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G20-Gipfel in Hangzhou: Chance für die Weltwirtschaft

Von Peng Dawei  ·   2016-08-19  ·  Quelle:China News Service
Stichwörter: G20;Hangzhou;Gu Xuewu
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Bis zum G20-Gipfel in Hangzhou sind es nur noch ein paar Wochen. Wie sieht man den Gipfel in Deutschland – einem der wichtigsten Wirtschaftspartner Chinas in Europa? Ob China auf dem G20-Gipfel das richtige Rezept für eine Wiederbelebung der Weltwirtschaft vorlegen kann, darüber diskutierten Journalisten der Nachrichtenagentur China News Service (CNS) mit einem bekannten deutschen Wissenschaftler. 

Holprige Wiederbelebung der Wirtschaft – die Welt blickt hoffnungsvoll nach Hangzhou 

Professor Gu Xuewu vom Center for Global Studies der Universität Bonn ist der Meinung, dass sich der Zustand der Weltwirtschaft seit dem G20-Gipfel 2015 in Antalya (Türkei) kein bisschen verbessert habe. Man habe im Gegenteil eher sogar das Gefühl, dass es Tag für Tag schlimmer werde, so Gu. 

Christian Dreger, Direktor der Abteilung für internationale Wirtschaftsforschung am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), kann sich mit der Haltung Gus identifizieren. Insgesamt sei die Erholung nach der letzten Finanzkrise für die meisten Länder eher schleppend verlaufen, analysierte Dreger. Die Weltwirtschaft wachse heutzutage deutlich langsamer als vor Beginn der Finanzkrise, und der zunehmende Protektionismus mache alles nur noch schlimmer. Diese Haltung, nämlich "die Weltwirtschaft schwächelt, also schütze ich meinen eigenen Markt", schaffe das genaue Gegenteil – nämlich eine zunehmende Verschlechterung des weltweiten Wirtschaftssystems. 

"Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die ganze Welt hoffnungsvoll nach Hangzhou schaut,wo die Industrie- und Schwellenländer vielleicht einen Weg aus dieser Krise finden können", erklärte Professor Gu. 

China kann Lösungskonzepte für die Probleme der Weltwirtschaft bieten 

"China muss seine eigenen Standpunkte vertreten, gleichzeitig aber auch die Interessen aller anderen Länder beachten und versuchen, in allen Bereichen einen Konsens zu finden, dem die größtmögliche Zahl der am Gipfel teilnehmenden Länder zustimmen kann", sagte Gu bezüglich der umfassenden diplomatischen "Harmonisierungsleistung", die China im Zuge des diesjährigen G20-Gipfels zu erbringen habe. 

"Ein Plan zur Lösung der Probleme nimmt bereits Gestalt an, doch wir werden bis Anfang September warten müssen, um zu sehen, ob die Staats- und Regierungschefs der G20 diesem Plan zustimmen werden." Professor Gu wies außerdem darauf hin, dass Chinas Idee, die "Medizin an die Krankheit zu passen", eine ganze Reihe von Maßnahmen und Prozessen umfasse, die dank Beijings Führungs- und Vermittlungsfähigkeiten von den anderen Teilnehmern bestätigt wurden, so dass diesmal selbst dem äußerst kritischen, ernsten und wählerischen deutschen Finanzminister nichts anderes geblieben sei, als China für die erfolgreiche Ausübung seiner Führungsrolle zu loben. 

Gu kommt zu dem Schluss, dass Strukturreformen, eine lockere Geldpolitik sowie eine proaktive Finanzpolitik für den Gipfel in Hangzhou das "richtige Mittel" sein könnten. 

Deutschland wird den "chinesischen Kurs" bei der G20-Gruppe fortführen 

Die deutsche Wirtschaftswoche hat kürzlich festgestellt, dass China sich zu einem von Deutschlands"wichtigsten und 

stärksten Partnern in der G20-Gruppe" entwickelt habe. Beide Länder würden demnach hoffen, dass sie eine Reihe von Ideen für den Finanzsektor bei den G20 einbringen können. "China ist in diesem Jahr der Gastgeber, Deutschland im nächsten – das ist ein sehr günstiger Zeitpunkt." 

Gu ist davon überzeugt, dass Deutschland als Gastgeber des G20-Gipfels 2017 den "von China vorgegebenen Kurs" weiter fortführen werde. "Das steht zweifelsfrei fest", sagte der Professor. 

"Der Gipfel in Hamburg wird ein Gipfel mit 'deutschen Besonderheiten' sein." Gu betonte, dass Berlin wohl die Reaktion auf die Flüchtlingskrise, neue Risiken im Finanzsystem, die Herausforderungen der globalen Digitalisierung, die Auflösung der Überkapazität und den Abbau von Handelshemmnissen zu seinen Schwerpunkten machen werde. "Aber all diese Schwerpunkte passen hervorragend zu denen Chinas, weswegen sich die Zusammenarbeit beider Länder wohl auch nächstes Jahr auf dem G20-Gipfel in Hamburg fortsetzen wird." 

Gleichzeitig stellt der G20-Gipfel in Hangzhou Merkels zehnten offiziellen Chinabesuch während ihrer Zeit als Bundeskanzlerin dar. Experten gehen davon aus, dass dieser Besuch die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern auf eine neue Stufe heben wird. 

"Deutschland und China haben es in den letzten acht Jahren geschafft, eine wirklich 'besondere Beziehung' aufzubauen. Das besondere an dieser Beziehung ist das gegenseitige Vertrauen auf politischer Ebene. Die guten Wirtschaftsbeziehungen sind nur ein Ausdruck dieses politischen Vertrauens, jedoch nicht sein Ursprung." Professor Gu wies darauf hin, dass beide Seiten sich hinsichtlich ihrer jeweiligen Kerninteressen gut aufeinander abgestimmt und so ein stabiles Fundament für die weitere Vertiefung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit geschaffen hätten. 

"Die beiden Länder können bei der Internetsicherheit, der 'Industrie 4.0' und 'Made in China 2025', der 'Neuen Seidenstraße' und dem europäischen Investitionsabkommen zusammenarbeiten." Er erwarte, dass Merkel die zuvor genannten Schwerpunkte bei diesem Besuch ansprechen werde, so Gu weiter. 

"Das Wachstum der europäischen Wirtschaft hat in letzter Zeit deutlich nachgelassen." Bezüglich der deutsch-chinesischen Partnerschaft sagte Christian Dreger, dass diese bedeute, dass Deutschland eine stärker "wachstumsorientierte" Politik verfolge, die internationale Investitionsprojekte sowie die Sicherung der Bedürfnisse von Privatinvestoren umfasse und für diese ein günstiges wirtschaftliches Umfeld schaffe. ( Quelle: CNS) 

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