Große ausländische Unternehmen wie Apple, Tesla oder Bayer profitieren derzeit enorm von ihrem China-Geschäft. Im Vergleich zu ihren Ergebnissen in anderen Teilen der Welt, liegen die Umsatzzahlen und Gewinne hier deutlich höher. Daher wollen viele ihre Aktivitäten in China in Zukunft sogar noch ausweiten.

Ausländische Unternehmen, die in China präsent sind, haben kürzlich ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht - die meisten von ihnen konnten ein Wachstum verzeichnen.

Die starken Leistungen ausländischer Unternehmen gehen einher mit der stetigen Erholung der chinesischen Wirtschaft, wobei einige von ihnen ein Umsatzwachstum meldeten, das sogar höher war als das chinesische Konsumwachstum. Dies unterstreiche die entscheidende Bedeutung des chinesischen Marktes für die Erhöhung ihrer Umsätze in der Ära nach COVID-19, so Analysten.

„China ist auf dem besten Weg, die USA zu überholen und in den nächsten 10-15 Jahren die größte Volkswirtschaft der Welt zu werden. Wenn ausländische Unternehmen ihre führende Position in der Welt halten wollen, müssen sie sich vor allem auf dem chinesischen Markt behaupten", so Tian Yun, ehemaliger Vizedirektor der Beijing Economic Operation Association. „Wer könnte es sich schließlich leisten, diesen Markt zu verlieren, auf dem bis 2035 800 Millionen Verbraucher mit mittlerem Einkommen leben werden?"

So meldete Apple am Dienstag einen Rekordumsatz von 81,4 Milliarden US-Dollar im Quartal von April bis Juni, wovon 14,8 Milliarden US-Dollar auf den chinesischen Markt entfielen. Das entspricht einem Anteil von 18,1 Prozent.

Die in China erzielten Umsätze stiegen gegenüber 2020 um 58,2 Prozent, was laut Apples Finanzergebnissen das größte jährliche Wachstum aller Märkte darstellt.

Auch der Umsatz von Starbucks in China stieg im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021, das am Dienstag endete, um 19 Prozent. Dies sei vor allem durch einen 30-prozentigen Anstieg des Gesamtumsatzes angetrieben worden, heißt es im Finanzbericht.

Das Wachstum der ausländischen Unternehmen zeige den robusten Konsummarkt Chinas, den Analysten auf Chinas Erholung von der COVID-19-Pandemie und die digitale Entwicklung zurückführten, wodurch die Makroökonomie gestärkt werde. Durch die Belieferung der globalen Industrieketten werde so wiederum auch die weltweite wirtschaftliche Erholung vorangetrieben.

„Chinas starke wirtschaftliche Erholung in der Zeit nach der Pandemie hat den Geschäften zahlreicher multinationaler Unternehmen in China spürbare Vorteile verschafft, die in ihren globalen Märkten zu Vorbildern geworden sind", beschrieb Song Qinghui, ein Wirtschaftswissenschaftler, am Mittwoch.

Tesla erwirtschaftete in der ersten Jahreshälfte 5,9 Milliarden US-Dollar in China, was 26,4 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachte - gegenüber 19,1 Prozent im Jahr 2020. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen aus China auf Jahresbasis um 156,6 Prozent, weit mehr als das jährliche Wachstum der weltweiten Einnahmen von Tesla von 85,9 Prozent, wie aus den am Montag veröffentlichten Finanzergebnissen von Tesla hervorgeht.

Der deutsche Konzern Bayer hat seine Investitionen in China trotz der Herausforderungen im vergangenen Jahr um mehr als 400 Millionen Yuan erhöht.

„Bayer ist stolz darauf, dass wir seit fast 140 Jahren tief in China verwurzelt sind. Jetzt, wo der 14. Fünfjahresplan (2021-25) anläuft, glauben wir, dass dieser Markt noch größere Chancen birgt. Wir werden unser Geschäft auf dem Markt weiter entwickeln", betonte Ulrich Stefer, Chief Financial Officer der Bayer Group Greater China, am Mittwoch.