17-08-2011
Schwarzes Brett
Faust – eine deutsche Volkssage“ + DaWangGang

Faust – eine deutsche Volkssage" + DaWangGang

LaiYinHe - Stummfilm & experimentelle Musik
1. Veranstaltungsserie: Metropolis auf dem Dach

Film & Live Musik
03.09. 19:30-21:00 Uhr (Freiluft)
11.09. 19:30-21:00 Uhr (Kinosaal)
Broadway Cinematheque MOMA
T4, China MOMA North Section, No.1 Xiangheyuan Street, Dongcheng District, Beijing

Veranstalter:

Goethe-Institut China
Broadway Cinematheque MOMA

Danksagung: Modern Green Development Co., Ltd.
Sponsors: Oz Bluestone, Ray Production, Yinchu Papier Co. Ltd, FIJI Water

Ticket-Hotline: Kino MOMA +86 10 84388258-8008

LaiYinHe - Stummfilm & experimentelle Musik

Die Veranstaltungsreihe „LaiYinHe - Stummfilme & experimentelle Musik" ist ein Dialog zwischen Film und Musik, Vergangenheit und Gegenwart, Ost und West. Im Rahmen dieses musikalisch-cineastischen Austausches taucht „LaiYinHe"(Klangreise) in neue kreative, experimentelle und audiovisuelle Welten ein.

In der Regel verstärkt die Filmmusik die Handlung im Hintergrund. Hier spielt die Musik live im Vordergrund auf der Bühne in spannender Beziehung zum Handlungsablauf des Films. Die Lebendigkeit auf und vor der Leinwand wird durch elektronische und klassische chinesische Musikinstrumente, auch mit Gesang, erzeugt. Dieser Versuch ist kein einmaliges Experiment, sondern ein kontinuierlicher Dialog zwischen Leinwand und Live-Musik. Es wird eine Plattform für einen experimentellen, audiovisuellen Dialog und ein Anstoß für weitere derartige Projekte geschaffen. In Zukunft wird die Veranstaltungsreihe auch deutsche Musiker einbeziehen, um klassische chinesische Filme zu begleiten. Damit wird Leinwand, Musik und Performancekunst zusammengeführt. Dabei soll auch mit traditioneller chinesischer Oper und Theatergesang gearbeitet werden.

Metropolis auf dem Dach

Unter dem Namen „Metropolis auf dem Dach" werden das Goethe-Institut in Beijing und die Broadway Cinematheque MOMA diesen Sommer die erste Serie dieser Veranstaltungsreihe des Wechselspiels von Bild und Ton durchführen. Die drei deutschen Stummfilmklassiker "Metropolis" (in restaurierter Fassung), " Berlin - Die Sinfonie der Großstadt " und "Faust" werden durch drei bekannte chinesische Interpreten FM3, Shanshui und DaWangGang begleitet und auf dem Dachgarten des MOMA Kinos aufgeführt.

Kein Ort eignet sich für die Wiederentdeckung der Kraft von Live Musik mit Bildern in Beijing so sehr wie das Gebäude des vom amerikanischen Architekten Steven Holl entworfenen Kinos MOMA. Der Dachgarten ist wie eine schwebende Bühne, auf der das Publikum in einem intimen Rahmen die Filme auf einer großen Leinwand mit Live-Musik unter freiem Himmel genießen kann.

„Faust – eine deutsche Volkssage"
DaWangGang

DaWangGang wurde 2009 von Song Yu Zhe ins Leben gerufen. Die unterschiedlichen musikalischen Hintergründe der Künstler begegnen sich in einer Welt voller Lebendigkeit, Spannung und Interaktion. Ihr kraftvoller Auftritt und das hochintensive Zusammenspiel bieten dem Publikum ein unvergessliches audiovisuelles Erlebnis.
DaWangGang wird den Film „Faust" musikalisch begleiten. Mit volkstümlichen Musikinstrumenten aus der Mongolei und traditionellen Schlaginstrumenten der Peking Oper entsteht ein unverwechselbarer Klang. Die von chinesischem Taoismus und meditierendem Buddhismus inspirierte Musik verleiht den Charakteren der deutschen Volkssage neues Leben. Der Film wird audiovisuell neu erlebbar.

 

DaWangGang

Song Yu Zhe / Hu Ge Ji Le Tu / Wang Li Chuan

DaWangGang wurde 2009 von Song Yu Zhe, dem Gründer der Rockband „Wood pushing melon", ins Leben gerufen. Die Band vereint die unterschiedlichen musikalischen Hintergründe der Musiker und deren Stile zu einem unverwechselbaren Sound. Die Künstler: Song Yuzhe (Gesang, achtsaitiges Banjo, Zither), Hu Ge Ji Le Tu (mongolisches Saiteninstrument, Maultrommel) und Wang Lichuan (Schlaginstrument der Peking Oper). DaWangGang gehörte zu den Hauptacts des zweiten chinesischen Avantgarde-Musikfestivals 2009.

 

Faust – eine deutsche Volkssage

Jahr 1926

Regie Friedrich Wilhelm Murnau

Länge: 87 min

Basierend auf Motiven des Goethe-Klassikers handelt „Faust" von der Geschichte des gleichnamigen Gelehrten, der von Mephisto in Versuchung geführt wird. Als in der Stadt die Pest ausbricht, verschreibt sich Faust Mephisto, um seine Mitbürger vor der Seuche zu retten. Faust erhält Jugend, Reichtum und Macht. Doch als er Gretchen begegnet, beginnt eine Romanze, die durch die Kraft der Liebe Mephistos böses Vorhaben zunichte macht. Am Ende erlöst sich Faust aus seinem Dilemma, indem er zusammen mit Gretchen auf dem Scheiterhaufen stirbt und beide in den Himmel fahren.

Mephisto steht schließlich als Verlierer da, weil er das „mächtige Wort" nicht kennt: Liebe! Murnaus Faust-Version ist eine Mischung aus der alten Volkssage, aus Christopher Marlowes Dramatisierung und aus Goethes Faust. Murnau siedelt den metaphysischen Kampf zwischen Gut und Böse an der Zeitenwende des Mittelalters an. Faust wird als erster moderner Mensch mit freier Willensentscheidung und einem Bekenntnis zur Liebe gedeutet.

Als der Film „Faust – eine deutsche Volkssage" am 14. Oktober 1926 uraufgeführt wurde, stand Friedrich Wilhelm Murnau auf dem Höhepunkt seiner Karriere: Mit „Nosferatu" war ihm bereits 1922 einer der bedeutendsten Filme der Stummfilmära gelungen.