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Alibabas und Tencents Konkurrenzkampf ermöglicht einen neuen Lifestyle
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Von Zhou Xiaoyan · 2015-07-24 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Alipay;Lifestyle | Druck |
Eine Kassiererin scannt den Alipay Account eines Kunden in einem Supermarkt in Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei, am 12. Dezember 2014. An diesem Tag bekamen Kunden über Alipay 50% Rabatt bei Partnersupermärkten. (CFP)
Wang Dawei, ein 31-jähriger Beamter in Beijing, schafft es sein Leben in der Hauptstadt, ganz ohne Brieftasche zu führen – dank der Zahlsysteme auf seinem Smartphone.
„Ich verwende die Apps auf meinem Telefon für beinah alle Situationen, in denen ich bezahlen muss. Es ist gar nicht mehr notwendig, zur Bank zu gehen, all meine Bankkarten liegen schon seit einiger Zeit nur mehr zuhause. Ein Taxi bekomme ich mit einer Taxirufapp, über die ich den Fahrer auch bezahlen kann, ich kann online einkaufen und somit über mein Telefon bezahlen und so kann ich auch meine Stromrechnung begleichen und Geld an andere überweisen", erzählte Wang der Beijing Rundschau. „Alles, was man sich nur denken kann, kann man über das Smartphone erledigen."
Früher hat man in China nur mit Bargeld in der Hand überlebt. Später wurden Bankkarten das neue Bargeld. Und nun übernehmen eben Smartphones, resümiert Wang.
Wang sagt, dass er sein Smartphone noch intensiver nutzt als zuvor, seit die beiden Onlinebezahlgiganten – Alipay, die mobile Bezahlplattform des chinesischen E-Commerce Königs Alibaba und WeChat Payment, die mobile Bezahlplattform des chinesischen Tech-Giganten Tencent – eine Kooperation mit Brick und Mortar Supermärkten begonnen haben.
Bisher musste man beim Einkaufen auf den Kassier warten, um Wechselgeld zu bekommen oder um mit der Karte zu bezahlen und diese Bezahlung mittels Unterschrift bestätigen, das konnte durchaus einige Minuten in Anspruch nehmen. Nun bieten Alipay und WeChat eine schnellere und angenehmere Bezahlmethode an.
Beide, Alipay und WeChat, erlauben ihren Kunden mit dem Smartphone zu bezahlen. Mit einem Klick in den mobilen Bezahlapps, wird ein QR-Code oder ein Strichcode erzeugt. Der Kassier scannt dann nur mehr den Code am Bildschirm des Telefons und die Transaktion geht so in drei Sekunden über die Bühne – wesentlich schneller und einfacher als mit Bargeld oder Karte zu bezahlen.
Das Tauziehen zwischen Alipay und WeChat Payment geht nun schon eine Weile vor sich. Um ihren Service zu bewerben, unterstützten die beiden Unternehmen im letzten Jahr verschiedene Taxirufapps. Dieses Jahr führten sie während des Frühlingsfestes vom 18. bis zum 24. Februar einen regelrechten „Krieg der roten Umschläge". Nun haben sie ein neues Schlachtfeld gefunden, indem sie bei den Offline-Geschäften verstärkt mit den Einzelhändlern zusammenarbeiten.
Ein lukrativer Markt
Chinas Markt der mobilen Bezahlsysteme wird laufend größer. Das Transaktionsvolumen auf Drittplattformen erreichte im Jahr 2014 über 5,99 Billionen Yuan (966,2 Milliarden USD). Laut den Daten von iResearch ist das beinah das Vierfache des Volumens von 2013. Das Transaktionsvolumen wird laut Berechnungen von iResearch bis 2017 auf 18,5 Billionen Yuan (3 Billionen USD) steigen.
Im Kampf um den größeren Anteil des riesigen und zukunftsträchtigen Markts, arbeiten die beiden beliebtesten Anbieter Alipay und WeChat eng mit den Supermärkten und Convenience Stores zusammen, um so ihr Geschäft langsam von online zu offline auszudehnen.
