29-04-2010 Beijing Rundschau
Vorbildliches Mülltrennungssystem in Deutschland
 

Name: Cui Lan

Geburtsort: Liaoning

Aufenthaltsort: Beijing

Besuchte Städte: Shanghai, Heidelberg, Hamburg, Paris

Meine Traumstadt muss vor allem eine saubere Stadt sein. Aber ohne ein effektives und vernünftiges Müllentsorgungssystem ist es undenkbar, eine Stadt sauber zu halten. In Hinblick auf die Müllentsorgung ist Deutschland für uns ein sehr gutes Vorbild.

Müll wird oft als „Ressource an der falschen Stelle" bezeichnet. Damit die Ressourcen an der richtigen Stelle landen können, gelten in Deutschland strenge Regeln für die Mülltrennung. Plastik, Papier und Bio-Müll müssen in verschiedene Mülleimer geworfen werden. Das ist für chinesische Studenten am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, denn in China gibt es eine derartige Mülltrennung noch nicht. Müll wird meistens einfach gemischt zur Verbrennung oder zur Deponie abtransportiert, was langfristig große Probleme auslösen wird.

In Deutschland wird die Vorarbeit so gut wie möglich gemacht und so in den folgenden Arbeitsschritten unnötiger Aufwand erspart. Einer Statistik zufolge entstehen in Deutschland jährlich etwa 44 Millionen Tonnen Haushaltsmüll, dank der ordentlichen Mülltrennung können 29 Millionen davon zum Recyceln verwendet werden. Etwa 15 Millionen Tonnen werden zur Stromerzeugung verbrannt oder eingelagert. Im Vergleich zu Deutschland ist in China noch kein effektives Mülltrennungs- und Sammelsystem aufgebaut. Verbrennung und Deponie sind noch immer die zwei wichtigsten Entsorgungslösungen, was die Boden- und Luftqualität ringsum die Städte schon sehr unter Druck gesetzt hat. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, Müll je nach Stoffgruppen wie Plastik, Papier, Kunststoff oder organischen Abfällen zu trennen. Es ist eher eine Gewohnheitssache und ein Zeichen dafür, ob man verantwortungsbewusst handeln will.

Ein deutscher Umweltbeamter hat einmal gesagt, er sähe in jeder Tonne Müll 700 Kilogramm ungeordnetes Wegwerfen, 200 Kilogramm Faulheit und nur 100 Kilo Abfall im richtigen Sinne. Nur wenn man „den Müll im Kopf" wie Verantwortungslosigkeit, Faulheit oder Rücksichtslosigkeit beseitigt, kann man vielleicht die Müllentsorgung in der Realität besser gestalten.


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