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Alles, was Sie noch nicht über Chinas Shenzhou-13 wussten

  ·   2021-10-21  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Raumschiff;Tianzhou
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Das bemannte chinesische Raumschiff „Shenzhou-13“ ist am 16. Oktober um 0:23 Uhr vom Raumfahrtbahnhof Jiuquan in der nordwestchinesischen Wüste Gobi von einer Trägerrakete des Typs „Langer Marsch-2F-Y13" ins All geschickt worden. Zur Besatzung gehören Zhai Zhigang, Wang Yaping und Ye Guangfu. Am 17. Oktober stiegen die drei Taikonauten erfolgreich in das „Tianzhou-3“-Frachtraumschiff ein. In den folgenden Tagen werden sie Vorräte vom und zum Frachtraumschiff transportieren.   

Die drei chinesischen Raumfahrer werden während Chinas bislang längster bemannter Mission zum Bau einer Raumstation voraussichtlich sechs Monate lang in der Umlaufbahn bleiben. 

Mit Feder, Tinte, Papier und Tuschestein ins All 

Die Raumfahrtmission der „Shenzhou-13“ ist der sechste und letzte Flug in der Experimentalphase für Schlüsseltechnologien der chinesischen Raumstation. Zu den Hauptaufgaben gehören zwei bis drei Außenbordeinsätze. Zudem werden Technologien zur Gewährleistung von Gesundheit, Leben und Arbeit der drei Taikonauten bei ihrem sechsmonatigen Einsatz auf der Umlaufbahn überprüft. 

Angesprochen auf die schwierigste Herausforderung gab Kommandant Zhai Zhigang an, dass der sechsmonatige Aufenthalt im Kernmodul der chinesischen Raumstation Tianhe höhere Anforderungen an Körper und Psyche stelle. Zum Beispiel komme es leicht zu einem Muskelschwund in den unteren Gliedmaßen und das eintönige, enge und langweilige Umfeld führe unvermeidlich zu Unruhe und unangenehmen Gefühlen. „Wir müssen deshalb unsere Freizeit im All gut planen, jeder von uns hat dabei sein eigenes Programm. Ich zum Beispiel werde mir  mit einigen historischen Filmen und Fernsehserien die Zeit vertreiben und habe auch Feder, Tinte, Papier und Tuschestein mitgenommen, um mich auf das Schreiben von Pinselstrichen vorzubereiten. Das wird meine Lebensfreude steigern und eine gute körperliche Kondition bewahren, damit ich unsere Arbeit besser erledigen kann.“  

Das Besatzungsmitglied Ye Guangfu erlebt bei der Shenzhou-13-Mission sein erstes Weltraumabenteuer. Für seinen Traum von einer Reise in den Weltraum hat er seit 11 Jahren gekämpft. Mitgebracht hat er persönliche Gegenstände wie Familienfotos, kleine Puppen und Musikinstrumente, um seine Stimmung zu lockern.  

Lampenfieber, Weltraumunterricht und Kosmetika 

Die Besatzung der Shenzhou-13-Mission wird von Zhai Zhigang geleitet, der dafür bekannt ist, als erster Chinese während der bemannten Mission Shenzhou-7 im Jahr 2008 einen Weltraumausstieg durchgeführt zu haben. Trotzdem ist der 55-jährige Taikonaut auch vor seinem zweiten Flug in den Weltraum abermals aufgeregt. 

Wang Yaping ist die erste Astronautin, die das Kernmodul der chinesischen Raumstation „Tianhe“ zum zweiten Mal betreten wird. Das letzte Mal war Wang vor acht Jahren im Weltraum. Damals sorgte die Taikonautin weltweit für Schlagzeilen, als sie sich in einem Wassertropfen spiegelte, der im Raumlabor „Tiangong-1“ schwamm. In dem 40-minütigen Live-Unterricht während ihres ersten Weltraumflugs demonstrierte sie das Verhalten von Flüssigkeiten in der Schwerelosigkeit. 

„Es ist mein größter Traum, noch einmal ins All zu fliegen. Beim ersten Mal war es eher etwas Neues und Neugier, beim zweiten Mal ist es eher Vorfreude und Vergnügen“, sagte Wang und erklärte, dass große Fortschritte bei Chinas bemannter Raumfahrtechnik innerhalb der vergangenen acht Jahren erzielt wurden. „Da auf der chinesischen Raumstation mehr Platz zur Verfügung steht, werde ich auch diesmal Wissen über den Weltraum verbreiten. Das Format kann sich ändern, aber es wird auf jeden Fall ‚Weltraumunterricht‘ geben.“  

Was die persönlichen Gegenstände angeht, die sie mitnimmt, hat Wang neben Fotos und Videos von ihrer Familie und ihren Kameraden auch Kosmetika eingepackt, die im Voraus mit dem Frachtraumschiff heraufgebracht wurden. Die Techniker haben die Kosmetika zum Aufdrücken für einen einfachen Zugang angepasst. „Ich habe auch Musikinstrumente  mitgebracht, die zu sehen sein werden. In unserer Freizeit auf der Raumstation können wir ein Mini-Konzert geben. Ich habe auch Neujahrsgeschenke für meine beiden Teamkollegen vorbereitet“, sagte Wang. 

Der Weltraum kennt kein Geschlecht 

Ye Guangfu war vom einzigartigen Überlebenstraining besonders beeindruckt. Wenn das Raumschiff in eine unvorhergesehene Situation gerät, auf See oder an einem abgelegene Ort landet und Hilfe nicht rechtzeitig eintreffen kann, wie kann man dann die Ressourcen nutzen, um zu überleben und Hilfe zu rufen? 

Für solche Fälle hat Ye vielseitige harte Trainingseinheiten im Dschungel und in der Wüste absolviert und alle Schwierigkeiten gemeistert. Die Taikonautin Wang Yaping musste die gleichen Anforderungen erfüllen. „Die Weltraumumgebung wird sich nicht ändern, nur weil eine Frau in sie eintaucht, und die Anforderungen werden für Frauen auch nicht gesenkt“, sagte Wang. Der einzige Weg, um Unterschiede in Bezug auf Kraft gegenüber Männer zu verkleinern, so Wang, sei Training. 

Das nächste traditionelle chinesische Frühlingsfest fällt auf den 1. Februar 2022, an dem die drei Taikonauten noch im All sind. Das ist das erste Mal, dass Chinesen im Weltraum dieses Fest feiern werden. „Und an Silvester werden wir unsere besten Wünsche aus dem Weltraum an unser Land senden“, sagte Wang. 

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