日本語 Français English 中 文
  • descriptiondescription
Startseite China International Wirtschaft Kultur Porträt Bilder Video
Startseite >> China

Genforscher He Jiankui suspendiert

  ·   2018-11-30  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: Gen-Editing-Verfahren;HIV
Druck
Email

Der chinesische Genforscher He Jiankui sorgte Anfang der Woche für Entsetzen. Er behauptete, gentechnisch manipulierte Zwillinge im Reagenzglas zur Welt gebracht zu haben. Wegen Verstößen gegen die chinesischen Gesetze wurde er nun suspendiert. 

He hatte Anfang der Woche auf Youtube die Geburt der beiden ersten genmanipulierten Babys Lulu und Nana bekanntgegeben. Er behauptet, die Säuglinge mithilfe des Gen-Editing-Verfahrens CRISPR gegen HIV resistent gemacht zu haben. Dazu habe er ein Gen deaktiviert, das eine entsprechende Proteinöffnung bildet, durch welche das Virus eindringen kann.

„Der Fall ist ein eklatanter Verstoß gegen Chinas Gesetze und Vorschriften und verstößt gegen die elementarste akademische Moral und Ethik“, sagte der stellvertretende Minister für Wissenschaft und Technologie, Xu Nanping, am Donnerstag in einem Interview mit CCTV. Der Vorgang sei schockierend und inakzeptabel.

Das Ministerium habe den zuständigen Behörden die Anweisung erteilt, alle wissenschaftlichen Aktivitäten der an dem Fall beteiligten Personen einzustellen, und werde mit anderen Behörden auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse Sanktionen verhängen, sagte Xu.

Zeng Yixin, stellvertretender Minister der Nationalen Gesundheitskommission, teilte am Donnerstag mit, seine Behörde beobachte die Berichte aufmerksam und habe eine Arbeitsgruppe zur Unterstützung der Untersuchung entsandt. Trotz der raschen Entwicklung von Wissenschaft und Technologie müsse die Forschung verantwortungsbewusst handeln und technischen und ethischen Standards folgen, betonte er.

He ist außerordentlicher Professor an der Southern University of Science and Technology in Shenzhen. Am Montag hatte er mitgeteilt, dass die Zwillingsmädchen Anfang des Monats nach In-vitro-Fertilisation gesund zur Welt gekommen seien. Die Nachricht hatte auf der ganzen Welt Entsetzen ausgelöst, sowohl aufgrund von ethischen Bedenken, als auch wegen technischen Mängeln sowie der Frage, ob ein solches Verfahren zur Verhütung von AIDS überhaupt erforderlich sei.

Wissenschaft kritisiert Hes Experimente scharf 

Auf einem internationalen Gipfel über die Editierung von Humangenomen in Hongkong betonte er, er sei stolz auf seine Arbeit und äußerte sich zuversichtlich, dass durch seine Methode die Ausbreitung der Immunerkrankung verhindert werden könne. Der Vater der Zwillinge ist HIV-positiv. He weigerte sich jedoch, die Identität der Zwillinge bekannt zu geben.

Zahlreiche Wissenschaftler kritisierten das Experiment. Diese seien unnötig, da es mittlerweile mögliche sei, Paaren, bei denen der Vater HIV-positiv ist, die Geburt gesunder Kinder zu ermöglichen.

Das Organisationskomitee des Gipfels veröffentlichte am Donnerstag eine Erklärung. Darin wurde das Experiment als unverantwortlich bezeichnet, da es internationalen Normen widerspreche.

„Zu den Mängeln zählen eine unzureichende medizinische Indikation, ein schlecht entworfenes Studienprotokoll, die Nichteinhaltung ethischer Standards zum Schutz des Wohlbefindens von Probandensowie mangelnde Transparenz bei der Entwicklung, Überprüfung und Durchführung der klinischen Verfahren“, stellte das Komitee fest. Aufgrund des unsicheren wissenschaftlichen Verständnisses seien die Risiken durch derartige Eingriffe in die Keimbahn des Menschen zu groß.

In einem offenen Brief richteten mehr als 300 chinesische Wissenschaftler zehn Fragen an He und sein Team, die sich auf Sicherheit, Wirksamkeit und Zweck der Forschung bezogen. Zudem wollten die Forscher wissen, ob He ähnliche Experimente vor der Öffentlichkeit verborgen habe.

Die Akademie brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Babys sowohl physisch als auch psychisch glücklich und gesund aufwachsen werden, mit der größt möglichen Sorgfalt, die die Gesellschaft bieten könne. Einige Wissenschaftler schlugen vor, dass eine lebenslange institutionelle Studie über die Mädchen und ihrer Familien durchgeführt werden sollte.

Qiu Renzong, Professor an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte, wenn die Zwillinge ihren veränderten genetischen Code weitergäben, könnte der menschliche Genpool betroffen sein. Daher sei eine genaue medizinische Überwachung der Zwillinge und ihrer Nachkommen erforderlich.

LINKS:

Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


京ICP备08005356号-2 京公网安备110102005860号