14-09-2012
Schwarzes Brett
Warum wir einander nicht verstehen
 

mit  Homi K. Bhabha, Thea Dorn, François Jullien, Alexander Kluge, Helmut Lachenmann, Li Yinhe, Monika Maron, Wang Hui, Xiao Kaiyu, Xu Bing, Yang Lian und Zhao Tingyang
Moderation: Georg Blume, Xiong Peiyun

In chinesischer, deutscher, englischer und französischer Sprache mit Simultanübersetzung.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung erforderlich:

Mit dem »global turn« von 1989 standen vormals streng getrennte Welten plötzlich vor der Aufgabe, miteinander zu kommunizieren, Waren, Strategien, Ideen, Werte auszutauschen und gegen einander abzuwägen. Erst jetzt wurden zwischen diesen Welten teils neue, teils uralte Verständnisgräben offenbar. Aus systemischem Unverständnis erwächst leicht eine neue System-Gegnerschaft. Der Westen fordert die Entwicklung zivilgesellschaftlicher Werte wie Freiheit und Menschenrechte in China immer wieder ein und ist sich zugleich von der ökonomischen Stärke des Landes fasziniert und bedroht. Auch durch die Krise im Westen, die neben den Finanzmärkten auch die »Wertegemeinschaft« befallen zu haben scheint, sind gewohnte Hegemonialansprüche ins Wanken geraten. In dieser Situation fällt es Künstlern und Wissenschaftlern zu, an der »Verständnisproduktion« zwischen den Gesellschaften und Kulturen mitzuwirken.

Grund genug für das Goethe-Institut China, das Institut für Philosophie an der CASS und die Stiftung Schloss Neuhardenberg im Rahmen des vom chinesischen Kulturministerium unterstützten Kulturjahres »China in Deutschland« ein zweitägiges Forum zu veranstalten, das der Vereinfachung von Argumentationen einen von herausragenden Vertretern der Kultur- und Wissenschaftsszene beider Länder gefüllten Raum der Reflektion entgegensetzt. Begriffe wie »Menschenwürde«, »Freiheit und Verantwortung« oder »Vertrauen« sollen in die jeweiligen kulturellen Kontexte gestellt werden. Ob Konzeptkünstler, Filmemacher, Philosoph oder Schriftsteller – ob Geschichte oder Gegenwart: die unterschiedlichen Referenzen führen uns zu den »Heterotopien, die beunruhigen« (Foucault). Wenn aus Unruhe produktive Energie erwächst, dann wäre für die Zukunft schon einiges gewonnen!

Eine Veranstaltung des Goethe-Instituts China, des Instituts für Philosophie an der Chinese Academy for Social Sciences (CASS) und der Stiftung Schloss Neuhardenberg im Rahmen von »CHINAH – Kulturjahr Chinas in Deutschland 2012«