Szenische Lesungen III: Große
Gerechtigkeit, große Liebe
Museumspädagogisches Begleitprogramm
zur Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung"
Lesung
23.07.2011, 14:00 – 16:00
Theater des National Museum of China, Dong Chang An Str. Nr.
16
Chinesisch
10 RMB
Große Gerechtigkeit, große Liebe
Lesung und Diskussionsrunde zu Das Tiger-Emblem von Guo
Moruo
Gast: Prof. Zou Hong (Beijing Normal University)
Veranstalter: Deutsches Kulturzentrum Peking –
Goethe-Institut (China), National Museum of China
Kooperationspartner: Sky Talent Bestow, Peking
Anmeldung: Ticket / Person: 10 RMB
Nachdem das Goethe-Institut sich bei den „Szenischen
Lesungen" bereits zweimal mit Meistern des deutschen Theaters
auseinandergesetzt hat, widmet man sich bei der dritten Lesung und
der anschließenden Diskussionsrunde am 23. Juli dem klassischen
chinesischen Theaterstück "DasTiger-Emblem". Wie die früher
behandelten deutschen Theaterstücke spiegelt auch dieses wichtige
Stück aus dem China der 1940er Jahre das in der damaligen
chinesischen Wirklichkeit gerade erst aufkeimende aufklärerische
Denken wider.
Das Tiger-Emblem, ein Stück in fünf Akten, ist eines der
repräsentativsten Werke Guo Moruos und bezieht seine Inspiration
aus den „Historischen Aufzeichnungen – das Leben des Prinzen von
Wei". Dieses Theaterstück beschreibt die Geschichte des Prinzen
Xinling aus dem Staate Wei, einem der „vier Ehrenleute" aus der
Zeit der Streitenden Reiche, und wie er mit dem gestohlenen
Tiger-Emblem des Königs von Wei dem Staate Zhao hilft. Da die
Schlüsselfigur des Stücks, die Konkubine Ruji, sich von der
politischen Linie des Prinzen Xinling überzeugen ließ, stahl sie
für ihn unter Lebensgefahr das Tiger-Emblem.
In diesem Stück bedient sich Guo Moruo der Technik, „sich auf
Historisches zu beziehen, um auf eine aktuelle Situation
anzuspielen", und haucht der klassischen Figur der Ruji damit ein
ganz neues Leben ein: Eine „schwache" Frau, die beschließt, sich
für eine gerechte Sache aufzuopfern, kann gar nicht anders, als
Bewunderung hervorrufen, und das in ihrer Figur personifizierte
Streben nach Gerechtigkeit und großer Liebe vermag die Menschen in
ihrem Innersten zu berühren. Anhand dieses Stücks werden wir
gemeinsam mit unserem Gast die von einer „großen Gerechtigkeit"
getriebene „große Liebe" erforschen.
Seit Mai 2011 veranstalten wir eine Reihe monatlicher „Szenischer
Lesungen" zu Themen der Ausstellung „Kunst der Aufklärung", bei
denen wir dem Publikum vom Geist der Aufklärung getragene Werke
chinesischer und deutscher Autoren präsentieren. Die erste
Szenische Lesung zur „Macht der Toleranz" über „Die Juden" von
Gotthold Ephraim Lessing fand am 7. Mai im Theater des Chinesischen
Nationalmuseums statt; die zweite zur „Macht der Liebe" über
„Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller am 12.Juni.
Über Prof. Zou
Hong
Zou promovierte im Fach Literatur. Sie
ist Professorin der Beijing Normal University und Direktorin des
Instituts für zeitgenössische chinesische Literatur. Daneben ist
sie Mitglied der Chinesischen Forschungsgesellschaft für
Theaterwissenschaft und Geschichte sowie des Chinesischen Verbandes
der Theaterschaffenden.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im
Bereich moderner und zeitgenössischer chinesischer Dramen. Prof.
Zou hat zahlreiche Werke veröffentlicht, u.a. "Die vielfältige
Bühne, Eine Untersuchung der Theatertheorie von Jiao Juyin",
"Kritik, Autoren und Theaterregisseure - Eine Studie über das
Volkskunsttheater Peking" sowie Analysen der Theaterstücke von Cao
Yu usw. Zou Hong hat mehrere Lehrbücher verfasst und über
hundert wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. Sie hat sich
mehrfach zu Vorlesungen im Ausland aufgehalten.
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