Tenglong Aufzug in der Longqing Schlucht, Beijing (Foto: Matthias Mersch)
Wasserschale des Zi Zhong Jiang, Frühe Frühlings- und Herbstperiode (8. –7. Jh. v. Chr.) (Foto: Matthias Mersch)
Seine Herkunft aus dem Zweistromland (dem heutigen Irak) dürfte gesichert sein: die Sumerer kannten Drachen als Mischwesen verschiedener Tierarten, deren Charakter zwiespältig war: böse und gut, hilfreich und gefährlich. Den dominierenden Beitrag zur Gestalt dieses Mischwesens lieferte übrigens schon damals die Schlange. Und das dürfte dann auch der Grund sein, warum der Drache im Westen mit den finstersten Eigenschaften verknüpft wurde, war doch nach der Überlieferung der Schöpfungsgeschichte die Schlange die Verkörperung des Teufels!
Im Osten, in China, überwogen die positiven Attribute. Der Drache gilt als mächtig, ist aber im Prinzip wohlwollend und nützlich. Er bringt den Regen und garantiert so die Fruchtbarkeit der Felder. Allerdings übertreibt er es damit auch gerne: dies führt dann zu Hochwasser. Mitunter wird für Katastrophen aber auch ein anderer Drache verantwortlich gemacht.
Im Westen, in Europa, machte der Drache hingegen Karriere als Erzbösewicht, bei dessen Tötung sich junge Helden durch die Rettung von jungfräulichen Königstöchtern einen Namen machen konnten. Die aus Drachenhand befreite Königstochter verfiel dann meist dem jeweiligen Helden, dem mit dem adligen Fräulein auch noch die Herrschaft über ein Königreich als Mitgift in den Schoss fiel. Der Drachentöter hatte also ausgesorgt. |