02-08-2011
Schwarzes Brett
Romantik der Technik: LaborBerlin zu Gast in Peking
Workshop, Vortrag, Filmvorführung
04.-06.08.2011
UCCA, 798 Art District, No.4 Jiuxianqiao Lu, Chaoyang District
Chinesisch, Englisch
Programm:

Vortrag:
Thema: LaborBerlin & 16mm experimentelle Filme aus Berlin
Zeit: 4. August(Donnerstag), 19:00 – 20:30. Eintritt Frei

Workshops:
Teil 1: 5. August(Freitag), 14:00 – 18:00
Teil 2: 6. August(Samstag), 13:00 – 17:00
(Anmeldung beim UCCA: + 86 10 5780 0200)

Filmvorführung von LaborBerlin & Workshoppräsentation:
Zeit: 6. August (Samstag), 19:00. Eintritt frei



Veranstalter: Ullens Center For Contemporary Art;
                      Goethe-Institut China; LaborBerlin

„Der Film verliert sein Handwerk. Heutzutage wird alles digitalisiert, sind die Kameras digital, ist der Computer ein Schneideplatz und die Filme bestehen aus Nullen und Einsen."
Nicht so im LaborBerlin, dem nicht-kommerziellen, eigenständigen Filmkollektiv, gegründet im Oktober 2009. Der als Verein organisierte kollektive Zusammenschluss von Filmemachern ist für alle offen, die an selbstorganisierten Initiativen und analoger Filmpraxis interessiert sind. Es unterstützt einen experimentellen Ansatz und Do It Yourself-Charakter von Filmproduktionen. Jedes Mitglied kann eigenständig im Labor arbeiten und sich mit anderen austauschen. Des Weiteren organisiert LaborBerlin selbstständig oder auch in Zusammenarbeit mit anderen Kollektiven oder Institutionen, Screenings und veranstaltet regelmässig Workshops, in denen verschiedene Aspekte der analogen Filmproduktion vermittelt werden.
Als aktive Mitglieder des Labors sind die Filmmacher Anja Dornieden und Juan David Gonzalez Monroy Anfang August 2011 nach Peking eingeladen, um einen Collage-Workshop zu geben. Er zielt darauf ab, eine Vielzahl von Collage-Techniken für die Erstellung von Filmen, ohne die Verwendung einer Kamera, zu vermitteln. Im Laufe des Workshops lernen die Teilnehmer, wie man 16mm Film durch Schneiden, Kleben und Übertragen von Bildern, Texten und anderen gefundenen Materialien auf Blankfilm manipuliert. Mit Zeitungen, Zeitschriften, Farbfolien, Fotokopien und Computerausdrucken kann jeder Teilnehmer diese Bilder wieder zum Leben erwecken und seinen eigenen kurzen Experimentalfilm kreieren.
Zudem veranstaltet das Goethe-Institut China zusammen mit dem UCCA einen Vortrag sowie die Vorführung von ausgewählten Werken von Mitglieden des LaborBerlin. In dem Vortrag am 4. August 2011 werden Anja Dornieden und Juan David Gonzalez Monroy, die zugleich die Filmvorführung kuratiert haben, versuchen zu erklären, wie das unabhängige Filmlabor Modell funktioniert. Sie werden auf die Geschichte und die aktuellen Aktivitäten von LaborBerlin eingehen, sowie die Position des Labors innerhalb der Berliner Kunstszene einordnen. Darüber hinaus wird erläutert, wie diese Art des kollektiven Ansatzes eine stetig wachsende Gemeinschaft von Filmemachern, Künstlern und Amateuren, die weiterhin mit Zelluloid arbeiten wollen, unterstützen kann.
„Wir hoffen mit dieser Veranstaltungsreihe den chinesischen Filmemachern Anregung zu geben, der Entwicklung der unabhängigen Filmproduktionen neue Impulse zu verleihen, und das gemeinschaftliche handwerkliche Kunstschaffen zu fördern", so erläutert Peter Anders, Institutsleiter des Goethe-Instituts China.

Über die Gäste:

Anja Dornieden ist Filmemacherin, lebt und arbeitet in Berlin. Sie erhielt ein Fulbright-Stipendium, um an der New School University von 2007 bis 2010 zu studieren. Während ihrer Zeit in New York produzierte sie ihre eigenen Dokumentar- und Experimentalfilme in Super 8mm und 16mm. Gegenwärtig erhält sie eine Filmförderung vom Medienboard Berlin-Brandenburg für ein neues experimentelles Dokumentarfilmprojekt in China.

Juan David Gonzalez Monroy ist Anthropologe und Filmemacher, geboren in Bogotá, Kolumbien. 2009 absolvierte Media Studies an der New School University. Während seiner Zeit in New York wurde er Mitglied der „Hole Worshippers" unter Leitung von Zero Edmundo V. in Brooklyn. Seine Arbeiten umfassen Film, Performance, Video, Animation und Malerei, die international in einer Vielzahl von Galerien und auf Festivals ausgestellt wurden. Ausstellungsorte sind z.B. das Edinburgh International Film Festival, Film-coop Wien, Experiments in Cinema, Mono No Aware, Bushwick Film Festival, Cabinet Gallery, Monkey Town, Alucine Latin Media Festival, 92Ytribeca, Millennium Film Workshop und Pool art fair. Er lebt und arbeitet derzeit in Berlin.