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Deutscher Ökonom Uwe Behrens: Nein zum „Feindbild China“ sagen

Von Wei Hongchen  ·   2021-06-04  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Entwicklung;Xinjiang
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„China ist für mich eine zweite Heimat. In meinem politischen und gesellschaftlichen Denken fühle ich mich in China zu Hause und mich von den Menschen verstanden. Meine Haltung in China hat sich im Laufe der Jahre positiv entwickelt.“  

1990 ging der Deutsche Uwe Behrens nach China. Hier war er bis 2017 für verschiedene Logistikunternehmen tätig. Behrens sagt, er hätte sich niemals vorgestellt, dass sein Leben und Schicksal so eng verbunden mit dem Land sein würde. „Doch ich habe eine richtige Entscheidung getroffen.“    

Als promovierter Ökonom lebte Behrens lange genug in China und mit den Chinesen, dass er die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen des letzten Vierteljahrhunderts ebenso aus der Nähe verfolgen konnte wie das alltägliche Zusammenleben. 

„Chinas Erfolge sind Ergebnis angestrengter und kollektiver Arbeit“ 

Für Behrens ist die Entwicklung des Landes während seines Aufenthalts gewaltig gewesen. Besonders auffällig sind die boomenden Städte, die moderne Infrastruktur und die weltweit wirtschaftliche Bedeutung. Die positive Entwicklung Chinas kommt in allen Bevölkerungsschichten und allen Landesteilen an. Alle Chinesen haben erstmalig seit Tausenden von Jahren genug zu essen und ein Dach über dem Kopf. Millionen können reisen und sich Wünsche erfüllen… Da Behrens jahrelang verschiedene Landesteile Chinas bereist hat, sind solche Veränderungen tief in seinem Gedächtnis verankert.   

Am meisten beeindruckte und beeindruckt ihn aber, wie die Menschen in China mit dieser Entwicklung umgehen.  

Behrens erinnert sich daran, dass 1990 China noch am Beginn der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformen war. Damals war China verglichen mit den entwickelten Ländern rückständig, weitestgehend geschlossen und die Industrie als auch die Landwirtschaft unterentwickelt. Heute ist China führend auf bestimmten Gebieten, sagt er bewegt. Es hat die absolute Armut überwunden sowie international eine große Bedeutung erlangt. Die chinesische Bevölkerung, aber insbesondere die KP Chinas, musste in kurzer Zeit, nämlich innerhalb von ein bis zwei Generationen, lernen, damit umzugehen und ein zuverlässiger internationaler Partner zu werden. „Die europäischen Länder brauchten 200 Jahre bürgerliche Entwicklung, um zum heutigen Stand der Zivilisation zu gelangen, das chinesische Volk hat das in nur ca. zwei Generationen erreicht.“ Chinas Tempo ist für ihn beeindruckend.  

Blick auf die Stadt Shenzhen, die sich innerhalb von 30 Jahren von einem kleinen Fischdorf zu einer Metropole entwickelt hat (Foto: Xinhua) 

Woran liegt es, dass sich China in kürzerer Zeit so schnell entwickelt hat? Nach Ansicht des Ökonomen ist es das Ergebnis angestrengter und kollektiver Arbeit. Er nennt drei Aspekte: Fleiß und Wille des chinesischen Volkes, sich wieder zu einer anerkannten Nation zu entwickeln; die Fähigkeit, das Land entsprechend den gegebenen Bedingungen zu reformieren und immer mit der Zielsetzung, Wohlstand für alle zu schaffen. Ein wichtiger Faktor, so Behrens, ist die Führung durch die Kommunistische Partei Chinas.   

Er resümiert: Was die Partei hervorhebt, ist die feste Bindung an den Marxismus, die kommunistischen Klassiker und die Fähigkeit, sich den gegebenen Bedingungen anzupassen, zu lernen, sich zu reformieren, ohne jemals das Ziel, den Kommunismus aufzubauen, aus den Augen zu verlieren. Bei all den wirtschaftlichen und politischen Reformen und der Öffnung in den letzten über 40 Jahren hat die Partei nie die Bindung zum Volk verloren und immer am gemeinsamen Ziel festgehalten. 

Seiner Meinung nach führte die KPCh das Land nicht nur dazu, sich aus der absoluten Armut zu befreien, sie hat auch viele Errungenschaften erzielt, die die Welt in Erstaunen versetzten. „Die KPCh hat bewiesen, dass sie in der Lage ist, das große Land China und das Volk in eine bessere Zukunft zu führen. Das wird auch durch die hohe Zustimmung zur Partei und der Regierung belegt“, so er weiter.   

Laut einer Umfrage, die vom global operierenden US-Forschungs- und Analyseberatungsunternehmen Edelman Intelligence mit einer Niederlassung in Beijing im Jahr 2020 durchgeführt wurde, erreicht das Vertrauen der Öffentlichkeit in die chinesische Regierung 95 Prozent. Damit liegt China bei der Umfrage unter den Bürgern von elf Ländern an der Spitze. Nach dem neuesten Bericht der Washington Post stieg die Zustimmungsrate im Mai 2021 um nochmals drei Punkte.  

Aus der Sicht von Behrens sind weitere Gründe in der erfolgreichen Beherrschung der Pandemie zu sehen, in der friedlichen Lösung der Unruhen in Hongkong oder auch des Kampfes gegen den Terrorismus. 

„Die erfolgreiche Bekämpfung der Corona-Pandemie hat das Funktionieren des Systems einmal mehr bestätigt “, sagte er.  

