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Reisefotografie, ein neuer Impuls für Chinas Tourismusbranche

Von Wang Xuemei  ·   2023-10-13  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: Reisefotografie;Tourismus
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Im zentralchinesischen Hunan befindet sich eine kleine Ortschaft namens Fenghuang, was auf Chinesisch auch „Phönix“ bedeutet. In der malerischen Touristenstadt sind derzeit überall Mädchen mit einzigartigem Make-up zu sehen. Sie tragen Kostüme der lokalen ethnischen Gruppen und lassen von sich wunderschöne Bilder in dieser „schönsten Kleinstadt Chinas“ machen.

„Ich bin extra wegen der Reisefotografie hierher gekommen. Se habe ich festgestellt, dass die Preise hier sehr transparent sind, der Service ist sehr zuvorkommend und das Wichtigste ist, dass die Umgebung sehr schön ist. Es fühlt sich wirklich gut an!“, berichtete Frau Yang aus Ningbo (Provinz Zhejiang) mit großer Zufriedenheit.

Mit der allmählichen Erholung der chinesischen Tourismusbranche hat sich die Reisefotografie mittlerweile zu einer neuen Art von Erlebniskonsum entwickelt. Sie erfüllt die Bedürfnisse der Menschen, die schönen Momente während der Reise festzuhalten, und verleiht dem Urlaub einen gewissen kulturellen und ästhetischen Mehrwert. Dies wird von immer mehr Verbrauchern geschätzt.

  

Menschen bei der Reisefotografie in der Provinz Yunnan. (Chen Xinbo/Xinhua) 

1) Reisefotografie entwickelt sich zu einem Must-See-Programmpunkt 

Ursprünglich wurde die Reisefotografie vor allem bei Hochzeiten eingesetzt, doch im Laufe der Zeit hat auch die Tourismusbranche diese Dienstleistung in ihr Angebot aufgenommen. Besonders beliebte Touristenstädte, die für ihr einzigartiges kulturelles Erbe oder ihre herrlichen Landschaften bekannt sind, wie Xishuangbanna, Xi'an, Dunhuang oder eben die Altstadt Fenghuang bieten inzwischen Reisefotografie als Werbegag für ihre touristische Dienstleistungen an, um noch mehr Kunden anzuziehen.

Xishuangbanna ist eine der beliebtesten Städte für Influencer (im Chinesischen als „Wanghong“ bekannt, ungefähr als „angesagt im Internet“ zu übersetzen) und es gibt einen ständigen Strom von Reisenden, die in die Region kommen, um Fotos zu machen.

Nach eigenen Angaben hat die Fotostudiokette„XifuHaitang" ihre Tätigkeit erst Anfang letzten Jahres aufgenommen, aber inzwischen schon Geschäfte in sechs Städten des Landes eröffnet, und zwar in Xishuangbanna, Yanji, Dunhuang, PhoenixAncient City, Lijiang und Dali.

In der Regel müssen die Kunden mittlerweile eine Woche im Voraus buchen, um die Fotos zu machen - für die Ferienzeit sind es sogar 15 bis 20 Tage im Voraus. Man kann also sagen, dass innerhalb dieses eines Jahres im Durchschnitt jeden Tag Fotos von mehreren Hundert Menschen gemacht wurden.

Viele dieser landschaftlich reizvollen Orte haben spezielle Einkaufsstraßen eingerichtet, wie zum Beispiel die Altstadt Luoyi in Luoyang: Im vergangenen Jahr gab es dort noch weniger als 100 Läden, die „Hanfu“-Kostüme anboten. Mittlerweile sind es mehr als 300. In der Nähe des Mondsichel-Sees in Dunhuang befindet sich auch ein ganzes Gebiet voll von Fotostudios. Die Reisefotografie ist somit zu einemneuen Aushängeschild des Kulturtourismus in diesen Städten geworden.

2) Das große Potenzial und die vielen Möglichkeiten ziehen zahlreiche Menschen an 

Die enorme Marktnachfrage nach Reisefotografie hat sogar viele eigenständige Fotografen oder Amateure in diese Branche gelockt.

Wenn man auf „Xiaohongshu“ (eine Art Facebook oder Instagram), Douyin (Tiktok) oder anderen Social Media-Plattformen nach „Stadtname + begleitetes Fotomachen„ sucht, wird der Handybildschirm sofort voll von etlichen verschiedenen Angeboten sein, die bequem und transparent Preise, Zeiten und Gebühren ausweisen.

Und die meisten Akteure sind vor allem junge Menschen der sogenannten Generation Z. Ihre Dienstleistungen umfassen nicht nur das Fotografieren und die Routenplanung, sondern auch die Vorstellung von Sehenswürdigkeiten und andere begleitende Services.

Reisefotografie ist allerdings keine Tätigkeit, die man allein machen kann. Ein Geschäftsbesitzer lässt beispielsweise wissen, dass ein solches Studio in der Regel aus einer Empfangsdame, einem Kosmetiker, einem Fotografen, einem Postproduktions- und einem Kundendienstmitarbeiter bestehe. Darüber hinaus beschäftigen einige Läden auch Moderatoren, die täglich per Livestream neue Kleidungstrends, Make-up-Tipps oder sonstiges an die Zuschauer weitergeben.

Der enorme Aufschwung der Reisefotobranche hat somit gleichzeitig auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beigetragen. Mit Stand von August dieses Jahres gab es in Fenghuang insgesamt 1.026 Reisefotografie-Shops, in denen direkt mehr als 5.000 Mitarbeiter beschäftigt waren. Hinzukommen noch Maskenbildner, Fotografen und andere damit zusammenhängende Arbeitsstellen, so dass insgesamt sogar über 10.000 Personen in dieser Branche tätig sind. Der Umsatz in diesem Jahr wird auf über 500 Millionen Yuan geschätzt.

Laut einem Bericht der Beratungsfirma „ Intelligence Research Group“ wird erwartet, dass der chinesische Markt für Reisefotografie allein in diesem Jahr ein Volumen von fast 40 Milliarden Yuan erreichen könnte. Die Reisefotografie hat in diesem Kontext der traditionellen Tourismusindustrie neue Vitalität verliehen. Was die Betreiber von Urlaubsgebieten tun müssen, sei, ihre reichhaltigen touristischen Ressourcen zu nutzen sowie mehr kulturelle und touristische Projekte zu entwickeln. So könne mehrere Sektorenparallel weiter entwickelt und eine Win-win-Situation erreicht werden.

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