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XEMC Windpower aus Hunan bringt sauberen Strom nach Namibia |
Von Wei Hongchen · 2019-07-04 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Namibia;Windpark;Hunan | Druck |
Eine Turbine vom Typ XE93-2000, die von XEMC Windpower speziell für Lüderitz entwickelt wurde. (Foto mit freundlicher Genehmigung von XEMC Windpower)
Leo Carolus ist ein glücklicher junger Mann in der Stadt Lüderitz im Südwesten Namibias, da er in der Nähe seiner Wohnung einen festen Arbeitsplatz gefunden hat.
„Dank des Ombepo-Windparks kann ich jetzt so nah an meinem Zuhause arbeiten, wie ich es mir vorher nicht vorstellen konnte“, sagte er. Oben auf dem Berg, nicht weit von seinem Zuhause entfernt, stehen drei Windturbinen, die von der in der chinesischen Provinz Hunan ansässigen chinesischen XEMC Windpower (Co. Ltd.) entwickelt und installiert wurden. Die Turbinen, die Carolus von seinem Zuhause aus mit bloßem Auge sehen kann, sind seit zwei Jahren in Betrieb.
In der lokalen Sprache (Oshiwambo) bedeutet „Ombepo“ Wind – für Leute wie Carolus aber bedeutet es vor allem eines: eine Chance! Nach dem Baubeginn des Windparks im Juni 2017 beteiligte sich der junge Mann, der an der Uni Elektrotechnik studiert hat, nicht nur am Bau, sondern arbeitet seither auch als Techniker im Windpark für den Betrieb und die Wartung der Turbinen.
Lüderitz ist eine kleine Hafenstadt im Südwesten Namibias. 1908 erregte die Stadt weltweit Aufmerksamkeit, nachdem in Graspaltz bei Lüderitz erstmals Diamanten entdeckt wurden. Bergbau und Fischerei sind seit Jahrzehnten das wirtschaftliche Standbein von Lüderitz. Für diejenigen, die andere Fächer wie Carolus studierten, war es bisher sehr schwierig, einen Job in der Nähe ihrer Heimatstadt zu finden. Seit der Gründung des Windparks Ombepo hat sich das geändert.
Der Windpark wurde gemeinsam von der französischen Innosun Energy Holdings und der örtlichen Versammlung in Lüderitz errichtet. Als Ausrüstungslieferant war XEMC Windpower, ein weltweit führendes Unternehmen in der Herstellung von großen Windkraftanlagen, für die Planung, Installation und Prüfung der Anlagen des Projekts verantwortlich. Das gesamte Projekt besteht aus sieben Windenergieanlagen. In der ersten Phase wurden ab Juni 2017 drei Turbinen installiert und im September desselben Jahres in Betrieb genommen. Die restlichen vier werden voraussichtlich im Oktober dieses Jahres installiert. Die Lebensdauer der Turbinen beträgt 20 Jahre und jede kann 4.300 Stunden im Jahr ihre volle Leistung erbringen. „Eine Turbine dieses Modells, die zwei Tage lang voll ausgelastet ist, kann genug Strom für fast eine Woche erzeugen – und zwar für die gesamte Stadt Lüderitz“, sagte Li Ming, Generaldirektor von XEMC International, gegenüber ChinAfrica.
Energieknappheit
Wie viele andere afrikanische Länder leidet Namibia unter Stromknappheit, was die Entwicklung des Landes stark behindert. Namibia muss Strom aus Südafrika importieren, um die enorme Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur haben zwei Drittel der Bevölkerung in Namibia keinen Zugang zu elektrischem Strom, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Gan Sheng, Senior Projektmanager bei XEMC International, hat mit der Stromknappheit in Namibia so seine Erfahrungen. Bei der Installation der Windenergieanlagen musste er im Voraus Strom kaufen. „Aber manchmal konnte ich tagelang keinerlei Strom bekommen, was natürlich negative Auswirkungen auf den Installationsprozess hatte“, sagte er.
Auf der anderen Seite verfügt Namibia über reichlich Wind- und Sonnenressourcen, aber das Potenzial für die Stromerzeugung ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.
Um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und Energieimporte zu reduzieren, hat der namibische Präsident Hage Geingob im April 2016 den Harambee Prosperity Plan ins Leben gerufen, mit dem das Ziel verfolgt wird, die lokalen Stromerzeugungskapazitäten von 400 MW auf 600 MW zu erhöhen und alle Schulen sowie alle Einrichtungen des Gesundheitswesens mit Strom zu versorgen. Damit soll die ländliche Elektrifizierungsrate von 34 Prozent im Jahr 2015 auf 50 Prozent im Jahr 2020 erhöht werden. Um diese Ziele zu erreichen, hat die Förderung der Entwicklung erneuerbarer Energien einschließlich Wind und Sonne Priorität.
