Unternehmen aus aller Welt sind trotz der durch die COVID-19-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Schwächephase auch im laufenden Jahr nach wie vor stark an Investitionen in China interessiert.

Harley Seyedin, Präsident der amerikanischen Handelskammer (AmCham) in Südchina, sagte, dass mehr als 70 Prozent der kürzlich befragten Unternehmen für 2022 Reinvestitionspläne in China hätten, darunter 76 Prozent der US-Unternehmen.

„Der Prozentsatz der Unternehmen mit geplanten Reinvestitionen von mehr als 250 Millionen Dollar in China ist von 5 Prozent im Jahr 2021 auf 10 Prozent im Jahr 2022 gestiegen“, sagte Seyedin auf einer Pressekonferenz, auf der die AmCham (Südchina) am Dienstag in der Provinzhauptstadt von Guangdong ihr Weißbuch über das Geschäftsumfeld in China und den Sonderbericht 2022 über den Zustand der Wirtschaft in Südchina veröffentlichte.

In diesem Jahr seien mehr als 230 Unternehmen aus der ganzen Welt befragt worden, erklärte Seyedin und fügte hinzu, dass die Unternehmen im Jahr 2022 schätzungsweise 26,5 Milliarden Dollar aus ihren Gewinnen für Reinvestitionen in China zurücklegen werden.

„Etwa 72 Prozent der befragten Unternehmen beabsichtigen, in den nächsten drei Jahren in China zu expandieren, das sind sieben Prozent mehr als im letzten Jahr“, sagte Seyedin. „China erfreut sich bei einer überwältigenden Mehrheit der untersuchten Unternehmen als eines der bevorzugten Investitionsziele aller Zeiten größter Beliebtheit, und etwa drei Fünftel der Unternehmen schätzten ihre Gesamtkapitalrendite in China im vergangenen Jahr höher ein als ihre globale Kapitalrendite.“

Die befragten Unternehmen haben nach wie vor großes Vertrauen in den chinesischen Markt. Etwa 77 Prozent hätten sich im vergangenen Jahr dafür entschieden, ihre Investitionen in China beizubehalten. „Und kein einziges Unternehmen zeigte die Absicht, China ganz zu verlassen“, fügte Seyedin hinzu.

Bei etwas mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen wurde im vergangenen Jahr auch die Zahl der Mitarbeiter erhöht.

„Etwa 57 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie ihren Personalbestand im Jahr 2022 deutlich oder zumindest leicht erhöhen wollen. Der Anteil am weltweiten Jahresumsatz dieser Unternehmen, der in China erwirtschaftet wird, hat sich im Vergleich zu den vorangegangenen vier Jahren überwiegend leicht positiv entwickelt, und etwa die Hälfte der Unternehmen erzielt über 30 Prozent ihres Umsatzes in China“, erklärte Seyedin weiter.

Inzwischen sehen 63 Prozent der Unternehmen nach eigenen Angaben, dass ihr Umsatz in China im Jahr 2021 deutlich oder leicht ansteigt und damit langsam wieder an das Niveau von vor der COVID-Pandemie heranreicht, wobei rund 82 Prozent der befragten Unternehmen im Jahr 2021 in China bereits profitabel waren.

„Das Jahr 2021 markiert das fünfte Jahr in Folge, in dem Guangzhou das führende Reinvestitionsziel in China war. Und auch Shenzhen, Shanghai und Beijing werden von den befragten Unternehmen als die beliebtesten Reinvestitionsstädte eingestuft“, sagte Seyedin und fügte hinzu, dass sich das Geschäftsumfeld in Südchina in den letzten Jahren immer weiter verbessert habe.