10-03-2010 Beijing Rundschau
Shanghaier EXPO will keinen Gewinn sondern ausgeglichene Bilanz

Am 1. Mai wird die Shanghaier EXPO eröffnet, das ist nach den Olympischen Spielen in Beijing ein weiteres internationales Großereignis in China. Die Shanghaier EXPO steht auch im Mittelpunkt der Debatte während der Tagungen des NVK und der PKKCV. Hong Hao, Vizeleiter des Organisationskomitees der

Shanghaier EXPO und Abgeordneter des NVK, spricht über die Vorbereitungen der Weltausstellung.

Die Shanghaier Expo wird bald eröffnet, wie laufen die Vorbereitungen?

Hong Hao: Die Vorbereitungen laufen ganz reibungslos, die EXPO-Achse und vier Themenhallen sind bereits fertig gestellt. In den Hallen der ausländischen Teilnehmer werden bereits die Ausstellungen vorbereitet. Der Bau von Straßen und öffentlichen Einrichtungen ist bereits in der Endphase. Möglicherweise sind Mitte April alle Einrichtungen fertig und die Vorbereitungen für die offizielle Eröffnung der EXPO abgeschlossen.

Vor der Eröffnung der Olympiade fanden mehrere Testläufe statt, um potentielle Problemen aufzuspüren. Wird die Shanghaier EXPO ähnliche Maßnahmen ergreifen?

Auf dem Expo-Gelände in Shanghai wird vom 20. bis zum 25. April ein Testlauf stattfinden. Dabei werden sich die Tore der Weltausstellung erstmals auch für ein breites Publikum öffnen. 200 000, 300 000 und 500 000 Aussteller, Arbeiter und Bürger etc. aus Shanghai und der Umgebung werden jeweils erwartet. Bei der EXPO mag das größte Gastvolumen 800 000 betragen. Bei einem Testlauf dieser Größenordnung werden sicher bislang verborgene Schwierigkeiten zu Tage treten. 

Während der Olympischen Spiele wurde eine Einschränkung des Straßenverkehrs in Beijing verfügt. PKWs, deren Nummernschilder eine gerade Endziffern trugen, durften nur an geraden Tagen fahren, ungrade Endziffern berechtigten zur Fahrt an ungeraden Tagen. Wird es in Shanghai etwas Ähnliches geben?

Hong Hao: Bei der Expo setzen wir eher auf den Gebrauch öffentlicher Verkehrsmittel und die Aufklärung des Bürgers. Wir wollen so wenig wie möglich in das Alltagsleben der Shanghaier eingreifen. Die EXPO dauert sehr lange, insgesamt 184 Tage. Zeitweilige Einschränkungen sollten möglichst reduziert werden, der Verkehr soll wie an normalen Tagen geregelt werden.

Am wichtigsten ist die Einführung moderner Verkehrstechnik, die umfassende Informationen liefern soll, die über Handy, Fernsehen, Radio, Internet und Bildschirmen an Hauptverkehrsstraßen verbreitet werden. So können Stauwarnungen und Tipps zur Wahl geeigneter Umgehungsstraßen den Verkehrsteilnehmern zeitnah übermittelt werden.

Es heißt, dass eine gelungene Eröffnungszeremonie schon der halbe Erfolg einer Veranstaltung ist. Die Erwartungen, die man in die Eröffnungsfeier setzt, sind dementsprechend hoch.

Hong Hao: Vergleichen Sie bitte die Eröffnung der EXPO nicht mit der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele! Das ist etwas ganz anderes. Im Mittelpunkt der EXPO stehen die Ausstellungen, Aktivitäten und Foren. Die Eröffnungszeremonie der EXPO soll lediglich die Besonderheiten der EXPO und die Besonderheiten von China und Shanghai hervorkehren.

Wofür werden die der EXPO bewilligten Gelder ausgegeben? Wie läuft der Verkauf der Eintrittskarten?

Die zwischen 1. Mai und 31. Oktober anfallenden Betriebskosten bewegen sich schätzungsweise um die 10,6 Milliarden Yuan. Die Gelder zur Kostendeckung sollen hauptsächlich aus zwei Quellen kommen: einerseits durch Werbeeinnahmen und Sponsoring, andererseits durch den Verkauf von Eintrittskarten. Die Einnahmen aus Eintrittskarten sollen 6 Milliarden Yuan erreichen, aus dem Marketing sollen die restlichen 4,6 Milliarden stammen. Das Marketing läuft ganz gut, es gibt 13 Globalpartner, 13 hochrangige Sponsoren, 23 Programmsponsoren. Bei den Eintrittskarten sieht es auch ganz gut aus, es wurden bereits 20 Millionen Karten verkauft. Damit die Einnahmen sich schließlich auf 6 Milliarden Yuan summieren, brauchen wir aber noch Unterstützung durch Werbeaktivitäten.

Die bisherigen Ausgaben für die EXPO konnten ausschließlich aus Sponsorengeldern und den Einnahmen aus dem Kartenverkauf gedeckt werden. Auf Finanzmittel und Zuwendungen der Regierung mussten wir bislang noch nicht zurückgreifen. Die EXPO strebt nicht nach Gewinn, aber eine ausgeglichene Bilanz wollen wir schon erzielen.


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