Alipay, das mehr als 600 Millionen Kunden hat, gab am 28. April bekannt, dass es mit dem chinesischen Giganten China Resources Vanguard Co. und dem internationalen Handelsschwergewicht Carrefour zusammenarbeiten werde. Am 13. Mai gab es eine weitere Kooperation mit Walmart bekannt. Die 25 Filialen von Walmart in Shenzhen, in der südlichen Provinz Guangdong, werden als erste, die beliebte Bezahlmethode anwenden. Man kann davon ausgehen, dass andere Läden dem Trend folgen werden.
Nach zwei Jahren harter Arbeit, umspannt der Zahlservice von Alipay bereits 70 Supermärkte, wie Wu Mart, Century Market, Auchan und 7-11.
Alipays Erzrivale WeChat Payment, das 400 Millionen Kunden hat, gibt keinerlei Signale des Rückzuges. Am 5. Mai unterzeichnete Carrefour eine Vereinbarung mit WeChat, das den Kunden erlaubt, ihre Rechnungen in 237 Läden Carrefours in ganz China zu bezahlen.
Die Zusammenarbeit zwischen den mobilen Zahlsystemanbietern und den Supermärkten geht, laut beiden Seiten, über reine Bezahlservices hinaus.
Supermärkte haben unter den langen Warteschlangen an den Wochenenden und Feiertagen gelitten und die Partnerschaft mit Alipay und WeChat kann zu einem weniger zeitaufwendigen Zahlungsprozess führen.
Wie auch immer, das ist nicht das einzige, wofür sich die Supermärkte interessieren. Die Bezahlplattformen und die Supermärkte wollen Informationen teilen und eine Big Data Plattform verwenden, um bessere Lösungen für Bestandsmanagement, Logistik und Marketing zu erreichen.
Cao Chengzhi, der Vizepräsident von Carrefour China, sagt, dass der Einzelhandelsriese auf eine langfristige Entwicklung abzielt, und dabei sei der stationäre Handel nur ein Teil der Ambitionen.
„Carrefours Zusammenarbeit mit WeChat zielt nicht nur auf eine neue Art der Zahlmethoden sondern man will auch eine Plattform aufbauen, auf der sich Kunden über die neuesten Discounts und Aktionen informieren können", sagt Cao.
„Carrefour will eigene Logistikzentren und Convenience Stores entwickeln und das Online to Offline Business (O2O) nutzen. Kooperationen mit Drittanbietern können uns helfen, eine große Anzahl von Kunden zu bekommen, die man später verwenden kann, um Kundenbedürfnisse zu analysieren, um so die O2O-Strategie Carrefours auf einer soliden Grundlage aufbauen zu können", sagt Cao.
Huang Wenjie, der Geschäftsführende Präsident der Handelskammer in Guangdong, sagt, dass die Gewinnspanne der Supermärkte, aufgrund der steigenden Mieten und Löhne, in den letzten Jahren immer kleiner wurde. „Eine Veränderung ihres Wachstumsmusters basierend auf O2O ist ein unvermeidbarer Trend."
Alipay und WeChat beeinflussen die Gewohnheiten ihrer Kunden durch Angebote und Discounts. „Wir haben die Kunden erfolgreich beigebracht, wie man WeChat verwendet, um Rechnungen zu begleichen", sagt Wu Yi, der Geschäftsführer von Tencent's WeChat Payment.
„WeChat hat die Verbindung zwischen den Ländern bereits hergestellt. Nun will es die Menschen mit der Welt, Menschen mit Geschäften und Menschen mit Hardware verbinden, damit Anwender, Läden, Restaurants und Convenience Stores zu Knotenpunkten im Internet werden. Darüber hinaus werden mehr Verbindungen Big Data generieren, über die die Läden ihre Kunden besser verstehen und ihnen besseren Service anbieten können", sagt Wu.
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