Professor Wang Xi'en, Direktor der Abteilung für Nationalitätenfragen am Institut für Ethnologie und Physische Anthropologie bei der Akademie der Sozialwissenschaften, ist der Meinung, dass es einen ganz offensichtlichen Entwicklungsrückstands Xinjiangs im Vergleich zu anderen Provinzen gebe. Zudem bestehe ein Bedrohungspotenzial durch separatistische Kräfte, die eine staatliche Unabhängigkeit des Gebiets von China anstrebten. Die vordringliche Aufgabe sei es daher, eine rasche wirtschaftliche Entwicklung und langfristige gesellschaftliche Stabilität zu verwirklichen.
Wang sieht als Ursache der Unzufriedenheit in der Bevölkerung vor allem die mangelhafte und unausgeglichene Entwicklung der Wirtschaft des Gebietes. Die gesellschaftliche Stabilität stehe und falle mit der Lösung der hauptsächlichen Probleme Xinjiangs, die Wang in hoher Arbeitslosigkeit, Armut und zu geringen Bildungschancen sieht. Deshalb habe die Konferenz festgestellt, „die Erhöhung der Lebensqualität der Menschen in Xinjiang in den Mittelpunkt zu stellen. Investitionen der Zentralregierung sollen vor allem für die Verbesserung der Lebens- bzw. Produktionsbedingungen eingesetzt werden, damit das Niveau der öffentlichen Dienstleistungen erhöht und die Bevölkerung aller Nationalitäten tatsächlich besser leben kann.
Die Förderung des Arbeitsmarktes ist von hoher Bedeutung. Die Beschäftigung von Hochschulabsolventen, entlassenen Industriearbeitern und von Arbeitslosen aus ländlichen Gebieten ist daher ein Schwerpunkt des Entwicklungsplans. Die Unternehmen in Xinjiang sollen dazu angehalten werden, vermehrt arbeitssuchende Menschen einzustellen, der öffentliche Dienst soll bevorzugt Angehörige der nationalen Minderheiten in seine Reihen aufnehmen. Projekte, die von der Regierung finanziert werden, sollen bevorzugt lokale Kräfte anwerben, und die arbeitsintensive Industrie sowie mittelständische Unternehmen sowie der gesamte Dienstleistungssektor sollen umfangreich gefördert werden.
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region wird auch weiterhin der Export von Arbeitskraft sein: Menschen, die auf der Suche nach Arbeit zeitweilig oder dauerhaft ihre Heimat verlassen, um in Zentral- oder Ostchina zu arbeiten und so zum Lebensunterhalt ihrer Familien beisteuern. Die entsprechenden Provinzen sollen die Integration von Arbeitskräften aus Xinjiang als Beitrag zur Entwicklung des autonomen Gebiets ansehen. Es soll ein Regelwerk für die Organisation der Arbeitsmigration aufgestellt werden.
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