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Franzose macht Schweinestall zum Kunstwerk

Von Zhang Kun  ·   2015-07-24  ·  Quelle:China Daily
Stichwörter: Massen;Straßenkünstler
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Der Straßenkünstler Julien Seth Malland hat schon in zahlreichen Ländern der Welt gearbeitet. Zurzeit ist ein Dorf bei Shanghai das Atelier des Malers.  

Der französische Straßenkünstler Julien Seth Malland bringt mit seinen farbigen Kreationen Licht in die dunklen Ecken der Welt. Zurzeit ist ein Dorf bei Shanghai sein Atelier. Seit dem 8. April sind die Wände eines Schweinestalls in Wuxing, einem Dorf am Stadtrand von Shanghai, seine Leinwand.

Malland stammt aus Paris und malt seit Mitte der 1990er Jahre auf Straßen, Gemäuern und öffentlichen Plätzen. Sein aktueller künstlerischer Schwerpunkt liegt im Dorf Fengjing im Bezirk Jinshan am westlichen Stadtrand von Shanghai. Dort wird der 42-jährige zwei bis drei Wochen lang bleiben und zehn Bilder malen.

Malland kam auf Einladung von Nippon China, einem Farbenhersteller, um im Rahmen einer Wohltätigkeitsaktion Kunstwerke zu schaffen. Während Freiwillige am 16. Mai 50 Kilometer wandern werden, um Geld für bedürftige Kinder in Chinas unterentwickelten Regionen zu sammeln, wird Malland auf Häusern und Gebäuden entlang der Strecke zehn Gemälde schaffen.  

Während Malland draußen die Wände des Stalls als Leinwand nutzt, fressen drinnen Schweine genüsslich Abfälle und wühlen im Schlamm. Das Bild eines sitzenden Jungen, der seine Knie umfasst, nimmt allmählich Gestalt an, auf einer anderen Mauer hat Malland einen Jungen in einer wattierten Jacke gemalt, der einen Drachen in Gestalt eines Tausendfüßlers steigen lässt. Die hellgrüne Jacke wirkt wie ein Öltuch, das das Fenster des Schweinestalls verdeckt und verleiht dem Bild eine abwechslungsreiche und lebendige Textur.

Die Dorfbewohner bleiben stehen und sehen Malland bei der Arbeit zu, manchmal machen sie auch Fotos mit ihren Smartphones. Als der seltsame weiße Mann erstmals mit seinem kleinen Transporter, beladen mit bunten Farben, ins Dorf fuhr, am Schweinestall anhielt und beschloss, dessen Mauern zu bemalen, wurde er neugierig beäugt. Ein Mann bot ihm schließlich Hilfe an, um die Farbdosen zu öffnen.  

Die Eigentümerin des Stalls ist eine altgediente Bäuerin, die mehr als 200 Schweine hält. Sie beobachtet den Künstler aus der Ferne, ab und an grüßt sie neugierige Nachbarn, die vorbeigehen. „Er malt jemanden, der auf deinen Schweinestall aufpasst!", meinte ein Dorfbewohner. Diese Bemerkung gefiel ihr sehr.

Malland hat zuvor Wände in Palästina, Häuser in südamerikanischen Slums und große Straßen in Frankreich und Belgien bemalt.

Im vergangenen Jahr schuf er mit mehreren Graffiti-Künstlern zusammen eine Bilderserie in den Ruinen der Kangding Road im Zentrum Shanghais. Dort wurden alte Häuser abgerissen, um Platz für Neubauten zu machen. Seine Bilder von Kindern und Frauen, die inmitten der zerstörten Mauern und Wände herumsitzen, eine Pause machen oder spielen, verbreiteten sich im Internet und weckten eine nostalgische Sehnsucht nach der Vergangenheit.

Als Straßenkünstler, oder "Globaler Maler", wie er sich selbst nennt, spricht Malland gerne persönlich mit den Menschen vor Ort und mag es, am dörflichen Leben teilzuhaben.

Malland studierte Kunst an einer der renommiertesten Kunstakademien Frankreichs, bevor er wegen der kreativen Freiheit und des direkten Kontakts mit dem Publikum Straßenkünstler wurde.

Wenn ein Künstler seine Werke in einer Galerie oder einem Museum ausstelle, müssten die Leute dorthin gehen, um sie zu betrachten, meint er, indem er auf der Straße male, bringe er die Kunst direkt zu den Menschen.

Seit seiner Zusammenarbeit mit dem französischen Fernsehsender Canal Plus im Jahr 2009 und im Rahmen seiner Show „Globe Painter" hat Malland 13 Länder bereist, dort einheimische Künstler getroffen und mit ihnen Kunstwerke im öffentlichen Raum geschaffen. In China war er bereits in Chongqing, Hongkong, Beijing und Shanghai künstlerisch aktiv.

Gemälde, die draußen entstehen, verblassen entweder schnell oder werden entfernt, aber für Malland ist das kein Problem.

"Für ihn ist wichtig, dass er die Leute vor Ort glücklich macht", sagt Cao Bin, sein Agent, Kurator und Assistent in China.

Nach seiner Ankunft in Shanghai besuchte Malland zuerst das Dorf und machte sich mit den Bauernkünstlern vor Ort bekannt. Der Bezirk Jinshan verfügt über eine reiche Tradition der Volkskunst, die das bäuerliche Leben dekorativ und in leuchtenden Farben darstellt.

"Ich versuche, einige Elemente der örtlichen Kultur in meine Kunst zu integrieren", sagt Malland. Sein erstes Bild im Dorf entstand auf der Wand eines Lebensmittellädchens an einer Straßenecke. Es zeigt zwei nebeneinander sitzende Kinder, ganz so als ob sie auf das Dorf und gelb blühende Rapsfelder blickten. Eins der Mädchen hält einen Plüschtiger im Arm, ein typisches Objekt der örtlichen Kunsthandwerktradition.

Bei seinem letzten Werk im Dorf wolle er die örtlichen Künstler einladen, damit sie es durch ihre Kreationen vervollständigen, kündigte Malland an. (Quelle: China Daily) 

   

   

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