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Interview mit Wissenschaftler für Pneumologie zum Thema Coronavirus in Wuhan |
· 2020-01-29 · Quelle:German.people.cn |
Stichwörter: Lungenentzündung;Wuhan | Druck |
Am 28. Januar gab Prof. Zhong Nanshan, chinesischer Wissenschaftler für Pneumologie, der Nachrichtenagentur Xinhua ein Interview, in dem er über die Epidemiekontrolle in Wuhan sprach.
Prof. Zhong Nanshan ist in China ein berühmter Experte für Atemwegserkrankungen. Im Jahr 2003 behandelten er und sein Team schwer erkrankte SARS (schweres akutes respiratorisches Syndrom) -Patienten und entdeckten dabei das SARS-Coronavirus. Er leitete die Diagnose und Behandlung von SARS sowie anderen Infektionskrankheiten und spielte eine entscheidende Rolle vor allem im Kampf gegen die SARS-Erreger.
Als die Epidemie in Wuhan ausbrach, reiste er in die Stadt, um sich vor Ort über die Epidemie zu informieren, Präventions- und Kontrolllösungen zu finden, und Pressekonferenzen abzuhalten, um die aktuelle Situation zu interpretieren. Derzeit leitet er ein Team zur Prävention und Bekämpfung des neuartigen Virus.
Im Interview mit Xinhua sagte er: „Es ist sehr schwer konkret abzuschätzen, wann der Ausbruch seinen Höhepunkt erreichen wird. Aber ich denke, circa einer Woche bis etwa 10 Tagen wird es soweit sein. Danach wird es keine Steigerung mehr geben“.
Fieber sei immer noch das typische Symptom der neuartigen Coronavirus-Infektion. 10 bis 14 Tage seien ein vernünftiger Beobachtungszeitraum. Wenn die Inkubationszeit endet, können die Erkrankten rechtzeitig behandelt werden. Diejenigen, die nicht erkranken, werden nichts zu befürchten haben.
„Nachdem die Menschen aus den Ferien zurückkehren wird es keine Massenerkrankungen geben. Dennoch müssen Vorsorge- und Erkennungsmaßnahmen strikt fortgesetzt werden.“
Prof. Zhong Nanshan betonte, dass während des Frühlingsfestes jeder, wenn möglich, zu Hause bleiben sollte, insbesondere die Menschen in Wuhan.
Zhong sagte, es gäbe zwei Schlüssel zur Bekämpfung der Epidemie: Frühe Erkennung und vorzeitige Isolation. Das sind die einfachsten und effektivsten Methoden.
„Der Ausbruch des SARS Virus dauerte etwa sechs Monate, aber ich denke nicht, dass der Ausbruch des neuartigen Coronavirus lange anhalten wird. China hat eine Reihe wirksamer Maßnahmen ergriffen, insbesondere die Früherkennung und die frühzeitige Isolation. „Wir sind zuversichtlich, einen schweren Ausbruch oder ein erneutes Auftreten zu verhindern, solange diese beiden wichtigsten Maßnahmen eingehalten werden. Allerdings brauchen wir Wissenschaftler noch Zeit, den Virus genauer zu erforschen und nach einem geeigneten Medikament zu suchen.
Epidemiologisch sei das neuartige Coronavirus homolog zu dem SARS Virus, das 2017 bei einer Fledermausart entdeckt wurde. Das 2019-nCoV habe wahrscheinlich einen Zwischenwirt, der eine bestimmte Art von Wildtieren sein könnte.
Ein Schlüssel zur Bekämpfung in Wuhan sei die Reduzierung von Infektionen in Krankenhäusern. Aus diesem Grund unterstütze der Professor den Bau von provisorischen Krankenhäusern in der Stadt und schlug vor, dass diese mit Spezialisten sowohl für Infektionskrankheiten als auch mit Spezialisten für die Behandlung schwerer Fälle besetz sein sollten.
Zhong sagte weiterhin, die Aktivierung der Notfallreaktion im öffentlichen Gesundheitswesen auf höchster Ebene ziele darauf ab, das Infektionsrisiko zu verringern.
Die Impfstoffentwicklung könne drei bis vier Monate, oder sogar noch länger dauern. „Derzeit beschleunigen Wissenschaftler die Erforschung neutralisierender Antikörper. Aber das braucht Zeit. Mit der Verbesserung der Medizintechnik wird auch die Sterberate definitiv wieder sinken.“
Am Ende des Interviews betonte Zhong: „Mit Hilfe aus dem ganzen Land wird Wuhan es schaffen, die Krise zu bewältigen.“
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