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Kahar Baxir, der uigurische Sprachschulkönig von Zhejiang

Von Li Bingbing  ·   2015-08-14  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Sprachschule;Uigure
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Der Uigure Kahar Baxir hat dank seiner englischen Sprachkenntnisse Karriere gemacht. Obwohl er 15 Jahre außerhalb Xinjiangs gelebt hat und in Jinhua in der Provinz Zhejiang heimisch geworden ist, fühlt er sich aber seiner uigurischen Heimat immer noch sehr verbunden und will durch sein Handeln das Image der Uiguren verbessern. 

 

Kahar Baxir hat mit seiner Sprachschule großen Erfolg. 

  

Gruppenfoto mit den Mitarbeitern der Sprachschule 

Kahar wurde in der Stadt Aksu geboren. Sein Vater schickte ihn als Kind in eine chinesische Schule, dort erhielt er ab der Mittelschule Englischunterricht. Wegen seiner Sprachbegabung und seiner Disziplin fiel er schnell durch seine guten Leistungen auf.

Ein uigurisches Sprachtalent   

Im Jahr 2000 wurde Kahar von der Beifang University of Nationalities aufgenommen. Um seine Englischkenntnisse zu verbessern, legt er großen Ehrgeiz an den Tag. Wenn sein Dozent, der ein Muttersprachler war, in einem anderen Kurs unterrichtete, setzte er sich dort einfach mit in den Raum und hörte zu. Nach dem Unterricht spielte er mit ihm Basketball, sie gingen zusammen auf Shoppingtour und er lud ihn ins Restaurant ein. Durch all diese Aktivitäten wollte er seinen mündlichen Ausdruck verbessern. In den Winterfeiern lud Kahar seinen Lehrer auch zu sich nach Hause ein. Er zeigte ihm den Basar und einheimische Spezialitäten von Aksu, damit er Sitten und Gebräuche Xinjiangs direkt erfahren konnte.

2004 machte Kahar seinen Universitätsabschluss. Seine Eltern hofften, dass er danach zurück in die Heimat gehen würde, um dort einen Job zu suchen. Er entschied sich jedoch dafür, als Englischlehrer in Beijing zu arbeiten. Insgesamt vier Jahre war er in verschiedenen Sprachschulen in der Hauptstadt und in der Provinz Zhejiang tätig. 2008 beschloss er dann, in Jinhua in der Provinz Zhejiang eine eigene Sprachschule zu gründen. Ein Freund half ihm bei der Finanzierung.

Sprachschule auch für arme Kinder 

Die Sommerferien sind für Sprachschulen die beste Zeit, um Geld zu verdienen. Viele Eltern schicken ihre Kinder in dieser Zeit in Sprachkurse. In den Sommerferien 2014 bot Kahar einen Sprachkurs für nur einen Yuan (0,15 Euro) an seiner Schule an. Diese ungewöhnliche Aktion sorgte für viel Wirbel in der Öffentlichkeit. Viele Eltern zweifelten an der Echtheit des Angebots, riefen aber neugierig bei der Sprachschule an. Kahar löste sein Versprechen ein, am Ende nahmen über 500 Kinder am Ein-Yuan-Kurs teil.

„Mein Ziel war simpel. Ich wollte Kindern aus armen Familien vermitteln, dass sie vor Englisch keine Angst haben müssen. Sie müssen sich nur trauen, auf Englisch mit anderen zu sprechen", erklärt er. Er ist seinen Eltern sehr dankbar, dass sie ihn als kleinen Jungen Chinesisch lernen ließen. „Durch diese Entscheidung hatte ich die Chance, Xinjiang zu verlassen und die Welt zu sehen", meint er.

Der Ein-Yuan-Kurs hat nicht nur der Sprachschule einen guten Ruf eingebracht, die nach siebenjährigem Bestehen mittlerweile die größte in Jinhua ist, sondern bei den Eltern auch einen guten Eindruck von Kahars Heimat und den Uiguren hinterlassen. Viele Eltern sind neugierig geworden und wollen mit ihren Kindern nach Xinjiang reisen, um sich ein eigenes Bild von der Region zu machen.

Austausch zwischen Xinjiang und anderen Provinzen 

Kahars größter Traum ist es, landesweit 100 Sprachschulen zu eröffnen. „Ich will in der Zukunft unbedingt auch Sprachschulen in Xinjiang gründen. Damit kann ich moderne Bildungskonzepte in meine Heimat bringen, von denen mehr Kinder profitieren", sagt er.

Außerdem will er noch einen Familienaustausch zwischen Jinhua und Aksu organisieren, um den Austausch zwischen Xinjiang und anderen Provinzen zu verbessern. Er wünscht sich, dass die Kinder seiner Sprachschule mit ihren Eltern nach Xinjiang reisen und Familien aus Aksu kennenlernen und umgekehrt Familien aus Aksu nach Jinhua kommen.

Jedes Jahr bastelt Kahar den Kindern Postkarten. Das Motto für dieses Jahr lautet „Harmonie". „Meiner Meinung nach ist Harmonie eine Kraft. Ich hoffe, dass durch mein Streben die Schüler die Kraft des Engagements und der gegenseitigen Hilfe begreifen können", sagt er.

  

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