Seit China vor fünf Jahren seine Strategie zum ländlichen Aufschwung offiziell in Angriff genommen hat, erreichte die Produktionskapazität der Landwirtschaft neue Höhen. Auch ist es China gelungen, die heimische Getreideproduktion über Jahre konstant zu halten. Das Pro-Kopf-Einkommen der Landwirte stieg stetig und die Lebensbedingungen der Landbevölkerung verbesserten sich deutlich. Viele Dörfer haben mittlerweile ein nagelneues Antlitz und es wurden zudem bedeutende Fortschritte bei der Förderung von Industrie und Talenten, der Wiederbelebung der lokalen Kultur, der Verbesserung der Ökosysteme und der Stärkung der Parteiorganisationen im ländlichen Raum erzielt. 

Konsolidierung und Ausweitung der Erfolge bei der Armutsbekämpfung  

Mit dem Eintritt des Sozialismus chinesischer Prägung ins neue Zeitalter ging auch das Bekenntnis einher, die Frage der Landwirtschaft, der ländlichen Gebiete und der Landwirte als zentrale Arbeit der Partei gut zu lösen. Der Wiederbelebung des ländlichen Raums kommt eine Schlüsselrolle zu. Hier will die Regierung als Hebel ansetzen. Partei und Gesellschaft werden deshalb fest an einem Strang ziehen, um den ländlichen Aufschwung zu fördern. 

Bereits 2017 beschloss die KP Chinas auf ihrem XIX. Parteitag die Einführung besagter Strategie für ländlichen Aufschwung. Auf dem Parteitag wurde die Forderung formuliert, der Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Gebiete Priorität einzuräumen. Die Gesamtforderung lautet seither: industrieller Aufschwung, Schaffung eines ökologisch ausgewogenen und lebenswerten ländlichen Raums und eines kultivierten ländlichen Lebensstils, effektive Verwaltung und mehr Wohlstand. Erreicht werden soll all dies durch spezielle Strukturen und Mechanismen sowie ein politisches Maßnahmenpaket für die integrierte Entwicklung von Stadt und Land. Beides wurde bereits auf den Weg gebracht und seither stetig verfeinert. China hat die Modernisierung der Landwirtschaft und der ländlichen Gebiete kontinuierlich vorangetrieben.  

2021 schlug das Land vor, den ländlichen Aufschwung umfassend voranzutreiben. Hintergrund war das Bestreben, den Kampf gegen die Armut planmäßig zu gewinnen und einen historischen Sieg gegen die absolute Armut zu feiern. Dabei zeigte sich China fest entschlossen, die Konsolidierung und Ausweitung der Errungenschaften bei der Armutsbekämpfung und der Wiederbelebung des ländlichen Raums wirksam miteinander zu verbinden. Die Wiederbelebung der Industrie sowie die Förderung von Talenten, Kultur, Ökosystemen und ländlichen Parteiorganisationen wurden mit Nachdruck vorangebracht. Man schrieb diese Vorhaben zudem als Ziele im 14. Fünfjahresplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft und Gesellschaft sowie in den langfristigen Zielen des Landes bis zum Jahr 2035 fest. 

Im vergangenen Jahr nahm dann der XX. Parteitag die Wiederbelebung des ländlichen Raums in den Rahmenplan für die beschleunigte Ausgestaltung eines neuen Entwicklungsgefüges und die Förderung einer qualitativ hochwertigen Entwicklung auf. Es wurden konkrete Maßnahmen für die umfassende Förderung des ländlichen Aufschwungs implementiert. Gegenwärtig wird die Arbeit zur Wiederbelebung des ländlichen Raums landesweit in geordneter Weise vorangebracht. 

Boom des ländlichen Tourismus: Besucher posieren im März auf diesem Rapsfeld in Wayao in der Provinz Guizhou für Erinnerungsschnappschüsse. (Foto: Xinhua)  

Auf dem Land geht es bergauf  

Nach Worten Xi Jinpings steht und fällt die Lösung bestehender Probleme im ländlichen Raum mit dem industriellen Aufschwung vor Ort. Dieser bilde ganz klar die Voraussetzung. Seit der Einführung der Strategie zum ländlichen Aufschwung konnten viele Dörfer ihre Produktionsketten aktiv erweitern, verarbeitende Industrien für Agrarprodukte entwickeln und schrittweise den Übergang vom Verkauf von Rohstoffen hin zum Handel mit fertigen Produkten vollziehen. Immer mehr Dörfern ist es gelungen, ihre Industriestruktur zu optimieren. Vielerorts wurden landwirtschaftliche Angebote für Besichtigungen, Erholungsreisen und Kulturerlebnisse geschaffen. Auch Dienstleistungen in den Bereichen Seniorenbetreuung und Gesundheitspflege sowie E-Commerce wurden entwickelt. Einige Dörfer treiben zudem energisch neuartige kollektive Wirtschaftsformen voran und unternehmen auf diese Weise solide Schritte auf dem Weg zu gemeinsamem Wohlstand.  

