Der chinesische Krimi „The Wild Goose Lake“, der auf einer wahren Geschichte basiert, gibt einen Einblick in das Leben chinesischer Gangs, Polizeiverfolgungsjagden und Prostituierten und wurde von Kinobesuchern, die beim 72. Filmfestival von Cannes auf die Auszeichnung der Goldenen Palme hoffen, weithin gelobt.

Unter der Regie von Diao Yinan, der bei den 64. Internationalen Filmfestspielen für „Feuerwerk am hellichten Tage“ den Goldenen Bären gewann, erzählt der Film mit Hu Ge, Kwai Lun-mei, Liao Fan und Wan Qian die Geschichte über die Selbstbefreiung eines Diebes auf der Flucht, schrieb das Filmportal mtime.com.

Zhou Zenong, gespielt von Hu Ge, tötet versehentlich einen Polizisten und wird sowohl von der Polizei als auch von seinen Bandenkollegen verfolgt. Eine Prostituierte, dargestellt von Kwai Lun-mei, arbeitet als „badende Schönheit“, indem sie mit ihren Kunden schwimmt und mit ihnen im Wasser Geschäfte macht.

Der 113-minütige Film hat am Hauptwettbewerb der 72. Filmfestspiele von Cannes teilgenommen und feierte am Samstag in Cannes seine Premiere.

Kinobesucher, die den Film gesehen hatten, erzählten den Medien, dass sie von den Schießereien, den Charakterdarstellungen und den Themen berührt waren.

Am Ende der Vorführung gab das Publikum, darunter der renommierte Regisseur Quentin Tarantino, einen vierminütigen Applaus, um das Produktionsteam zu würdigen und zu zeigen, dass der Film bei ihnen ankommt.

Darüber hinaus erhielt der Film mehr als 220 Millionen Zugriffe auf Sina Weibo, Chinas Pendant zu Twitter, wobei einige Netizens große Hoffnungen auf den Film setzten, den Hauptpreis beim 72. Filmfestival von Cannes zu gewinnen, und forderten, dass er so schnell wie möglich im Kino gezeigt wird.

„Es ist einer der besten Filme, den ich dieses Jahr gesehen habe. Der Film hat den starken persönlichen Stil des Regisseurs aufgenommen und eine Atmosphäre der Tristesse und Unsicherheit geschaffen“, schrieb ein Netizen auf Sina Weibo. „Obwohl jeder Charakter im Film bestrebt ist, besser zu leben, ist das Leben nicht immer gut. Doch der Regisseur hat mir ein warmes Gefühl gegeben, indem er den leuchtenden Teil der Menschheit hervorgehoben hat.“

„Es ist schön zu sehen, dass immer mehr chinesische Filme Preise von internationalen Filmfestivals erhalten, was beweist, dass die chinesische Filmindustrie in den vergangenen Jahren nicht nur an der Abendkasse, sondern auch bei Auszeichnungen große Erfolge erzielt hat“, sagte Tao Wenfang, ein in Guangzhou lebender Film- und Fernsehkritiker, am Montag der Global Times.

Doch Auszeichnungen von internationalen Filmfestivals sind nicht der einzige Maßstab, um die Qualität eines Films zu messen. Die Chinesen sollten „einen gemeinsamen Geist bewahren und sich auf unsere eigenen Filme verlassen“, sagte Tao. Chinesische Blockbuster wie „Wolf Warriors 2“ und „Die wandernde Erde“ haben auf der internationalen Bühne keine Spitzenpreise gewonnen, dennoch stellen sie einen Meilenstein in der chinesischen Filmbranche dar.