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Chang’e-6 soll wissenschaftliche Nutzlast aus dem Ausland befördern |
· 2024-04-10 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Raumfahrt | Druck |
Chinas Mondsonde Chang’e-6 wird auf ihrer nächsten Mission Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes sammeln. Dabei werden auch erstmals Forschungsaufgaben im Auftrag von drei europäischen Staaten übernommen.
Die chinesische Nationalflagge wird von der Mondsonde Chang’e-5 auf der Mond-Oberfläche präsentiert. (Foto von der Chinesischen Nationalen Raumfahrtbehörde)
Chinas bevorstehende Mondmission hat aus mehr als einem Grund weltweite Aufmerksamkeit erregt. Die Robotersonde Chang’e-6 wird nicht nur einen ehrgeizigen und noch nie dagewesenen Versuch unternehmen, Proben von der Rückseite des Mondes zu sammeln, sondern auch wissenschaftliche Nutzlast aus drei europäischen Staaten an Bord nehmen.
Die Mission ist von großer Bedeutung. Die Wissenschaftler versprechen sich von den Proben, die Geschichte und Physik des Mondes besser zu verstehen. Nach Angaben der chinesischen Raumfahrtbehörde handelt es sich bei den drei ausländischen wissenschaftlichen Nutzlasten um ein Radonmessgerät der französischen Raumfahrtbehörde, mit dem die Bewegung von Mondstaub und einigen flüchtigen Chemikalien zwischen dem Mondregolith, einer Schicht aus unverfestigtem Gesteinsmaterial, und der Exosphäre des Mondes untersucht werden soll.
Die zweite Nutzlast ist ein passiver Laser-Retroreflektor des italienischen Nationalen Instituts für Kernphysik, der als Laser-Entfernungsmesser für den Chang’e-6-Lander eingesetzt werden soll. Bei der dritten Komponente, die vom schwedischen Institut für Weltraumphysik mit Unterstützung der Europäischen Weltraumorganisation entwickelt wurde, handelt es sich um das allererste Instrument für negative Ionen, das über die Erde hinausgeflogen wird. Es wird versuchen, negative Ionen aufzuspüren, die von der Mondoberfläche infolge der Wechselwirkung mit dem Sonnenwind ausgestoßen werden.
Mehr als 20 Vorschläge von ausländischen Raumfahrtagenturen und Forschungsorganisationen haben sich beworben, an der Chang’e-6-Mission teilzunehmen und auf der wenig bekannten Rückseite des Mondes zu landen, die bisher Gegenstand wissenschaftlicher Spekulationen und wilder Fantasien war. Die drei Bewerber aus Frankreich, Italien und Schweden gingen als Sieger hervor.
Yang Yuguang, ein hochrangiger Beobachter der Raumfahrtindustrie und stellvertretender Vorsitzender des Weltraumtransportkomitees der Internationalen Astronautischen Föderation, sagte, dass die Öffnung der Raumfahrzeuge eines Landes für wissenschaftliche Nutzlasten anderer Länder unter den Raumfahrtmächten inzwischen gängige Praxis sei, da durch internationale Zusammenarbeit der wissenschaftliche Wert einer Mission maximiert werden könne.
China und Europa arbeiten seit vielen Jahren in der Raumfahrtindustrie zusammen, und die gemeinsamen Projekte hätten beiden Seiten Vorteile gebracht, sagte Yang und verwies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Datenübertragung während Chinas Marsmission Tianwen-1.
Eine Langer-Marsch-5-Schwerlastrakete mit der Robotersonde Chang’e-6 an Bord soll in den kommenden Wochen vom Weltraumstartzentrum Wenchang an der Ostküste der Provinz Hainan starten. Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Sonde eine Reihe von Flugmanövern absolvieren und schließlich im Südpol-Aitken-Becken landen.
Wie sein Vorgänger Chang’e-5 ist auch das Raumfahrzeug Chang’e-6 ein Produkt der Chinesischen Akademie für Raumfahrttechnik in Beijing und besteht ebenfalls aus vier Komponenten – einem Orbiter, einem Lander, einem Aufsteiger und einem Wiedereintrittsmodul.
Nach dem Einsammeln von Staub und Gestein auf dem Mond wird das Aufstiegsmodul die Proben in die Mondumlaufbahn transportieren, wo sie in das Wiedereintrittsmodul umgeladen werden, das sie zur Erde bringen wird. In der Zwischenzeit werden die wissenschaftlichen Instrumente auf der Landefähre ihre Arbeit fortsetzen, solange sie über genügend Energie verfügen.
Die Vereinigten Staaten, die ehemalige Sowjetunion und China haben bereits Mondproben zur Erde gebracht, aber keiner von ihnen hat jemals Gestein von der Rückseite des Mondes erhalten. Obwohl die Rückseite des Mondes bereits von Raumfahrzeugen fotografiert worden war, war bis zur chinesischen Mission Chang’e-4, die im Januar 2019 im Südpol-Aitken-Becken landete, noch nie eine Sonde dort gelandet.
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