Den Schlüssel zur Wiederbelebung des ländlichen Raums bilden die Menschen. China setzt daher alles daran, Talente im ländlichen Raum gezielt zu fördern, und erkundet wirksame Maßnahmen, um talentierte Menschen anzuziehen und auszubilden, die zum ländlichen Aufschwung beitragen können. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem die Einrichtung von Abendschulen für Landwirte zur Förderung lokaler Talente, aber auch das Anlocken von qualifiziertem Personal aus den Städten. So setzt China etwa darauf, pensionierte Beamte, Lehrkräfte und Anwälte zur Rückkehr in ihre ländliche Heimat anzuspornen. Auch werden Berufsgruppen wie Sozialarbeiter und Community Builder und andere Fachleute für den Einsatz in den Dörfern gezielt ausgebildet. Durch das gezielte Angebot hochwertiger Dienste soll der ländliche Raum neue Fortschritte machen. 

Nicht zuletzt soll auch die Kultur auf dem Land eine Wiederbelebung erfahren. Dies bildet die geistige Grundlage für den ländlichen Aufschwung. Mit der Stärkung des Aufbaus der sozialistischen geistigen Zivilisation als Leitfaden strebt China danach, die ideologische und moralische Bildung der Landwirte zu verstärken, hochwertigere kulturelle Angebote auf der Basisebene zu schaffen und wissenschaftliche und technologische Kenntnisse einer breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Auch setzt die Regierung auf eine Aktion zur Erneuerung der ländlichen Sitten und Bräuche. Ziel ist es, Stereotype zu beseitigen und Aberglauben den Kampf anzusagen. Die Dorfbewohner werden dabei angeleitet, bei der Formulierung dörflicher Regeln und Vorschriften mitzuwirken und ihre Rolle in vollem Umfang auszufüllen, um dem ländlichen Aufschwung so nachhaltige geistige Impulse und Entwicklungsvitalität zu verleihen. 

Klare Flüsse und grüne Berge sind so wertvoll wie Gold- und Silberberge - dieses Motto hat sich China fest auf die Fahne geschrieben. Die Volksrepublik fördert tatkräftig den Aufbau einer ländlichen ökologischen Zivilisation. Einerseits werden bestehende hervorstechende Umweltprobleme im ländlichen Raum entschieden angegangen, Aktionen zur Sanierung des ländlichen Lebensumfeldes organisiert und die Lebensbedingungen auf dem Land verbessert. Andererseits hält China an der grünen Entwicklung fest, drückt bei der Agrarbewirtschaftung neuen Typs aufs Tempo, fördert die Veränderung der landwirtschaftlichen Entwicklungsweise und setzt alles daran, hochwertige und sichere Agrarprodukte auf den Markt zu bringen. 

Handverlesene Agrarprodukte: Diese Dorfbewohnerinnen ernten Mitte März Blaubeeren in einem Gewächshaus im Kreis Yanghe in der Provinz Liaoning. (Foto: Xinhua)  

Ländlicher Aufschwung chinesischer Prägung  

Die härtesten und schwierigsten Herausforderungen für den umfassenden Aufbau eines modernen sozialistischen Landes und die Verwirklichung des großartigen Wiederauflebens der chinesischen Nation liegen im ländlichen Raum. Gleichzeitig aber findet sich hier auch das breiteste und tiefste Fundament für das Gelingen dieser Großvorhaben. 

China wird seinen Weg zum ländlichen Aufschwung nach dem Vorbild des Sozialismus chinesischer Prägung unbeirrt fortsetzen. Am 28. Dezember 2020 betonte Staatspräsident Xi Jinping in diesem Zusammenhang in seiner Rede auf der zentralen Arbeitskonferenz für die ländlichen Gebiete, dass die umfassende Umsetzung der Strategie zum ländlichen Aufschwung in Sachen Tiefe, Breite und Schwierigkeitsgrad nicht einfacher sei als die Armutsüberwindung. Es gelte daher, die Planung auf höchster Ebene zu stärken, wirksamere Maßnahmen zu ergreifen und stärkere Kräfte zu bündeln. 

China wird die Führung der ländlichen Arbeit durch die Partei in Zukunft noch weiter verstärken und verbessern sowie darauf bestehen, den Schutz der grundlegenden Interessen der Landwirte und die Förderung des gemeinsamen Wohlstands der Bevölkerung auf dem Land als Ausgangs- und Zielpunkt der Umsetzung seiner Strategie zum ländlichen Aufschwung zu nehmen. Gleichzeitig wird man sich auf diesem Weg weitgehend auf die Landwirte verlassen, diese gezielt ausbilden, anleiten, organisieren und motivieren, um ihr Engagement, ihre Eigeninitiative und Kreativität voll zu entfalten. Ihr Streben nach einem besseren Leben soll zu einer Triebkraft für die Wiederbelebung des ländlichen Raums werden. So sollen günstige Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass das ganze Volk geschlossen für den Aufschwung der ländlichen Heimat kämpft. 

*Wang Hongyan ist Direktorin und leitende Forscherin der Forschungsabteilung für Nationale Regierungsführung am Institut für Politikwissenschaft der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.