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Eine ganz besondere Familie: Eine Uigurin, ein Kasache und ein Han-Chinese

Von Qi Zhubo  ·   2015-08-10  ·  Quelle:Altay News
Stichwörter: Pinur;Uigurin
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Obwohl die Uigurin Aniwar und der Han-Chinese Gao Cong nicht miteinander verwandt sind, ist er für sie mittlerweile wie ein eigener Sohn. 

Pinur Aniwar arbeitet in der Verwaltung für Industrie und Handel im Kreis Fuhai in Altay und hat eine ganz besondere Familie: Ihr Mann ist Kasache, sie Uigurin und ihr Sohn Han-Chinese. Als seine Pflegemutter hat sie zehn Jahre lang seine Ausbildung bis zu seinem Hochschulabschluss finanziert.

Pinur Aniwar war eine Schulfreundin von Gao Congs leiblichem Vater, Gao Peilu. Zum Frühlingsfest 1988 besuchte sie ihn mit ihrem Mann, um seiner Familie ein glückliches Neujahr zu wünschen. Sie erlebten eine unangenehme Überraschung, denn in Gaos Haus gab es keinerlei Neujahrs-Dekoration. Der 12-jährige Gao Cong saß wortlos im Zimmer und lächelte kaum. Gao Peilu berichtete, dass seine Frau gerade operiert worden war und die Behandlungskosten von 80.000 Yuan (umgerechnet 11.744 Euro) die Familie schwer belasteten. Damals betrug das durchschnittliche Jahresgehalt im Uigurischen Autonomen Gebiet nur 1895 Yuan (umgerechnet 278 Euro). Gaos Familie konnte sich daher die Schulgebühren für den Sohn nicht mehr leisten. Als Pinur das erfuhr, beschloss sie mit ihrem Mann, Gao Cong finanziell zu unterstützen, damit er weiter die Schule besuchen konnte.

Seit jenem Jahr übernahm die Familie Pinur die Verantwortung für einen Sohn mehr. Dank ihrer Hilfe musste Gao Cong die Mittelschule nicht abbrechen. Wegen seiner guten Schulleistungen konnte er dann sogar die beste Oberschule des Kreises besuchen. Da die Schule sehr weit entfernt lag, kaufte Pinur ihm ein neues Fahrrad, über das sich der 16-jährige sehr freute. „Mama, ich werde auf jeden Fall fleißig lernen. Dann kann ich in drei Jahren die Universität besuchen, ich werde dich nicht enttäuschen."

Auch während der dreijährigen Oberschulzeit übernahm Pinur die Schul- und Unterhaltskosten für Gao Cong. Außerdem half sie seinen Eltern mit dem Notwendigsten aus. 2004 bestand Gao die Aufnahmeprüfung für die Universität Xinjiang mit Auszeichnung. Auch während seines vierjährigen Studiums unterstützte Pinur ihn insgesamt mit 10.000 Yuan.

Pinur selbst musste einige Schicksalsschläge einstecken. Im Herbst 2007 starb Xingxing, ihr 12-jähriger Sohn, beim Versuch, ein anderes Kind vor dem Ertrinken zu retten. Pinur wurde daraufhin schwer krank. Zu dieser Zeit studierte Gao Cong in Ürümqi. Nachdem er von dem tragischen Unglück gehört hatte, kam er sofort und kümmerte sich um sie.

Durch seinen Beistand ging es Pinur allmählich etwas besser. Gao Cong war für sie nicht nur wie ein eigener Sohn, sondern auch ein Freund geworden, mit dem sie ihr Leid teilen konnte. Wenn sie Sorgen hat, redet sie bis heute mit ihm darüber. „Ich habe einen wunderbaren Sohn verloren, aber der Himmel hat mir auch einen anderen Sohn geschenkt", sagt sie.

Um die Situation von Gaos Familie zu verbessern, half Pinur Gaos Mutter 2011 dabei, ein kleines Bekleidungsgeschäft auf dem Markt zu eröffnen. Da Gaos Mutter gesundheitlich angeschlagen war, kümmerte sich vor allem Pinur um die Eröffnung des Ladens. Sie erledigte sämtliche Formalitäten, mietete die Ladenfläche an und stellte 1000 Yuan zur Verfügung. Außerdem half sie Gaos Mutter noch mit vielen Ratschlägen weiter, dank ihrer Unterstützung floriert das Geschäft.

Jedes Jahr besuchen sich die beiden Familien zum chinesischen Neujahrsfest und zum Kurban-Fest. „Wir sind wie eine einzige Familie. Als wir Schwierigkeiten hatten, half uns die Familie Pinur, so dass wir heute ein gutes Leben haben. Wir werden ihre Hilfsbereitschaft niemals vergessen", sagt Pang Fengxia, Gao Congs leibliche Mutter.

Gao Cong hat mittlerweile ohne Probleme die Universität absolviert. Er ist Beamter geworden und hat eine eigene Familie gegründet. Im Oktober 2013 besuchte er zusammen  mit seiner Frau und seinem Kind seine Pflegemutter Pinur und machte sie damit sehr glücklich: „Jetzt bin ich auch Oma, wie schön!" (Quelle: Altay News)

  

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