Anlässlich des 300-Tage-Countdowns der Weltausstellung 2010 in Shanghai findet seit dem 5. Juli die Ausstellung „Expo aus der Nähe betrachtet" im Hauptstadtmuseum in Beijing statt. Mit mehr als 200 historischen Fotos, Gegenständen und vielfältigen Multimedia-Präsentationen kann man hier bereits 300 Tage vor Beginn der Expo 2010 Weltausstellungsatmosphäre schnuppern.
Dazu sagt Vicente Loscertales, Generalsekretär des Internationalen Ausstellungsbüros: „Diese Ausstellung kann als Miniaturausgabe der Weltausstellung 2010 in Shanghai bezeichnet werden. Sie bietet den Besuchern eine gute Gelegenheit, die Weltausstellung kennen zu lernen. Ich glaube, dass die Ausstellung eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung und Reform der Weltausstellung spielen kann."
Die Geschichte des Konzeptes "Weltausstellung" und die Beziehungen zwischen den historischen Weltausstellungen und China sind die roten Fäden der Ausstellung. Es werden alle Typen bisheriger Weltausstellungen präsentiert sowie die Geschichte ihrer Entstehung. Außerdem wird das Motto der Expo 2010 „Better City, Better Life!" in verschiedenen Ausstellungsräumen anschaulich gemacht.
In der Halle der Geschichte der Weltausstellungen ist für zahlreiche Besucher eine Urkunde mit der Abbildung eines fliegenden Männchen ein besonderer Blickfang. Die Urkunde stammt aus dem Jahr 1851. Zur ersten Weltausstellung, die damals in London stattfand, schickte Xu Rongcun, ein Kaufmann aus der Provinz Zhejiang, Seide nach London, um damit an der Weltausstellung teilzunehmen. Schließlich errang seine „Yung Kee Seide" eine Gold- und eine Silbermedaille. Deshalb bekam Xu diese Urkunde ausgehändigt.
„Ich hätte nie gedacht, dass China sich auf der ersten Weltausstellung Ansehen verschafft hätte!", sagt Liu Ying. Liu ist mit ihrer siebenjährigen Tochter in die Ausstellung gekommen. Sie meint, dass sie die Ausstellung nur zufällig entdeckt hätte. Sie wäre am Wochenende sowieso ins Hauptstadtmuseum gegangen. „Die Ausstellung ist also gerade zur rechten Zeit eröffnet worden. Es ist sehr interessant für uns, diese Ausstellung zu besichtigen, es ist geradewegs so. als würden wir hier schon die echte Expo 2010 sehen können!", so Liu weiter.
Neben Fotos, Bildern und Objekten dienen die Multimediaausstellungen dazu, den Besuchern mehr Informationen über die Weltausstellung durch Interaktion zukommen zu lassen. In der Halle „Zukunftsmusik für die Stadt" kann man zum Beispiel auf einem sich drehenden Bildschirm durch eine Fischaugenlinse den Entwicklungsprozess des Expo-Parks in Shanghai verfolgen. In der Halle „Expo Online" können die Besucher mit Hilfe einer Computer-Maus das Expo-Gelände persönlich besuchen und ihre Meinung dazu abgeben.
Nach der Besichtigung sagt Zhang Peng, ein Student an der Universität für Bergbau und Technologie: „Früher kannte ich nur das Wort ‚Weltausstellung', was sich dahinter aber wirklich verbirgt, davon hatte ich keine Ahnung. Auch wusste ich nicht, worin für China der Sinn liegt, eine Weltausstellung zu veranstalten. Diese Ausstellung hier im Museum ist sehr hilfreich für viele Leute, die noch kaum etwas über die Weltausstellung wissen."
Die Ausstellung „Expo aus der Nähe betrachtet" dauert bis zum 25. Juli (montags geschlossen). Der Eintritt ist frei.