Ausländische Investoren werden in diesem Jahr beim Antreiben des Investment-Marktes für Liegenschaften in Beijing eine größere Rolle spielen. Dies liege an ihren steigenden Finanz-Aktivitäten in Asien, wie Industrie-Experten sagten. In ihrer bisher größten Fundraising-Aktivität hat die US-amerikanische Privateigentums-Firma Blackstone 7,1 Milliarden US-Dollar für Investitionen in Immobilien in ganz Asien aufgebracht, einschließlich des Immobilienmarkts in Beijing. AEW Capital Management, ein in Großbritannien ansässige Vermögens-Verwalter für Immobilien gab zudem bekannt, dass er 1,2 Milliarden US-Dollar für einen asiatisch-pazifischen Immobilienfonds aufgebracht hat, der Beijing als Zielmarkt umfasst.
„Ausländische Investoren werden mehr und mehr in Asien aktiv. Wir erwarten, dass sie immer mehr Liegenschaften in China kaufen werden, insbesondere in Beijing“, sagte Michael Wang, der Direktor für Kapitalmärkte für Nordchina bei JLL. „Gleichzeitig verschärften sich die Finanz-Konditionen für heimische Mitbewerber in diesem Jahr. Ausländische Investoren haben daher eine größere Chance als vorher.“ So hat die Postal Savings Bank of China beispielsweise das neue Everbright Center im Gebiet Tongzhou in Beijing für 4 Milliarden Yuan (597 Millionen US-Dollar) gekauft - die höchste Transaktion in der Hauptstadt im zweiten Quartal.
Die Performance des Masseninvestment-Marktes in Beijing im ersten Halbjahr 2018 war eher bescheiden. Es gab nur 14 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 10,2 Milliarden Yuan, was in einem Jahresvergleich einem Rückgang von 50 Prozent entspricht, wie aus einem Report von Savills hervorgeht. Institutionelle Investoren blicken jedoch nach wie vor auf die Immobilien in Beijing. Vor allem suchen sie nach Objekten, die in qualitativ hochwertigen Standorten knapp sind oder welche stabile Mieteinnahmen versprechen, so Savills. Laut Wang von JLL wird das Volumen der Investitionen der Institutionen in Beijinger Liegenschaften in diesem Jahr wahrscheinlich die 25 Milliarden Yuan des vergangenen Jahres übersteigen.
In der ersten Hälfte des Jahres 2018 haben institutionelle Investoren insgesamt 11 vollwertige Transaktionen mit einem Gesamtwert von 8 Milliarden Yuan am Beijinger Immobilienmarkt verzeichnet. Dies geht aus einem Industrie-Report von Colliers International hervor. Obwohl die Investoren hauptsächlich an Bürogebäuden interessiert sind, konzentrieren sich die eigentlichen Transaktionen in erster Linie auf die Segmente Hotel und Einzelhandel. Sie machen 42 Prozent beziehungsweise 31 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens aus, wie Colliers International berichtet.
In der zweiten Hälfte dieses Jahres werden laut Colliers International mehr handelbare Vermögenswerte auf den Markt kommen. Außerdem wird eine blockierte Handelsaktivitäten aufgrund der Verschärfung der inländischen Liquidität und der Verbesserung der makroökonomischen Faktoren erwartet. Handelbare Immobilien werden hauptsächlich in Nicht-Kerngebieten liegen. Alte Projekte mit Renovierungspotenzial in zentralen Gebieten werden auch von Investoren eine anhaltende Aufmerksamkeit erhalten, so der Bericht von Colliers International.
