Veranstalter:
Deutsches Kulturzentrum Peking - Goethe-Institut China
Broadway Cinematheque MOMA
Guangzhou Documentary Association
In Zusammenarbeit mit dem Broadway Cinematheque MOMA und dem GDA China veranstaltet das Deutsche Kulturzentrum Peking – Goethe-Institut China vom 7.5.2011 zum 4.6.2011 eine Dokumentarfilmreihe zum Klimawandel.
Die Filmreihe stellet die soziale Dimension des Klimawandels in den Mittelpunkt: der Mensch als Verursacher, als Leidtragender, aber auch als Schlüssel zur Lösung. Dabei wird auf vielfältige Weise ein Bogen von den Ursachen zu den Lösungsmöglichkeiten des Klimawandels, vom Individuum zur Gesellschaft, vom Lokalen zum Globalen gespannt. In Filmen wie „Recipes for Disaster" wird nicht nur dargestellt, dass die weltweiten Probleme es nicht zulassen, so wie bisher weiter zu machen, sondern auch, dass der Klimawandel ungeahnte Chancen und Räume zur Entwicklung bieten kann. Diese können aber nur verwirklicht werden, wenn viele individuelle Handlungen zusammenwirken und ein gesellschaftliches Bewusstsein für nachhaltiges Handeln entsteht. Die Filmreihe soll zum Nachdenken über das Klima anregen, soll aufregen, Mut machen und inspirieren.
2010 hat das Goethe-Insitut China gemeinsam mit dem UCCA die Filmreihe "Kultur + Klimawandel" veranstaltet. Im Rahmen dieser Reihe wurden insgesamt 13 europäischen Lang- und Kurzfilmproduktionen gezeigt. Da die Veranstaltung von Seiten der Besucher mit großer Begeisterung angenommen wurde, organisiert das Goethe-Institut dieses Jahr in Zusammenarbeit mit der Guangzhou Documentary Association im Broadway Kino des MOMA noch einmal eine Reihe zu diesem Thema. In der neuen Filmreihe wird speziell der chinesische Dokumentarfilm "My Mother's Dreamland" gezeigt. Er handelt von einem kleinen, traditionellen Dorf im Westen Chinas, das nach dem Erdbeben ein einzigartiges, CO2-armes, umweltfreundliches Musterdorf zu werden versucht.
Das Goethe-Institut China hat „Kultur und Klimawandel" zu einem thematischen Schwerpunkt gemacht und präsentiert künstlerische und kulturwissenschaftliche Reflexionen zum Thema. Denn Künstler und Kulturschaffende tragen durch Denkanstöße nicht nur dazu bei, das Thema in der Öffentlichkeit bewusst zu machen, sondern bieten auch auf ihre jeweils eigene Art Lösungen an.
Zum Thema „Kultur und Klimawandel" organisiert das Goethe-Institut China folgende Aktionen: Grünes Tagebuch, Grünes Goethe-Institut, Live Chat-Grüne Bühne, Retrospektive: Filme zum Thema Klimawandel (über 70 Jahre Spielfilme und Kurzfilme) usw.
Programm
Samstag, 7. Mai 2011, 19.00 Uhr
The Way Basketball Confuses
The Age of Stupid
Samstag, 14. Mai 2011, 19.00 Uhr
The Age of Stupid
Before the Flood: Tuvalu
Samstag, 21. Mai 2011, 19.00 Uhr
Before the Flood: Tuvalu
Recipes for Disaster
Samstag, 28. Mai 2011, 19.00 Uhr
Recipes for Disaster
Menschen – Träume – Taten
Samstag, 4. Juni 2011, 19.00 Uhr
Menschen – Träume – Taten
My Mother's Dreamland
Über die Filme
Menschen – Träume – Taten
Deutschland 2007
Regie: Andi Stiglmayr
Länge: 90 Min.
Dokumentarfilm
Auf der Suche nach einem zukunftsorientierten Gesellschaftsentwurf stieß Filmemacher Andi Stiglmayr in der Altmark - 150km westlich von Berlin - auf die vor zehn Jahren gegründete Modellsiedlung "Sieben Linden". 120 Menschen haben sich zu unterschiedlichen Nachbarschaften zusammengefunden und versuchen dort die verschiedenen Bereiche des Lebens - wie Arbeit, Freizeit, Kommunikation, Heilung, Bildung, Ökonomie, Ökologie und Kultur - miteinander zu verbinden.
