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Altkleider waren gestern

  ·   2018-02-28  ·  Quelle:German.people.cn
Stichwörter: Altkleider;Guangdong;China
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Jahrelang war die Stadt Jieshi in Guangdong bekannt für den illegalen Handel mit gebrauchter Kleidung. Der Altkleider-Geldmaschine wurde jetzt der Stecker gezogen, die Menschen in Jieshi müssen sich umorientieren. 

 

Wu Jianchong, 25, wollte unbedingt in Shenzhen arbeiten, 200 Kilometer von seiner Heimatstadt Jieshi entfernt. Nach dem Frühlingsfest begab er sich sofort auf die Jobsuche.

„Ich wollte einen sicheren Job mit festen Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr“, erzählt er.

In seiner Heimatstadt Jieshi, bekannt für den illegalen Handel mit geschmuggelten Altkleidern aus dem Ausland, half er früher seinen Eltern beim Sammeln, Reinigen und Verkaufen gebrauchter Textilien.

Im Juli wurde von der chinesischen Regierung der Import von 24 Sorten Müll verboten, unter anderem Textilien. In Jieshi wurde daraufhin mit Razzien besonders streng gegen den Altkleiderhandel vorgegangen.

Viele Menschen dort müssen sich genau wie Wu nun nach anderer Arbeit umsehen.

In Jieshi leben 260.000 Menschen und es gab über 5000 Altkleiderbetriebe, über 50.000 Menschen waren in der Altkleiderbranche angestellt.

Die Branche entwickelte sich kurz nach Beginn der Reform und Öffnung, als Menschen aus Jieshi, die in Hongkong oder Macao arbeiteten, entsorgte Textilien von dort zurück in ihre Heimatstadt brachten.

Über 30 Jahre wurden gebrauchte Textilien nach Jieshi geschmuggelt, wovon viele der dort ansässigen Menschen profitieren konnten, denn um in der Branche Fuß fassen zu können, brauchte man weder viel Kapital noch irgendwelche Technik.

Wu Zhijian hat so mehr als 200 Yuan (26 Euro) pro Tag verdient, 2 oder 3 Yuan pro Kleidungsstück, aber die Tage der Altkleiderhändler in Jieshi sind gezählt.

2017 wurden 3279 Händler und 3017 Sortierstellen geschlossen, mehr als 9000 Tonnen Altkleider wurden beschlagnahmt.

Die Behörden argumentierten, dass Altkleider mit unbekannter Herkunft und ohne angemessene Desinfektion oder Quarantäne ein Gesundheitsrisiko darstellen.

„Wer mit den alten Textilien hantiert, kann sich Atemwegserkrankungen einfangen“, erklärt Lin Kunlian, Regierungsoberhaupt in Jieshi. „Wir müssen die Branche zerschlagen.“

Die Altkleider-Geldmaschine ist passé, aber die Regierung von Jieshi bietet Hilfe an und hat schon drei Jobmessen veranstaltet. Teilnehmende Unternehmen, darunter der bekannte Hersteller von elektrischen Fahrzeugen BYD, haben schon mehr als 600 Menschen aus Jieshi eingestellt und Interesse an 1900 weiteren Bewerbern gezeigt.

Ein Einkaufszentrum und Industriepark sollen entstehen und Arbeitsplätze schaffen. Außerdem soll eine örtliche Oberschule zu einer Berufsschule umgewandelt werden, um Arbeitssuchende auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Wu Zhijian arbeitet jetzt als Zimmermann. Er und seine Frau, Angestellte in einem Supermarkt, verdienen monatlich über 4000 Yuan (514 Euro).

„Klar, wenn ich mit Holz arbeite, ist es schon mal staubig, aber zumindest ersticke ich nicht fast an dem Staub wie damals beim Entpacken der alten Kleidung“, erzählt Wu Zhijian über seine neue Arbeit.

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