Veranstalter: Peking Universität, Zentrum für Deutschlandstudien
                      Goethe-Institut China    

Auf Einladung des Goethe-Instituts kommt die Schriftstellerin Monika Maron im Oktober nach China. Das Goethe-Institut China wird in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Deutschlandstudien der Peking Universität eine Lesung zu ihrem Roman Stille Zeile Sechs veranstalten.

Monika Maron wurde 1941 in Berlin geboren, wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die Bundesrepublik und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentlichte u. a. die Romane Flugasche, Die Überläuferin, Stille Zeile Sechs, Animal Triste, Pawels Briefe, Eine Familiengeschichte, Endmoränen, Ach Glück, und auch mehrere Essaybände. Zuletzt erschien die Reportage Bitterfelder Bogen. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis (1992), dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2003) und dem Deutschen Nationalpreis (2009).

Der 1991 erschienene Roman Stille Zeile Sechs erzählt eine Geschichte in der DDR Mitte der 1980er Jahre: Die zweiundvierzigjährige Historikerin Rosalind Pokowski beschließt, ihren Kopf von der Erwerbstätigkeit zu befreien und ihre intellektuellen Fähigkeiten nur noch für die eigenen Interessen zu nutzen. Herbert Beerenbaum, ein ehemals mächtiger Funktionär, bietet ihr eine Gelegenheitsarbeit an: Rosalind soll ihm die gelähmte rechte Hand „ersetzen" und seine Memoiren aufschreiben. Trotz Rosalinds Vorsatz nur ihre Hand, nicht aber ihren Kopf in den Dienst dieses Mannes zu stellen, kommt es zu einem Kampf um das Stück Geschichte, das beider Leben ausmachte, in dem der eine erst Opfer und dann Täter war, und als dessen Opfer sich Rosalind nun fühlt. Die Auseinandersetzung mit Beerenbaum lässt sie die eigenen Abgründe und die eigene Fähigkeit zur Täterschaft erahnen. Stille Zeile Sechs ist ein „stilles, eindringliches Buch, das mit seinem Stoff behutsam umgeht und die politische Brisanz, die in diesem Stoff liegt, in Poesie umsetzt."

 

Autorengespräch „Vergangenheitsbewältigung"

Monika Maron in China