestitionen aus, womit sie den höchsten Stand seit 2014 erreichten.
Die Mitte Februar vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten zeigen auch, dass das Handelsvolumen zwischen Deutschland und China im Jahr 2023 bei 253,1 Milliarden Euro (274,2 Milliarden US-Dollar) lag, wobei China das achte Jahr in Folge der größte Handelspartner Deutschlands war.
Der Autor des Berichts des Instituts der deutschen Wirtschaft, Jürgen Matthes, ist der Ansicht, dass die Daten darauf hindeuten, dass große deutsche Unternehmen China nach wie vor als Wachstumsmarkt sehen und planen, ihr Geschäft in China zukünftig weiter auszubauen, um sich gegen die eskalierenden globalen Handelsspannungen abzusichern.
Die Deutsche Außenhandelskammer in China hat im Januar ihre jährliche Umfrage zum Geschäftsklima 2023/24 veröffentlicht, an der 566 Mitgliedsunternehmen teilgenommen haben. Dem Bericht zufolge planen über 90 Prozent der befragten Unternehmen, sich weiterhin auf dem chinesischen Markt zu etablieren, und mehr als die Hälfte von ihnen will ihre Investitionen in China in den nächsten zwei Jahren erhöhen.
Die Studie zeigt, dass die Bedeutung Chinas für die deutsche Wirtschaft nach wie vor ungebrochen ist. Mit seinem riesigen Verbrauchermarkt, seiner fortschrittlichen Lieferketteninfrastruktur und seinen zunehmenden Innovationsfähigkeiten sei China weiterhin einer der wichtigsten Märkte für deutsche Unternehmen, heißt es in dem Bericht.
Wu Huiping, Professorin an der Tongji-Universität in Shanghai, glaubt, dass der chinesische Markt eine Anziehungskraft habe die deutsche Unternehmen auf anderen Märkten nicht finden könnten. Sie wies darauf hin, dass nach der Eskalation der Ukraine-Krise die Betriebskosten der deutschen Unternehmen stark gestiegen seien, da die Unternehmen auch mit Energiepreisschwankungen, einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt und vielen anderen Problemen konfrontiert seien, die die Attraktivität von Investitionen in Deutschland verringert hätten. Im Gegensatz dazu verfüge China über vollständige Produktionsfaktoren und Lieferketten sowie über reichlich Arbeitskräfte mit Industrieerfahrung, die von vielen deutschen Unternehmen bevorzugt werden.
Mehrere Experten der Deutschen Bundesbank erklärten kürzlich in Berichten, dass ein Ausstieg aus China langfristig die Kosten für deutsche Unternehmen erheblich erhöhen würde, da ihnen China als „wichtiger Absatzmarkt" entgehen würde und viele Lieferketten auf Kosten der Effizienz umstrukturiert werden müssten.
Michael Schumann, Vorsitzender des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA), wies darauf hin, dass viele westliche Medien derzeit dazu neigen würden, ideologische und geopolitische Konfrontationen künstlich aufzubauschen, um vor angeblichen Investitionsrisiken zu warnen. Die Unternehmen sollten China besuchen, um Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln und Gespräche mit den Chinesen vor Ort zu führen, empfahl er. Dies würde zu anderen Wahrnehmungen und Schlussfolgerungen führen.
Das so genannte „De-Risking" politisiert und ideologisiert im Wesentlichen Wirtschafts- und Handelsfragen und untergräbt nicht nur die Autorität und Wirksamkeit des multilateralen Handelssystems, sondern verstößt auch gegen die Wirtschaftsgesetze. Dies wird letztlich den globalen wirtschaftlichen Erholungsprozess behindern. Der Versuch, politische Risiken durch die Errichtung von Handelshemmnissen zu verringern, ist an sich schon ein Risiko.
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