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China bringt die Welt mit der 6. CIIE ein Stück näher zusammen |
Oliver Eschke · 2023-11-08 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: CIIE | Druck |
Als Chinas Internationale Importmesse (CIIE) im Jahr 2018 das Licht der Welt erblickte, konnte man noch nicht erahnen, dass sie schon nach wenigen Jahren gar nicht mehr wegzudenken sein würde aus den Terminkalendern der größten Unternehmen der Welt. Wenn sie in dieser Woche zum sechsten Mal stattfindet, ist sie ein besonders wichtiges Ereignis, mit dem China der kriselnden Weltwirtschaft hoffentlich mehr Stabilität und Zuversicht verleihen wird.
Auch wenn sich der dunkle Schatten der COVID-19-Pandemie langsam auf dem Rückzug befindet, ist es nicht so, als stünde die Welt nun vor keinen Problemen mehr: von ausufernden Inflationsraten in vielen westlichen Industrienationen, über protektionistische Wellen und Blockbildungstendenzen, bis hin zu militärischen Konflikten in der Ukraine und in Gaza. Prägnant zusammengefasst in Worten von Xi Jinping, Chinas Staatspräsident, kann man sagen, dass die Welt derzeit beispiellose Veränderungen erlebt, wie es sie seit 100 Jahren nicht mehr gegeben hat. Selbstredend steht hinter all diesen Einzelkrisen weiterhin die globale Megaherausforderung des Klimawandels, die sich nur im weltweiten Miteinander lösen lässt.
Eine Straßenansicht in der Nähe des National Exhibition and Convention Center (Shanghai). (Foto vom 31. Oktober 2023, Xinhua/ Wang Xiang)
Gerade deshalb ist ein Event wie die China International Import Expo (CIIE), die die ganze Welt zusammenbringt und dafür plädiert, miteinander zu kooperieren und Win-win-Situationen zu schaffen, in diesem Jahr besonders wichtig. Insgesamt nehmen 154 Länder, Regionen und internationale Organisationen, u.a. 289 der Fortune 500-Unternehmen bzw. Branchenführer, an dem Treffen teil, um von dem weiterhin boomenden chinesischen Markt zu profitieren. Ihre Teilnahme ist nicht erstaunlich, wenn man sich die Zahlen aus den vergangenen Jahren ansieht: über 2 Millionen Besucher nahmen an den letzten fünf Ausgaben der Messe teil, das kumulierte Geschäftsabschlussvolumen betrug circa 350 Milliarden US-Dollar, und über 2.000 neue innovative Produkte und Dienstleistungen feierten in Shanghai ihre Marktpremiere.
„China wird immer wichtige Möglichkeiten für die globale Entwicklung bieten, und das Land wird sich weiterhin für eine Öffnung auf hohem Niveau einsetzen und die wirtschaftliche Globalisierung in eine offenere, inklusivere, ausgewogenere und für beide Seiten gewinnbringende Richtung lenken“, schrieb Xi treffend in seinem Brief an die CIIE am Sonntag. Seine Worte spiegeln den Geist und die Zielsetzung der Importmesse perfekt wider und geben Hoffnung, dass sich das Miteinander letztlich gegen das rücksichtslose Streben nach Eigeninteressen durchsetzen wird, kurz: dass die Messe „ihre Funktion als Tor zum neuen Entwicklungsmuster ausbauen und der Welt mit Chinas neuer Entwicklung neue Chancen bieten kann“, so Xi.
China – ein Lichtblick inmitten einer düsteren Welt
Welch große Chancen China auch in den aktuellen Zeiten der Welt bietet, lässt sich durch einen Blick auf die jüngst veröffentlichten Wirtschaftszahlen schnell nachvollziehen: Um 5,2 Prozent wuchs Chinas Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Quartalen des Jahres. Das Erreichen des selbst gesteckten Wachstumsziels für das Gesamtjahr scheint damit mehr als realistisch. Akute Probleme wie der schwächelnde Immobilienmarkt werden von der Staatsregierung nicht ignoriert, sondern im Gegenteil mit einer angepassten Geldpolitik und gezielten politischen Unterstützungsmaßnahmen proaktiv angegangen. Die Ergebnisse dieser Vorgehensweise zeigen sich u.a. in der niedrigen Inflationsrate, der guten Handelsbilanz oder den wiederholt nachgebesserten Wachstumsprognosen von internationalen Institutionen wie J.P. Morgen oder Deutsche Bank. Die vom chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang gewählten Worte verdeutlichten, dass das Land auch seinen Öffnungskurs auf hohem Niveau und mit einer „stärkeren Innovationsdynamik“ unbeirrt weiter fortsetzen wird: „Wir hoffen aufrichtig, mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten, um Anstrengungen in dieselbe Richtung zu unternehmen und gemeinsame Erfolge auf einer großen Bühne der Offenheit zu erzielen.“
China hat früh erkannt, dass die Zukunft nur durch mehr Digitalisierung und durch eine grüne Transformation gestaltet werden kann. Entsprechend bilden Produkte aus diesen Bereichen einen Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe der Importmesse. Während in Deutschland und in vielen anderen Ländern noch über Möglichkeiten des Ausbaus der Ladestationen für Elektroautos gestritten wird, sind auch alle Gemeinden in der südwestchinesischen Provinz Guizhou mit den Ladesäulen ausgestattet. Die Firma Ehang aus dem südchinesischen Guangzhou hat jüngst das weltweit erste Typenzertifikat für autonomes Flugtaxi erhalten. Die von Kanzler Olaf Scholz beschworene „Deutschland-Geschwindigkeit“ ist in China bereits gelebte Praxis. Anders als die USA oder andere westliche Länder versucht das Land sich mit seinem Fortschritt jedoch nicht vom Rest der Welt abzuschotten, sondern seine enormen Chancen zu teilen. 37.814 neue ausländisch finanzierte Unternehmen wurden allein in den ersten neun Monaten des Jahres in China gegründet.
Konflikte sind überbrückbar
In diesem Jahr wird gleichzeitig auch das 10. Jubiläum der Neuen Seidenstraßeninitiative (BRI) gefeiert. Die BRI ist ein weiteres Modell dafür, wie Länder zum gegenseitigen Nutzen effektiv zusammenarbeiten können, auch wenn es in bestimmten Themengebieten Konflikte geben sollte. Mit über 150 Ländern hat China bereits Kooperationsabkommen unterschrieben, um unter anderem verschiedene Infrastrukturprojekte umzusetzen, 64 von ihnen nehmen an der Messe teil. Im Ergebnis können sich zum Beispiel Länder wie Laos oder jüngst Indonesien über zuvor nie gekannte Hochgeschwindigkeitszüge mit bis zu 350 Stundenkilometern freuen. Auch der jüngste Gipfel der BRICS-Staaten war ein Zeichen dafür, wie pragmatisch China an die internationale Zusammenarbeit herangeht. Trotz der bestehenden Meinungsverschiedenheiten konnte im Austausch auf Augenhöhe eine Einigung erzielt werden, um den Zusammenschluss (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) um weitere sechs Länder zu erweitern und dem Globalen Süden somit eine stärkere Teilhabe zu ermöglichen.
Besonders in diesen schwierigen Zeiten erscheint es wichtig, dass auch etwa 130 deutsche Unternehmen an der CIIE teilnehmen werden. Hoffentlich werden sie den Geist des Miteinanders, der die Messe prägt, mit zurück nehmen und auch in Europa dafür sorgen, dass trotz der vielen Herausforderungen die gleichzeitig existierenden riesigen Potenziale nicht aus den Augen verloren werden.
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