Dank seiner Lage in der Nähe der riesigen Wüste mit reichlich Windressourcen war Lüderitz der erste Ort in Namibia, an dem Windenergie produziert wurde, und die lokale Regierung gab eine Reihe von Richtlinien heraus, um die Entwicklung der Windkraft zu fördern. In diesem Zusammenhang erhielt XEMC Windpower mit seiner umfassenden Erfahrung in der Entwicklung von Windenergieanlagen auf dem chinesischen und europäischen Markt den Zuschlag. Laut Gan wurden die Turbinen speziell für die örtlichen Gegebenheiten umgestaltet. So wurden sie wegen der zu erwartenden Sandstürme verstärkt beschichtet, die Korrosionsbeständigkeit verbessert und die Luftdichtigkeit erhöht, um das Eindringen von Sand in die Turbinen zu verhindern.
Eine in Betrieb genommene Windturbine. In der Ferne kann man die Lichter der kleinen Hafenstadt Lüderitz erkennen. (Foto mit freundlicher Genehmigung von XEMC Windpower)
Herausforderungen meistern
Während des Baus des Windparks Ombepo mussten Gan und seine Kollegen nicht nur fortschrittliche Technologien und ihre ganze Erfahrung nach Namibia mitbringen, sondern auch eine Reihe von Herausforderungen bewältigen, darunter schlechtes Wetter und eine rückständige industrielle Infrastruktur.
Beispielsweise ist starker Wind gut für die Stromerzeugung, nicht aber für die Installation von Windkraftanlagen. Daher beschlossen Gan und sein Team, die Turbinen im Winter zu installieren, wenn der Wind nicht so stark war. Trotzdem mussten sie oft lange auf bessere Windverhältnisse warten. „Wir können Windkraftanlagen nur installieren, wenn die Windgeschwindigkeit weniger als acht Meter pro Sekunde beträgt. Aber nach ein bis zwei Stunden Vorbereitungszeit wurde der Wind mehrmals stärker, und wir mussten die Turbinen abstellen und warten“, sagte Gan. Einmal blieben sie mehr als 24 Stunden im Feld, nur um darauf zu warten, dass der Wind nachlässt.
Aufgrund der schlechten industriellen Infrastruktur kann die Beschaffung von Turbinenteilen ebenfalls ein Problem darstellen, da diese nicht vor Ort hergestellt werden können. Das Team musste daher schon vorab mehr Teile für die Installation mitbringen. Trotzdem stand es manchmal vor dem Problem, dass bestimmte Teile einfach nicht verfügbar waren. Dann mussten sie die Arbeit einstellen und warten, bis die Teile aus China kamen. Darüber hinaus wirkte sich der schlechte Internetzugang vor Ort auch auf das Testen der Geräte aus. Gan sagte, er habe mehr als 10 SIM-Karten kaufen müssen, bevor er schließlich per Handy-Hotspot das Steuerungssystem des Windparks testen konnte.
Aber die harte Arbeit Gans und seiner Kollegen hat sich gelohnt. Nach fast viermonatiger Anstrengung wurden die drei Windenergieanlagen in Betrieb genommen. In den letzten zwei Jahren haben die drei Turbinen mehr als 21,5 Millionen kWh für die Einwohner und Fabriken in Lüderitz erzeugt.
„Als beliebtes Reiseziel legt Namibia großen Wert auf Umweltschutz und hat sich deshalb für die umweltfreundliche Windenergie entschieden. Dieses Windparkprojekt wird Namibia in Zukunft bei der Entwicklung des neuen Energiesektors unterstützen“, sagte Gan.
Soziale Vorteile
Der Windpark Ombepo bringt nicht nur saubere Energie nach Lüderitz, sondern öffnet auch ein Fenster für Namibier, die sich über die Windenergieerzeugung informieren wollen.
Inzwischen ist der Windpark zu einem Hot Spot für Touristen geworden. Die Stadt ist im Norden, Osten und Süden von der riesigen Namib-Wüste umgeben und liegt im Westen am Atlantik. Touristen können die Turbinen sofort sehen, wenn sie die kleine Stadt betreten. Nach dem Bau des Windparks kamen viele Leute nur deshalb nach Lüderitz, um sich die Turbinen anzusehen. Einige von ihnen reisten sogar aus Windhoek, der rund 600 Kilometer von Lüderitz entfernt liegenden Hauptstadt Namibias, an. Darüber hinaus kooperiert der Park mit einigen Schulen und Universitäten, sodass die Schüler und Studenten vor Ort Recherchen durchführen können. Die Studenten können hier Grundkenntnisse über Windenergie erwerben und haben die Möglichkeit, die Anlagen unter Anleitung von Technikern zu betreiben. Viele Studenten zeigten großes Interesse an der Windenergieerzeugung und fragten sogar, ob sie die Möglichkeit hätten, in China zu studieren.
Darüber hinaus wurden die Einheimischen seit Baubeginn in der Installation und dem Betrieb von Windkraftanlagen geschult. Bei der Installation der Turbinen haben chinesische Ingenieure lokale Mitarbeiter mit Hilfe praktischer Übungen geschult und so deren Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Windenergie erheblich verbessert. Laut Gan waren mehr als 70 namibische und südafrikanische Mitarbeiter an den Installationsarbeiten beteiligt. Nach der Installation wurden drei von ihnen, einschließlich Carolus, fest angestellt. Sie sind seither für den Betrieb und die Wartung der Windkraftanlagen verantwortlich. Im Laufe der Umsetzung der zweiten Phase des Projekts sollen zudem mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.
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