„China ist keine Bedrohung für die Welt“  

Zurück in Deutschland im Jahr 2017, hat Behrens China nicht aus den Augen verloren und schenkt dem Land immer noch in verschiedener Weise große Aufmerksamkeit. Doch schnell hat er festgestellt, dass in den deutschen Medien sehr oberflächliche und entstellende Berichte über China verbreitet werden. Sie unterscheiden sich von dem echten Bild, das er in den vergangenen 27 Jahren hautnah erhalten hat. Der 77-Jährige kontrastiert nun seine Beobachtungen und Erfahrungen mit den Stereotypen in den deutschen Medien und den Vorhaltungen deutscher Politiker an die Adresse Beijings.   

Was ihm in den letzten Tagen am Herzen liegt, ist das Thema Xinjiang. 

Berichten, dass angeblich über eine Millionen Uiguren in Lagern inhaftiert seien, begegnete er mit einem Artikel unter dem Titel „Völkermord an den Uiguren?“ in der Tageszeitung „Neues Deutschland“, um auf die inkorrekte und falsche Berichterstattung der Medien hinzuweisen.  

Uwe Behrens (links) bei seiner Reise in Xinjiang im Jahr 2019 (Foto: Uwe Behrens) 

Im Artikel wies er darauf hin, dass die Auseinandersetzung um das Autonome Gebiet Xinjiang Teil einer Strategie sei, den Aufstieg Chinas zu stoppen oder zu verlangsamen. Die Entwicklungen in Xinjiang würden nach den Interessen der USA sowie deren Verbündeter bewertet. 

Behrens Bild von Xinjiang in seinen Augen eine Provinz mit schönen Landschaften und reichen Ressourcen – unterscheidet sich fundamental von dem Bild, wie es die deutschen Medien vermitteln. Seiner Meinung nach ist die Gesellschaft harmonisch und sicher und die Einheimischen führen ein wohlhabendes Leben.  

In den neunziger Jahren hat Behrens Xinjiang mehrfach geschäftlich bereist, da er gemeinsam mit der Xinjiang Railway Transporte über Alashankou nach Europa organisierte. Zuletzt reiste er 2019 mit einer kleinen Gruppe am Buddhismus interessierter Freunde aus Beijing und Shanghai etwa drei Wochen lang durch Xinjiang, um buddhistische Grotten zu besichtigen.  

Rückständigkeit war der einzige Eindruck, als er Xinjiang erstmals besuchte. In seinen Augen war die ganze Provinz Anfang der neunziger Jahre erkennbar arm und aus der Zeit gefallen. Heute vermittelt Xinjiang einen ganz anderen Eindruck.  

„In den Dörfern und in kleineren Städten sind viele kommerzielle Einrichtungen zu sehen, neue Wohngebäude und Bauernhäuser mit modernem Standard sind errichtet worden. Überall, selbst in der Taklamakan-Wüste und den Ausläufern des Kunlun-Gebirges, ist das 4G-Kommunikationsnetz verfügbar und der Internet-Zugang jederzeit möglich. Wie ich sah, wurde das World Wide Web auch stark genutzt.“  

Er sagte, auf der einen Seite solle der Lebensstandard der uigurischen Bevölkerung durch ein umfassendes Investitionsprogramm erhöht werden, dazu gehöre auch eine Intensivierung der Ausbildung zur Hebung des Bildungsniveaus, und der Zuzug von Han-Chinesen werde nicht mehr gefördert. Auf der anderen Seite würden die aktiven Antiterror-Maßnahmen verstärkt. 

Behrens bedauert, dass solche Tatsachen in den Berichten deutscher Medien meistens selektiv übersehen würden, statt dessen werden Berichte von Exil-Uiguren oder fragwürdigen „China-Experten“ ungeprüft übernommen und diese als journalistische Wahrheiten verbreitet. Auch die Mehrheit der deutschen Politiker übernähmen Informationen, ohne sie zu hinterfragen, da eine solche negative Berichterstattung in das neue „Feindbild China“ passe, so Behrens weiter.  

Um ein publizistisches Gegengewicht zu schaffen, hat Uwe Behrens kürzlich sein Buch „Feindbild China. Was wir alles nicht über die Volksrepublik wissen“ veröffentlicht, das in zehn Frageblöcken zu Themen wie Sozialsystem, Armutsbekämpfung, Umweltschutz, Korruptionsbekämpfung und die Seidenstraßeninitiative kenntnisreich informiert. Es wird darin erklärt, wie die Volksrepublik es schaffte, ihre Wirtschaft auf den heutigen Stand zu heben und mit welchen Schwierigkeiten sie dabei zu kämpfen hatte.  

Der Westen versteht China nicht, meint Behrens. Nach seiner Beobachtung ist das Unwissen nicht geringer geworden, aber inzwischen sei aus dem belächelten Außenseiter ein ernstzunehmender Konkurrent und wegen seiner messbaren Fortschritte auch ein existenzieller Gegner geworden. Das Unwissen liegt aus seiner Sicht daran, dass der Westen seine Art und Weise die Welt zu sehen auf andere Länder und Völker übertrage, doch „China ist keine Bedrohung für die Welt“, betont er.  

Für die zweite Hälfte des Jahres 2021 plant Behrens, Xinjiang noch einmal zu besuchen. Sein Ziel ist, Sachverhalte zu klären, Irrtümer zu korrigieren und Wissenslücken zu füllen. 

 
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Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


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