Einfühlsam aber nicht beschönigend erzählt der Film anhand des Alltags und der Gedanken zweier Mitgründer des Dorfes von den Herausforderungen des Gemeinschaftslebens mit seinen persönlichen, ethischen und ökologischen Ansprüchen, sowie von Zwiespälten, Erfolgen, Verirrungen und den ganz alltäglichen Begegnungen von Menschen, die einen anderen Weg gehen als den üblichen.
Recipes for Disaster
Finnland 2008
Regie: John Webster
Länge: 85 Min
Dokumentarfilm
Der Filmemacher John Webster möchte sich später einmal von seinen Kindern nicht vorwerfen lassen, er habe vor dem Klimawandel die Augen verschlossen. Deshalb verkündet er drastische Maßnahmen, mit denen er die CO2-Produktion seiner vierköpfigen Familie deutlich mindern will. Um den eigenen Ölverbrauch zu senken, will er ein Jahr lang auf das Auto und den Kauf von Waren aus Plastik verzichten. Vor allem für Johns Ehefrau und seine beiden kleinen Söhne hat der biologisch-dynamische Rigorismus des Vaters einschneidende Konsequenzen. Im Supermarkt wird der Kauf von Hygieneartikeln wie Zahnpasta und Toilettenpapier zum Spießrutenlauf, und selbst die Corn-Flakes-Packung mit dem Gratis-Plastikspielzeug erweist sich als ein echtes Problem. Auf überraschende, witzige Weise demonstriert der Film, was der Einzelne alles tun kann, um eine Klimakatastrophe abzuwenden – auch wenn man im Laufe dieses nicht immer ganz einfachen Jahres manchmal den Eindruck hat, dass es John Websters Ehe ist, die an der Katastrophe vorbeischrammt.
Bevor the Flood: Tuvalu
GB, Frankreich 2004
Regie: Paul Lindsay
Länge: 62 Min.
Dokumentarfilm
Die britisch-französische Koproduktion „Before the Flood: Tuvalu" erzählt von der pazifischen Inselgruppe Tuvalu, die aufgrund des Klimawandels in wenigen Jahrzehnten im Meer versinken wird. Einst drittärmstes Land der Welt, hat Tuvalu in den 90er Jahren seine Internetdomain „.tv" verkauft und damit seinen etwa 10 000 Einwohnern eine enorme Wohlstandssteigerung beschert. Mit dem Geld zieht in Tuvalu nun der American Way of Life mitsamt seiner Ressourcenverschwendung ein. In einem ironisierend-melancholischen Ton beschreibt der Film die Wirkmächtigkeit des modernen westlichen Lebensmodells. Und zeigt gleichzeitig, wie schwierig es ist, auf kurzfristigen Konsum zugunsten langfristiger Lebensqualität zu verzichten. Selbst wenn die negativen Auswirkungen buchstäblich vor der eigenen Tür liegen.
The Age of Stupid
UK 2009
Regie: Franny Armstrong
Länge: 92 Min.
Dokumentarfilm
Der britische Film The Age of Stupid von Franny Armstrong wirft einen schonungslosen Blick auf die Entwicklung der Menschheit vor dem Hintergrund der globalen Umweltkatastrophe. Dramaturgisch geschickt verbindet er eine fiktionale Erzählebene mit dokumentarischen Elementen, indem er aus der Perspektive des Jahres 2050 heraus mit Hilfe von „Rückblenden" den Weg der ökologischen Katastrophe nachzeichnet. Über allem steht die Frage: Warum haben wir den Untergang nicht verhindert, solange wir die Möglichkeit dazu hatten?
My Mother's Dreamland
China 2010
Regie: Gao Song
Länge: 57 Min.
Dokumentarfilm
Daping ist ein kleines, traditionelles Dorf in Westchina. In Zeiten des chinesischen Wirtschaftswachstums und sozialen Wandels finden hier drastische Veränderungen statt. Das Erdbeben brachte viel Leid und Zerstörung mit sich. Unterstützt durch die Regierung und von Nicht-Regierungsorganisationen, wurde der Wiederaufbau gestartet. Die Bewohner konnten Hoffnung für ein neues Leben schöpfen. Nun versuchen sie ein einzigartiges, CO2-armes, umweltfreundliches Musterdorf zu entwickeln, ein Traumland voller Frieden und Freude. Ist dieses Unterfangen ein nachahmenswertes Experiment oder nur eine idealistische Seifenblase?