Chinas bislang bester optischer Erdbeobachtungssatellit zur zivilen Nutzung erfüllt alle Erwartungen: Erst seit kurzem im Einsatz, schickte der Satellit "Gaofen 7" bereits mehr als 14.000 hochdetaillierte Bilder zur Erde. Dies gab die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA vor kurzem bekannt.

Die CNSA veröffentlichte insgesamt 22 hochauflösende Bilder vom Beijing Capital International Airport, vom neu gebauten Beijing Daxing International Airport, sowie von etlichen Regionen in den Provinzen Anhui, Guangdong und Shandong. Flugzeuge, Fahrzeuge, Gebäude und Bäume lassen sich auf den Bildern deutlich erkennen.

Der Satellit, der etwa acht Jahre in Betrieb bleiben kann und 2,7 Tonnen wiegt, wurde Anfang November vom Weltraumbahnhof in Taiyang, Provinz Shanxi ins All geschickt. Der Gaofen 7 kann in einer Umlaufbahn etwa 500 Kilometer über der Erdoberfläche eingesetzt werden.

Der Satellit soll eine wichtige Rolle bei der Vermessung und Kartierung der Erde, bei städtischen und ländlichen Planungen sowie bei der statistischen Untersuchung spielen, hieß es in der Mitteilung der Raumfahrtbehörde.

China hat im Mai 2010 seine optische Übertragungs- und Vermessungsprogramm Gaofen gestartet. Das Programm zielt darauf ab, bis zum Jahr 2020 ein weltraumgestütztes hochauflösendes Erdbeobachtungsnetzwerk zu bilden. Inzwischen befinden sich bereits zehn Gaofen-Satelliten im All und alle sind derzeit im „aktiven Dienst“.

Tong Xudong, Chefdesigner des Gaofen-Programms, sagte, dass Bilder und Daten der Gaofen-Satelliten in mehr als zwanzig Industriebranchen umfangreich genutzt würden. Dies trage dazu bei, Chinas Abhängigkeit von ausländischen Satelliten und anderen sogenannten Fernerkundungsprodukten zu verringern. Tong sagte: „Mittlerweile ist es uns gelungen, dass mehr als 80 Prozent der Fernerkundungsdaten, die zuvor von ausländischen Diensten gekauft werden mussten, nun von unseren Gaofen-Satelliten geliefert werden können. Vor dem Start des Gaofen-Programms betrug die höchste Auflösung der Bilder, die von unseren Fernerkundungssatelliten aus einer niedrigen Umlaufbahn fotografiert wurden, etwa 2,1 Meter. Nun hat sie mit 0,65 Meter die Submeterebene erreicht. Zuvor lag die Bildauflösung eines geostationären Fernerkundungssatelliten bei 1.000 Metern. Mit Gaofen-Satelliten stieg es bereits auf 50 Meter“, sagte Tong Xudong.

China hat vor kurzem eine Webseite online gestellt, um Benutzern weltweit Zugang zu Bildern und Daten der Gaofen-Satelliten zu verschaffen.