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24-08-2009 Beijing Rundschau
Cao Hong: Eine Laternenmacherin in neuer Zeit
von Xu Bei

die von Cao Hong hergestellte Ratelaterne

Selbstständigkeit dank Laternen

Obwohl sie als Managerin gut verdiente, hat Cao 2008 gekündigt und ihre eigene Laternenwerkstatt eröffnet.

„Eigentlich habe ich schon vor drei Jahren damit begonnen, wieder Laternen zu basteln. Zunächst allerdings nur in meiner Freizeit. Seit dem letzten Jahr habe ich mich dann ganz auf das Handwerk konzentriert", sagt Cao mit einem Lächeln. „Nach so vielen Jahren hatte ich festgestellt, dass ich das Laternenmachen gar nicht mehr verabscheut habe, im Gegenteil: mir gefiel es sehr gut und mein Interesse wuchs! Außerdem hoffe ich, dass ich dieses Handwerk an die nächste Generation weitergeben kann. Wenn dieses Handwerk mit meiner Generation in Vergessenheit geraten würde, fände ich das sehr schade. Zu guter Letzt hoffe ich, dass ich mir durch mein Kunsthandwerk eine neue Karriere eröffnen kann. Früher arbeitete ich immer für Andere. Obwohl meine Werkstatt sehr klein ist, gehört sie doch mir selbst."

Um ihr technisches Niveau zu erhöhen, schrieb sich Cao vor einem Jahr noch am Jingling-Kunstinstitut in der Fachrichtung bildender Kunst ein.

Rasch hat sich bei Cao der Erfolg eingestellt. Am letzten Frühlingsfest, als das Jahr des Rindes eingeläutet wurde, waren alle von Cao Hong hergestellten Rinderlaternen innerhalb von 2 Wochen ausverkauft!

 

Tradition mit Innovation verbinden

Die von Cao Hong geschaffenen Laternen haben immer einen originellen Stil. Sie führt mit der Herstellung farbenfroher und anspruchsvoller Laternen nicht nur die Tradition ihrer Familie fort, sondern fügt auch noch innovative Elemente hinzu.

Bei der Auswahl der Materialien hat sie versucht, auf Buntpapier zu verzichten und stattdessen Baumwollstoff zu benutzen. „Baumwollstoff ist für die Kunden praktischer, denn die Lampe hält dann länger. Cao zufolge seien alle Arbeitsprozesse bei der Herstellung der Hasenlaternen gleich. Nur im letzten Arbeitsschritt wird Baumwollstoff anstatt buntes Papier auf dem Gerüst aufgeklebt. „Allerdings bastelte ich jedes Jahr auch eine Menge Hasenlaternen aus Papier. Mein Produktionsplan stellt sich natürlich auf die Nachfrage ein. Welche Laterne gerade begehrter ist, von der produziere ich mehr."

Neben den traditionellen Hasen-, Lotus-, Ananas- und Goldkröten-Laternen entwirf Cao jedes Jahr auch neue Arten von Laternen. „Während des Baus einer Laterne kommt plötzlich die Inspiration zu einem neuen Modell. Dann will ich sofort diese neue Laterne basteln", sagt sie.

Für das kommende Jahr des Tigers hat Cao Hong bereits eine Tigerlaterne gestaltet. Allerdings hat sie die Produktion der Laternen noch nicht in Angriff genommen. Es gibt ein chinesisches Sprichwort: „Berufsgenossen sind immer Feinde." Und das gilt auch in der Laternen-Branche von Nanjing. Denn für einen Lampenentwurf gibt es keinen Urheberschutz. Wird man von einem findigen Konkurrenten kopiert, kann das zu empfindlichen Geschäftseinbußen führen. „Deswegen stellen wir die neuen Modelle erst kurz vor dem Frühlingsfest her", sagt Cao.

In den letzten Jahren überschwemmten Laternen aus Fließbandproduktion den Markt. Cao kommentiert dies aber gelassen und voller Selbstvertrauen: „Ich glaube, die in Handarbeit hergestellte Laternen haben ihre einzigartige Attraktion, dafür man bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben. In diesem Sinne können sich die Industrieprodukte nicht vergleichen. "

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