Prof. Dr. Yang Hui (Professor an der Filmakademie Beijing)
Dr. Teng Guoqiang (Chinesisches Filmarchiv, Chinesisches
Forschungszentrum für Filmkunst)
Prof. Zhang Xianmin (Professor an der Filmakademie Beijing)
Vom 21. Mai bis 15. Juli 2011 zeigt
das Deutsche Kulturzentrum Peking - Goethe-Institut China in
Zusammenarbeit mit dem Ullens Center for Contemporary Art (UCCA)
sowie der Broadway Cinematheque MOMA in einer großen Retrospektive
Dokumentarfilme von und über Werner Herzog. Die Retrospektive
umfasst 27 seiner Dokumentarfilme.
Der Eröffnungsfilm „ Fata Morgana "
(1970) wird am 21.05.2011 vorgeführt. Der chinesische
Dokumentarfilmmacher Li Yifan wird auf Einladung des
Goethe-Instituts China im Anschluss eine Diskussionsrunde mit dem
Publikum abhalten. Dr. Teng Guoqiang vom Chinesischen Filmarchiv,
Prof. Dr. Yang Hui und Professor Zhang Xianmin von der Filmakademie
Peking werden jeweils am 12.06., 18.06 sowie am 09.07.2011 an der
Vorführung und der anschließenden Diskussion teilnehmen.
Werner Herzog zählt neben Alexander
Kluge, Volker Schlöndorff, Rainer Werner Fassbinder und Wim Wenders
zu den Vertretern des "Neuen deutschen Films". Seit den 1960er
Jahren erarbeitete sich der Autodidakt über die Grenzen
Deutschlands hinaus, besonders in den USA, einen exzellenten Ruf
als Autorenregisseur. Zu seinen gefeierten Filmen zählen u.a.
„Aguirre, der Zorn Gottes", „Nosferatu – Phantom der Nacht" oder
„Fitzcarraldo" mit Klaus Kinski. Neben den Filmen mit Kinski machte
sich Herzog auch als Dokumentarfilmer einen Namen.
Seine Filme zeugen von enormer
künstlerischer Ausdruckskraft. Von Anfang an hatte Herzog den
Anspruch, Bilder ins Kino zu bringen, die niemand vor ihm gesehen
hatte. Dafür geht er große Risiken ein und bewegt sich immer wieder
am Rande des Abgrunds, was seine Filme gewissermaßen zu einer
athletischen Disziplin machen.
Bereits 2006 veranstaltete das
Goethe-Institut China eine Fotoausstellung und Filmreihe zu Werner
Herzog, die großen Zuspruch fand. Nun hat das Pekinger
Publikum die Gelegenheit, sich ein umfassendes Bild über seine
Dokumentarfilme zu verschaffen.
Thema: Warum (noch) nicht Werner Herzog?
