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Ausstellung: Chinesische und deutsche Frauengeschichten in Comics

Von Wang Ruying  ·   2023-10-24  ·  Quelle:german.chinatoday.com.cn
Stichwörter: Comic-Ausstellung;Deutschland;China
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Vom 26. September bis zum 10. Oktober fand in der Stadtbibliothek des Beijinger Bezirks Xicheng eine Ausstellung mit dem Thema „Meine, deine und unsere Geschichten – Chinesisch-deutsche feministische Comic-Ausstellung“ statt. Die Eröffnung fiel auf einen Arbeitstag und fand dennoch erstaunlich großen Zulauf. Organisiert wurde das zweiwöchige Kulturevent, bei dem insgesamt 38 Werke zu sehen waren, vom Goethe-Institut China in Kooperation mit der Xicheng-Stadtbibliothek. Aus einem feministischen Blickwinkel heraus bot die Comicbücher-Schau Möglichkeiten zum kulturellen Dialog und Austausch zwischen China und Deutschland. 

   

Hereinspaziert: Die chinesisch-deutsche feministische Comic-Ausstellung in Beijing bot eine Plattform zum Austausch aus feministischer Perspektive. (Foto: Wang Ruying)  

Ob in China oder Deutschland, die Kunstform Comic experimentiert mutig und mit eigenständigen Erzähl- und Ästhetikstilen. Im Dezember 1934 begann der deutsche Zeichner Kurt Erich Ohser, besser bekannt unter seinem Pseudonym e. o. plauen, seine Comics „Vater und Sohn“ in der Berliner Illustrierten Zeitung zu veröffentlichen. Fast zur gleichen Zeit erschien die berühmte Serie „Winter of Three Hairs“ aus der Feder des chinesischen Cartoonisten Zhang Leping in der Beijinger Morgenpost-Beilage. Zhangs Werke markierten einen Meilenstein für die frühe chinesische Comic-Kunst. 

Die jüngste Ausstellung des Goethe-Instituts in Beijing zeigte die Werke chinesischer und deutscher Autorinnen und Autoren, die feministische Blickwinkel einnehmen. Sie legen in ihren Arbeiten allesamt ein besonderes Augenmerk auf die Lebensumgebung von Frauen. Mia Oberländer erzählt in ihrem Zeichenband „Anna“ die Geschichte von drei Generationen großer Frauen und zeigt auf humorvolle und überspitzte Weise die Herausforderungen, die große Körpergrößen für das gesellschaftliche Bild von Frauen darstellen. Das chinesische Werk „Der nächste Frühling“ mit der „Tante“ als Hauptfigur erzählt derweil vom Schicksal der Frauen in den ländlichen Gebieten Nordchinas, das lange vor allem durch die Heirat bestimmt war. 

   

Frauengeschichten in Form von Comics – eine Auswahl der in Beijing gezeigten Werke. (Foto: Wang Ruying)  

Obwohl beide Comics auf feministischen Perspektiven beruhen, unterscheiden sich die Themen und Inhalte in chinesischen und deutschen Zeichnungen jedoch deutlich, und auch bei den Malstilen gibt es Unterschiede. Laut Lu Ran, der Kuratorin der Ausstellung, legen die deutschen Comics mehr Wert auf Realismus und setzen sich direkt mit Themen wie dem Körperbild von Frauen und der Geschlechtergerechtigkeit auseinander, während die chinesischen Autorinnen und Autoren die weibliche Identität in ihren Werken eher zurückhaltend betonen und sich mehr auf Themen wie Körper, Mutterschaft, Gefühle und Sehnsüchte konzentrieren.  

Was den Malstil betrifft, verwenden deutsche Künstlerinnen oft lebhafte und kräftige Farben sowie klare Linien. Im Gegensatz dazu sind die chinesischen Werke durch sanftere Farbtöne und weichere Pinselstriche gekennzeichnet. Die Ausstellung stellte diese beiden verschiedenen Stile nebeneinander und zeigte die besondere Anziehungskraft der Weiblichkeit, die Stärke und Sanftheit miteinander verbindet. 

In der heutigen Zeit, in der Comics ständig neue Entwicklungen und Innovationen erfahren, bilden Autorinnen und Frauenthemen in der Comic-Kreation eine bemerkenswerte Kraft. Mit der Verbreitung und Weiterentwicklung der Frauenrechte, sowohl in Deutschland als auch in China, durchbrechen Autorinnen zunehmend die Schranken des männlich dominierten kommerziellen Comic-Systems und schaffen leidenschaftliche Werke. Ihre Arbeiten konzentrieren sich nicht nur auf die Gefühle und Schicksale von Frauen, sondern behandeln auch gesellschaftliche Themen wie Identität, Einwanderung und soziale Gerechtigkeit. Frauen in China und Deutschland haben viele gemeinsame Interessen und unterstützen einander durch Comics, um eine starke emotionale Bindung zu schaffen. 

   

Kulturaustausch über Sprachgrenzen hinweg: Die Comic-Bilder ermöglichen ein gemeinsames Verständnis. (Foto: Wang Ruying)  

Die jüngste Ausstellung zog insbesondere viele junge chinesische Zuschauerinnen an. Auch wenn manche kein Deutsch verstehen, können sie sich aufgrund der Comic-Bilder dennoch gut in die Gedankenwelt der deutschen Autorinnen hineinversetzen. 

Einige Besucher erzählen am Rande der Veranstaltung, dass sie gerade Deutsch lernen und großes Interesse an der deutschen Kultur haben. Sie nutzten die gezeigten Bücher, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Auf die Frage, was sie in dieser Veranstaltung am meisten beeindruckt hat, lobt eine Besucherin, dass die Schau dem Publikum die Möglichkeit biete, sich mit aktuellen Themen und fremden Kulturen auseinanderzusetzen, was letztlich den kulturellen Austausch fördere. 

LINKS:

Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


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