Partner: Golden Eagle Contemporary Art Center
Eröffnung:08.06.2013, 15 Uhr
Ausstellungsdauer:08.06-08.08.2013
Ort: Golden Eagle Contemporary Art Center (Building No.3, Yangzijiang Avenue 266, Nanjing)
Ein Teil der Ausstellung wird gleichzeitig in der Shopping Mall G·CITY (Zhujiang Road No. 1, Nanjing) präsentiert.
Eintritt frei
Teilnehmende Künstler und Künstlergruppen: Armin Chodzinski, Harun Farocki, Gao Shiqiang, Reinigungsgesellschaft, Henrik Schrat, Wang Sishun, Xiao Yu, Zhou Xiaohu, Store & Space
Kuratorin: Elke Falat
Wachstum und Wohlstand haben in China innerhalb der letzten 20 Jahre ungeahnte Dimensionen angenommen. China ist auf dem Weg, die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt zu werden, während Europa und Deutschland sich in einer Krise befinden. Trotz des relativen Wohlstands, der in beiden Ländern so groß ist, wie niemals zuvor, ist in beiden Fällen auch eine große Unsicherheit vor der Zukunft zu spüren. Die Angst vor dem sozialen Abstieg und eine Abgrenzung nach unten sind die Folgen. In China avancierte so das Wort „Diaosi" zum Buzzword des vergangenen Jahres. Obwohl es von vielen mittlerweile selbstironisch gebraucht wird, lastet ein unglaublicher Druck, es „zu schaffen", gerade auf der jungen Generation. In Deutschland gibt es zwar auch die sogenannte „Generation Praktikum" und immer mehr Menschen, die in prekären Verhältnissen leben, aber eben auch ein staatliches soziales Sicherungssystem. Trotzdem steht Selbstoptimierung an allererster Stelle und entwickelt sich zur gesellschaftlichen Norm. Immer leistungsfähig zu sein, belastbar zu sein, flexibel, jederzeit und überall erreichbar zu sein, besser sein und dabei am besten noch blendend aussehen... bis zum Burnout, der neuen Volkskrankheit der postfordistischen Leistungsgesellschaft.
Vor diesen Szenarien – die zum Teil sehr unterschiedlich sind, sich aber auch partiell überschneiden – kuratiert Elke Falat auf Einladung des Goethe-Instituts China und des Golden Eagle Contemporary Art Centers die Ausstellung „Innenansichten - Ökonomisierung des Privaten", in der Installationen, Videos, Performances und Wandmalerei zu sehen sein werden. Nach Falat sollte die Ausstellung Künstler aus China und Deutschland versammeln, die den Einfluss sowie die Auswirkungen ökonomischer Logiken und Praktiken auf Gesellschaft und Individuum in der Sphäre der Kunst erforschen. Aus der Zusammenschau der unterschiedlichen Positionen versucht die Ausstellung, neue Perspektiven und Impulse auf diese gesellschaftliche Realität zu gewinnen.