Zeit: Samstag, 21. Mai 2011, um 15.30 Uhr
Ort: UCCA
Referent: Li Yifan (Dokumentarfilmmacher)
Sprache: Chinesisch
Eintritt frei
Thema: Natur – Mensch - Zivilisation im Film von Werner
Herzog
Zeit: Sonntag, 12. Juni 2011, um 15.30 Uhr
Ort: UCCA
Referentin: Prof. Yang Hui, Professor an der Filmakademie
Beijing
Sprache: Chinesisch
Eintritt frei
Thema: Die Aktualität von Werner Herzogs Filmen
heute
Zeit: Samstag, 18. Juni 2011, um 15.30 Uhr
Ort: MOMA
Referent: Prof. Zhang Xianmin (Professor an der Filmakademie
Beijing)
Sprache: Chinesisch
Eintritt frei
Thema: Werner Herzog – Ein absonderlicher Filmemacher des
Neuen Deutschen Films
Zeit: Samstag, 9. Juli 2011, um 15:30
Ort: UCCA
Referent: Prof. Dr. Teng Guoqiang (Chinesisches Filmarchiv,
chinesisches Forschungszentrum für Filmkunst)
Sprache: Chinesisch
Eintritt frei
Werner Herzog
wuchs auf einem einsamen Bauernhof in den oberbayerischen Bergen
auf. Nach dem Abitur studierte er Geschichte, Literatur- und
Theaterwissenschaften in München. Zur Filmarbeit fand er als
Autodidakt. Sein erster Kurzfilm entstand mit 19 Jahren. Mit 24
Jahren wurde er für seinen ersten langen Spielfilm, "Lebenszeichen"
(1968) mit dem Bundesfilmpreis für den besten ersten Film und einem
Silbernen Bären bei der Berlinale ausgezeichnet. Vier Jahre später
drehte der Regisseur unter abenteuerlichen Bedingungen einen
legendären Abenteuerfilm: "Aguirre, der Zorn Gottes", der erste von
fünf Filmen mit Kinski. "Aguirre" machte Herzog schlagartig
international bekannt. 1978 beginnt er eine besonders enge
Zusammenarbeit mit Klaus Kinski. Die Filme "Nosferatu" und
"Woyzeck" bringen beiden auch in Deutschland große Anerkennung. Das
ehrgeizige Projekt "Fitzcarraldo" (1982) macht vor allem wegen
seiner komplizierten Drehbedingungen in Peru Schlagzeilen. Der Film
erhielt 1982 in Cannes den Preis für den Besten Regisseur und wurde
1983 für einen Golden Globe in der Kategorie Bester ausländischer
Film nominiert.
Seit 1969 hat Herzog zudem über 20 Fernsehdokumentationen
verwirklicht. Er hat mehr als ein Dutzend Bücher publiziert und bei
ebenso vielen Opern Regie geführt. Seine eigene Produktionsfirma
Werner Herzog Filmproduktion gründete er 1963 in München. Er lebt
in München und San Francisco.
Li Yifan
Dokumentarfilmmacher und Videokünstler. 2005 Auszeichnung
seines Dokumentarfilms "Before the Flood" mit dem
Wolfgang-Staude Preis auf der 55. Berlinale und dem Preis des
Bayerischen Rundfunks auf dem 20. "Internationalen
Dokumentationsfilmfest München". Zu seinen bekanntesten
Dokumentarfilmen gehören: "The Longwan Chronicles", der auf dem 27.
"Canada Vancouver International Film Festival" und dem 30.
"Festival des 3 Continents-Nantes" aufgeführt wurde. Vortrag 2006
u.a. an der University of California Berkley zum Thema "Chinese
Independent Film and Realistic Politics of Chinese Society". 2009
Workshop mit der Filmklasse an der HBK Braunschweig.
Prof. Dr. Yang Hui
Promotion zum Dr.phil. an der Humboldt Universität zu Berlin.
Professur am Lehrstuhl für Filmwissenschaft an der Filmakademie
Beijing. Lehr- und Forschungsgebiet: Deutscher Film und
feministischer Frauenfilm
Dr. Teng Guoqiang
Filmwissenschaftler und Germanist, Promotion an der Universität
Hamburg. Seit 1982 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am chinesischen
Filmarchiv/dem chinesischen Forschungszentrum für Filmkunst.
Veröffentlichungen u.a.:"Von 'Das Cabinet des Dr. Caligari' bis
'Metropolis' – die deutsche Stummfilmkunst 1895-1930", "Reiner
Werner Fassbinder - Der früh verstorbene geniale Filmemacher des
Neuen Deutschen Films", "Werner Herzog – Ein absonderlicher
Filmemacher des Neuen Deutschen Films".
Zhang Xianmin
Professor an der Filmakademie Beijing. Studium u.a. an der
Filmhochschule "La Fémis" in Paris mit Abschluss 1992. Er arbeitete
als Schauspieler, Autor und Produzent für zahlreiche Filme. 2010
Jurymitgelied des 6. "Asian Documentary Network" in Seoul, Direktor
des 7. "Independent Film Festival" in Nanjing. 2010 leitete er den
„Indie Cinema Fund".