Vier Überlebende des Massakers von Nanjing von 1937 seien seit Beginn dieses Jahres gestorben. Damit gehe die Zahl der Überlebenden auf etwa 90 zurück, sagte eine Hilfsgruppe. 

An der Gedenkhalle für die Opfer des Nanjing-Massakers in Nanjing sind die Gedenkkerzen für Wang Cuiying, Chen Fengying, Chen Yulan und Shen Guiying gelöscht worden. Damit wird ihr Ableben signalisiert.

In den 1980er Jahren hatte China damit begonnen, die Überlebenden des Nanjing-Massakers zu registrieren. Während des Massakers hatten japanische Invasoren in einem sechswöchigen Amoklauf etwa 300.000 Chinesen getötet, nachdem sie die Stadt eingenommen hatten. Nanjing war zu dieser Zeit Chinas Hauptstadt. Ursprünglich wurden mehr als 1000 Überlebende registriert.

"Der Tod jedes Einzelnen von ihnen ist ein Verlust für unsere historische Erinnerung", sagte Zhang Jianjin. Er ist Kurator der Gedenkhalle für die Opfer des Nanjing-Massakers, das durch die japanischen Invasoren verübt wurde.

Ende des letzten Jahres wurden die Ergebnisse einer Studie zum Gesundheitszustand der Überlebenden veröffentlicht. Sie zeigten, dass sie schwächer als Senioren waren, die die traumatischen Ereignisse nicht erlebt hatten.

Die Untersuchung wurde von einem Institut geleitet, das sich der Geschichte des Nanjing-Massakers und dem weltweiten Frieden widmet. Es gehört zur Gedenkhalle. Die Analyse hatte 54 Überlebende und 60 Senioren einer Kontrollgruppe untersucht.

Mehr als 30 Prozent der untersuchten Überlebenden hätten Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung gezeigt, sagte Zhang.

Verglichen mit Personen der Kontrollgruppe fühlten sich viele Überlebende einsamer. Sie waren ängstlicher und depressiver. Weiterhin schliefen sie schlechter.

"Es ist offensichtlich, dass der Schmerz 80 Jahre angehalten hat", sagte Zhang.

Das chinesische Mond-Neujahr steht bevor. Aus diesem Anlass werden etwa 100 Freiwillige zwischen dem 3. und 14. Februar Überlebende besuchen und ihnen Geschenke bringen.