China hat in einer neuen Richtlinie die Regulierung der Produktion von Seltenen Erden weiter verschärft. Ziel sei es, diese Ressourcen zu entwickeln und zu erhalten, um die steigende Inlandsnachfrage zu befriedigen und die strategische Ressource inmitten eines sich verschärfenden globalen Wettbewerbs zu schützen, sagten Analysten am Sonntag.

Durch Satellitenüberwachung sollen die illegale Besetzung und Zerstörung von Kulturland sowie der illegale Bergbau in den Küstenbezirken des Jangtse-Flusses und des Gelben Flusses rechtzeitig aufgedeckt und bestraft werden, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung des Ministeriums für natürliche Ressourcen.

Die Behörden für natürliche Ressourcen auf Provinzebene sollten mehrere Technologien koordinieren oder Dienstleistungen von Drittanbietern einkaufen und künstliche Intelligenz, 5G-Videoüberwachung, Satelliten-Fernerkundung, Drohnen-Luftaufnahmen und andere technische Mittel einsetzen, um die rechtzeitige und genaue Strafverfolgung per Satellit zu verbessern, hieß es.

„Solche Vorschriften gibt es schon seit Jahren, und unsere Nation hat die Bedeutung des Umweltschutzes bei der Entwicklung der Seltene-Erden-Industrie erkannt, aber auf der Ebene der Umsetzung gibt es noch einige Defizite“, erklärte Zhou Shijian, ehemaliger Vizepräsident der Chinesischen Handelskammer der Importeure und Exporteure von Metallen, Mineralien und Chemikalien.

Seltene Erden - die auch als "Industriegold" bezeichnet werden - sind eine Gruppe von 17 chemischen Elementen, die in zahllosen Produkten, von Hightech-Unterhaltungselektronik bis hin zu militärischer Ausrüstung, verwendet werden.

China ist im Hinblick auf die Produktion und Veredelungstechnologien von Seltenen Erden weltweit führend.

Nach Angaben des US Geological Survey hatte China im Jahr 2020 einen Anteil von 58 Prozent an der weltweiten Produktion von Seltenen Erden. Vor etwa vier Jahren waren es noch rund 90 Prozent, doch die USA und Australien haben ihre Produktion allmählich gesteigert.

Chinas jüngste Vorschriften wurden außerdem zu einem Zeitpunkt erlassen, an dem sich der weltweite Wettlauf um Seltene Erden verschärft.

Die so genannten Quad-Staaten, bestehend aus den USA, Japan, Australien und Indien, wollen bei der Finanzierung neuer Produktionstechnologien und bei Entwicklungsprojekten für Seltene Erden zusammenarbeiten und auch bei der Ausarbeitung internationaler Regeln eine Vorreiterrolle übernehmen, berichtete die Nikkei Asian Review bereits im März.

Es sei jedoch fast unmöglich, sich in kurzer Zeit von der Abhängigkeit von Chinas Lieferkette zu lösen. In den nächsten 10 Jahren werde China ein wichtiger Lieferant für diese Ressourcen bleiben, sagten Branchenbeobachter der Global Times.

„Wir müssen diese strategische Ressource besser im Griff haben - nicht nur, weil sie ein Trumpf ist, den wir fest in der Hand halten und bei Bedarf ausspielen können, sondern auch, weil die Nachfrage nach diesen Ressourcen im Inland schnell aufholen wird“, erklärte Zhou.

Daten der Allgemeinen Zollverwaltung zeigten, dass Chinas Gesamtexporte von Seltenen Erden im Jahr 2020 35.447,5 Tonnen erreichten. Dies war ein Rückgang von 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der niedrigste Wert der letzten fünf Jahre.